Religion
Alle hier aufgeführten Medien und Materialien sind von den zuständigen Fachkommissionen der Medienbegutachtung für den schulischen Einsatz besonders empfohlen.
Diese Auflistung stellt nur eine kleine Auswahl der empfohlenen Filme in der SESAM-Mediathek dar. Viele der hier vorgestellten Filme sind landesweit verfügbar – aber leider nicht alle. Es kann also passieren, dass in Ihrem Medienzentrum der ein oder andere Film nicht genutzt werden kann.
Die Medienlisten erscheinen in einem vereinfachten Format: Nun führt Sie am Ende jeder Rubrik ein Sammellink in die SESAM-Mediathek. Mit einem Klick sehen Sie dort alle empfohlenen Filme auf einen Blick.
GettyImages/Arkira
Klasse 5–6
Speechless
Ein kleiner Junge verliert in einer Einkaufspassage seinen Vater und irrt durch einen großen Spielzeugladen. Angezogen von all den Spielzeugen vergisst er für einen Moment seine Situation und trifft dort auf eine Mutter, die mit ihrer Tochter einkauft. Aus der Perspektive des Jungen erscheint die Sprache aller ihn umgebenden Personen seltsam unreal und unverständlich und schnell wird klar, dass der Junge eine andere Sprache spricht – alles ist fremd. Ohne Worte versucht die Mutter deshalb mit ihm zu kommunizieren und wird dabei einfallsreich. Mit Hilfe von Spielzeugen finden die beiden einen Weg „sprachlos“ zu kommunizieren. Doch aus der anfänglichen Leichtigkeit wird schnell ernst, als die Mutter erkennt, welche Lebenssituation ihr das Kind darzustellen versucht.
Didaktische Hinweise: Die Irritation einer unverständlichen Sprache kann der Kurzfilm kongenial mit dem Problem von Migration und Fremdsein zusammenbringen. Die Sprache, die man wie das Kind gerne verstehen möchte, stellt sich als eine Kunstsprache heraus, die es nicht gibt. Da ist die Beschämung und die Befremdung beim Publikum wie bei dem Kind aber schon geschehen. Eine weitere zielsichere Regieidee betrifft das Bild von dem Spielzeug-Boot, das sich zunächst nur in den Augen der bemühten Mutter als Entsetzen über das Fluchtschicksal spiegelt. Hier ist eine didaktisch sinnvolle „Sollbruchstelle“ für Filmstopp und klärendes Gespräch. Gerade seine „fremdsprachlich“-unverständliche Machart regt ganz im Gegensatz zum Titel gerade das Sprechen und das Nachdenken über Kommunikation allgemein sehr an. Die Unterrichtsmaterialien sind sehr breit angelegt und greifen viele Aspekte mit wertvollen Zusatzmaterialien auf. Sie ergeben dazu sehr viel Stoff für ausführliche Unterrichtsstrecken.
Die-Bibel.de [App – Android]
Zur Lektüre angeboten werden Lutherbibel 2017, Lutherbibel 1984, Gute Nachricht Bibel und die BasisBibel in einer App.
Didaktischer Hinweis: Die Lutherübersetzung der Bibel (2017) ist der maßgebliche offizielle Text für Gottesdienste und Verlautbarungen der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und für den Religionsunterricht in allen Schularten und Klassen unverzichtbar. Als App der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG) ist er gratis verfügbar und beim Laden vorinstalliert.
LutherBase – NFP [Android]
Die LUTHERBASE ist eine audiovisuelle Zeitreise zu ausgewählten Reformationsstätten in Deutschland. Sie bietet historische Ansichten und Filmclips. Zur App vgl. play.google.com/store/apps/details
Didaktischer Hinweis: EVANG. RELIGIONSLEHRE: Die Mediathek beeindruckt als audiovisuelle Zeitreise zu ausgewählten Reformationsstätten in Deutschland. Den Grundstock bilden rund 150 historische Ansichten (Grafiken, Fotografien und Postkarten), sodann über 40 Filmclip – Highlights/Zusammenschnitte aus Spielfilmen und Dokumentationen mit insgesamt ca. 100 Minuten. Beim Sightseeing durch die Reformationsgeschichte können diese Stätten zwischen Einst und Jetzt (interaktive Schieberegler) besucht werden: Eisleben (Geburtshaus und Sterbehaus), Mansfeld (Elternhaus), Eisenach (Lutherhaus und Wartburg), Erfurt (Augustinerkloster), Wittenberg (Lutherhaus, Melanchthonhaus, Schloss und Schlosskirche, Marktplatz, Cranach-Hof), Augsburg (St. Anna Kirche), Worms (Bischofshof und Lutherdenkmal), Veste Coburg, Torgau (Katharina-Luther-Stube). Die Clips scheinen chronologisch angeordnet und stammen aus Luther-Spielfilmen (1953 und 2003), sowie aus verschiedenen Dokumentationen der letzten Jahre (z.B. „Luther – sein Leben, Weg und Erbe“ 2005 „Fundsache Luther“ 2008 oder „Katharina von Bora“ 2009 bis hin zu 2014-Produktionen). Die Navigation ist bunt und gefällig, aber nicht immer übersichtlich: gut zum Stöbern und Entdeckungen machen, weniger geeignet für einen systematischen Überblick. Immerhin gibt es ein brauchbares Suchfeld. Kleine Mängel in der Programmierung trüben kaum das insgesamt ansprechende Gesamtbild. Gegenstand ist immer auch die Lutherrezeption der letzten Jahrhunderte – das befreit von manchen Übermalungen der Heldenverehrung. Für Bedarfe des Unterrichts (z.B. individuelle Recherche durch Schülerinnen und Schüler, Präsentationen etc.) empfiehlt sich das gezielte Arbeiten mit jeweiligen Detailseite als URL (PC). Bei den Clips kann man durch ausgewiesene Expertinnen und Experten/Reenactments der Beschäftigung mit Luther und den Reformationsstätten Neues abgewinnen. Beispiele: interessante Details zu Luthers Taufe mit der ungewöhnlichen heutigen „Ganzbad“-Anlage in seiner Taufkirche unter Hinweis auf seine Tauftheologie (Martin Luthers Taufe in Eisleben, 02:16), oder rund um den Ort seines Todes, der sein Geburtsort war („Wir sind Bettler“ 01:39, Martin Luthers Tod in Eisleben 02:42): Sein Sterben hatte etwas Bezeichnendes. Den Reliquienkult, der nach seinem Tod entstand, wollte man bald abstellen. Am Rande werden auch manche Mitstreiterinnen und Mitstreiter beleuchtet, etwa Philipp Melanchthon oder Katharina von Bora: sie äußert sich über Luthers Zeit auf der Veste Coburg, oder man erfährt einiges über ihren Geschäftssinn und ihre Alltagstauglichkeit. Die Tischreden empfehlen sich als besonders anschauliche Quelle. Fazit: ein umfangreiches Sammelsurium, das mit didaktisch gezieltem Forschungsauftrag nach Expeditionen der Schülerinnen und Schüler ab der Mittelstufe ruft – vielleicht auch im Vorfeld von Klassenreisen. Für die auswahlweise Präsentation vor der Gesamtgruppe bei ausreichender Internetleitung geeignet (großzoomen möglich).
Warum so viele Menschen fliehen
Ob durch Flüchtlingskinder in der Schule oder eine Flüchtlingsunterkunft im Ort: Auch Kinder sind in ihrer Umgebung mit Flüchtlingen konfrontiert. Checker Tobi informiert sich in Deutschland, parallel dazu reist Willi in den Libanon und lernt das Leben in einer Flüchtlingssiedlung kennen.
Zusatzmaterial: 12 Arbeitsblätter teilweise in Schüler- und Lehrerfassung binnendifferenziert [PDF/Word]; Vorschläge zur Unterrichtsplanung; 1 Filmtext; 1 Begleitheft.
Didaktischer Hinweis: Die Themen Flucht und Flüchtlinge sind in Deutschland allgegenwärtig. Die Produktion greift die Zusammenhänge und Begriffe adressatengerecht auf. Im Film werden neben Betroffenen auch Experten befragt, Fachbegriffe mit einfachen Worten erklärt und dabei durch grafische Animationen unterstützt. Umfangreiches Arbeitsmaterial, differenziert nach Jahrgangsstufen, rundet das Medium ab.
Unterrichtsidee
Evangelisten-Quartett
Die vier Evangelisten und ihre kanonische Bedeutung werden anhand von Bildern aus mittelalterlichen Handschriften von der Klosterinsel Reichenau erarbeitet.
Didaktischer Hinweis: Mit Hilfe des Unterrichtsmoduls „Evangelisten-Quartett“ erschließen sich Schülerinnen und Schüler die vier Evangelisten und ihre kanonische Bedeutung. Mit den künstlerisch beeindruckenden Bildern aus den Evangelien-Prachthandschriften der Klosterinsel Reichenau wird die althergebrachte Evangelistensymbolik erarbeitet und durch das Quartettspiel vertieft. Es kann auf dem Tablett oder als Kartenspiel ausgedruckt gespielt werden.
Klasse 7–8
Wundererzählungen
Kranke werden geheilt, Tote zum Leben erweckt, wenige Brote reichen für eine große Menschenmenge und ein Sturm hört plötzlich auf zu toben – manche Erzählungen in der Bibel sind kaum zu glauben. Dabei erheben die Wundererzählungen gar keinen historischen Wahrheitsanspruch. Sie haben ihren Ursprung in Glaubenserfahrungen und wollen vermitteln: Hier wirkt Gott, mitten unter den Menschen. Die Menschen der Antike waren mit der Sprachform der Wundererzählungen vertraut. Die Produktion zeigt, wie wir sie heute verstehen und auf unser Leben beziehen können.
Didaktischer Hinweis: Die Produktion schreitet zuverlässig die heutigen Verstehensherausforderungen für die Wunder des Neuen Testamentes ab. Die Sequenzen sind dankenswerterweise auch als Versionen in einfacher Sprache verfügbar. Heutige Bezüge werden durch authentische Protagonisten z.B. in der Krankenhausseelsorge hergestellt. Bibelwissenschaft kommt in hilfreichen Einordnungen des Experten zu Wort, der auch deutlich den Unterschied zum damaligen Wirklichkeitsverständnis markiert. Das Arbeitsmaterial setzt durchaus Ansprüche an literarisch-analytische Fertigkeiten, bemüht sich aber auch, für Jüngere Angebote zu machen.
Die-Bibel.de [App – Android]
Zur Lektüre angeboten werden Lutherbibel 2017, Lutherbibel 1984, Gute Nachricht Bibel und die BasisBibel in einer App.
Didaktischer Hinweis: Die Lutherübersetzung der Bibel (2017) ist der maßgebliche offizielle Text für Gottesdienste und Verlautbarungen der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und für den Religionsunterricht in allen Schularten und Klassen unverzichtbar. Als App der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG) ist er gratis verfügbar und beim Laden vorinstalliert.
LutherBase – NFP [Android]
Die LUTHERBASE ist eine audiovisuelle Zeitreise zu ausgewählten Reformationsstätten in Deutschland. Sie bietet historische Ansichten und Filmclips. Zur App vgl. play.google.com/store/apps/details
Didaktischer Hinweis: EVANG. RELIGIONSLEHRE: Die Mediathek beeindruckt als audiovisuelle Zeitreise zu ausgewählten Reformationsstätten in Deutschland. Den Grundstock bilden rund 150 historische Ansichten (Grafiken, Fotografien und Postkarten), sodann über 40 Filmclip – Highlights/Zusammenschnitte aus Spielfilmen und Dokumentationen mit insgesamt ca. 100 Minuten. Beim Sightseeing durch die Reformationsgeschichte können diese Stätten zwischen Einst und Jetzt (interaktive Schieberegler) besucht werden: Eisleben (Geburtshaus und Sterbehaus), Mansfeld (Elternhaus), Eisenach (Lutherhaus und Wartburg), Erfurt (Augustinerkloster), Wittenberg (Lutherhaus, Melanchthonhaus, Schloss und Schlosskirche, Marktplatz, Cranach-Hof), Augsburg (St. Anna Kirche), Worms (Bischofshof und Lutherdenkmal), Veste Coburg, Torgau (Katharina-Luther-Stube). Die Clips scheinen chronologisch angeordnet und stammen aus Luther-Spielfilmen (1953 und 2003), sowie aus verschiedenen Dokumentationen der letzten Jahre (z.B. „Luther – sein Leben, Weg und Erbe“ 2005 „Fundsache Luther“ 2008 oder „Katharina von Bora“ 2009 bis hin zu 2014-Produktionen). Die Navigation ist bunt und gefällig, aber nicht immer übersichtlich: gut zum Stöbern und Entdeckungen machen, weniger geeignet für einen systematischen Überblick. Immerhin gibt es ein brauchbares Suchfeld. Kleine Mängel in der Programmierung trüben kaum das insgesamt ansprechende Gesamtbild. Gegenstand ist immer auch die Lutherrezeption der letzten Jahrhunderte – das befreit von manchen Übermalungen der Heldenverehrung. Für Bedarfe des Unterrichts (z.B. individuelle Recherche durch Schülerinnen und Schüler, Präsentationen etc.) empfiehlt sich das gezielte Arbeiten mit jeweiligen Detailseite als URL (PC). Bei den Clips kann man durch ausgewiesene Expertinnen und Experten/Reenactments der Beschäftigung mit Luther und den Reformationsstätten Neues abgewinnen. Beispiele: interessante Details zu Luthers Taufe mit der ungewöhnlichen heutigen „Ganzbad“-Anlage in seiner Taufkirche unter Hinweis auf seine Tauftheologie (Martin Luthers Taufe in Eisleben, 02:16), oder rund um den Ort seines Todes, der sein Geburtsort war („Wir sind Bettler“ 01:39, Martin Luthers Tod in Eisleben 02:42): Sein Sterben hatte etwas Bezeichnendes. Den Reliquienkult, der nach seinem Tod entstand, wollte man bald abstellen. Am Rande werden auch manche Mitstreiterinnen und Mitstreiter beleuchtet, etwa Philipp Melanchthon oder Katharina von Bora: sie äußert sich über Luthers Zeit auf der Veste Coburg, oder man erfährt einiges über ihren Geschäftssinn und ihre Alltagstauglichkeit. Die Tischreden empfehlen sich als besonders anschauliche Quelle. Fazit: ein umfangreiches Sammelsurium, das mit didaktisch gezieltem Forschungsauftrag nach Expeditionen der Schülerinnen und Schüler ab der Mittelstufe ruft – vielleicht auch im Vorfeld von Klassenreisen. Für die auswahlweise Präsentation vor der Gesamtgruppe bei ausreichender Internetleitung geeignet (großzoomen möglich).
Freiheit und Selbstbestimmung
Freiheit und Selbstbestimmung sind eng mit dem neuzeitlichen Menschenbild verknüpft. Zwei Kurzfilme greifen diese Thematik auf: „Mrs McCutcheon“ erzählt die Geschichte eines Jungens, der sich im falschen Körper geboren fühlt. Gegen zahlreiche innere und äußere Widerstände muss er sich entscheiden, wer er wirklich ist. In „Follow the Frog“ gibt der Protagonist einem falsch verstandenen Drang nach, sich selbst als „guten Menschen“ zu verwirklichen – mit drastischen Folgen …
Zusatzmaterial: 5 Arbeitsblätter [PDF/Word]; 2 Filmtexte (deutsch/englisch); 1 Filmkommentar/Filmtext; Vorschläge zur Unterrichtsplanung; 1 Begleitheft.
Didaktischer Hinweis: EVANG. RELIGIONSLEHRE: Die beiden unterschiedlichen intensiv wirkenden Kurzfilme decken jeweils weitaus mehr an Aspekten ab, als ihre Zusammenordnung unter der Freiheitsthematik vermuten lässt: Bei „Mrs McCutcheon“ (16min) steht Transgender im Mittelpunkt, bei „Follow the Frog“ (3min) Eine Welt und Freiwilligen-Einsatz. Das Arbeitsmaterial deckt konsequent „Freiheit und Selbstbestimmung“ philosophisch und theologisch (auch interreligiös) ab, für etwas Jüngere sind auch gute Anteile zur Erarbeitung des längeren Films dabei. Insgesamt entsteht so mit dem Medienangebot eine Auseinandersetzungsmöglichkeit mit eigenen Lebensentscheidungen von Mitte Sekundarstufe 1 bis Ende Sekundarstufe 2/Erwachsene anhand sehr wirkungsvoll und jeweils altersgerecht in Szene gesetzter Identifikation. Zu „Mrs Mc Cuthceon“ ist bei der durchaus heiklen Phase der geschlechtlichen Orientierung Jugendlicher positiv zu vermerken, dass mit der „Schulball/Tanzstundensituation“ die gesellschaftliche Geschlechtsrollenerwartung erstmal deutlich wird, ohne dass es in der Beziehung der beiden Freunde schon im eigentlichen Sinne „sexuell“ wird. Die Schlusssituation mit vielen gleichgeschlechtlichen Tanzpaaren löst die genannte Rollenerwartung erleichternd und mit deutlichem Plädoyer für Toleranz Akzeptanz von Vielfalt (BTV-Leitperspektive) auf, was für gerade dem Kindesalter entwachsende Jugendliche hilfreich ist. „Follow the Frog“ greift (wenn auch etwas desillusionierend, dafür aber sicher lehrreich) Weltverbesserungs- und Hingabebereitschaft junger Erwachsener gegen Ende ihrer Pflichtschulzeit auf und kann Impulse für die folgenden Lebensentscheidungen klären helfen.
Linda fragt – Ev. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen
Kurzvideos mit Informationen zu unterschiedlichen Weltanschauungsfragen mit einer Einschätzung aus evangelischer Sicht.
Didaktischer Hinweis: Die Website der „Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen“ stellt ihre Sammlung von Erklärvideos (im Aufbau) so vor: „Linda ist ein aufgewecktes junges Mädchen. Sie geht mit offenen Augen durch ihre Welt. Dabei begegnen ihr ganz verschiedene Angebote aus dem religiösen Markt. Vieles kennt sie nicht und darum fragt sie sich: Was ist das? Was begegnet mir da? Und sie kennt Tom. Den kann sie fragen. Tom ist Weltanschauungsbeauftragter und steht Menschen beratend zur Seite. In seinem Job schaut er sich an, welchen Glauben Menschen haben. Besonders ist Tom auf religiöse Gruppen spezialisiert, die viele Menschen gar nicht kennen. Zum Beispiel neue Religionen oder Psychogruppen oder solche, die „Sekten“ genannt werden. Tom ist evangelischer Pfarrer. Deswegen ordnet er das, was er sieht, auch aus einer evangelischen Sicht ein.“ In kindgerechter Sprache und einfach gezeichneten Bildern werden in den erfreulich knappen und konzentrierten Clips nicht nur Informationen über religiöse Sondergemeinschaften vermittelt, sondern es wird auch eine Haltung dazu angeboten, die sich aus einer evangelischen Sicht heraus an Menschenrechten und Werten der Humanität und Selbstverantwortung orientiert. Die Richtung ist durch Lindas Fragen und Toms Antworten dialogisch klar vorgezeichnet, die Clips sind für den Offline-Gebrauch herunterladbar und ausdrücklich für die Nutzung in der Schule freigegeben.
Mission gegen die Armut
Auf den Mülldeponien der philippinischen Insel Cebu leben Tausende von Menschen unter erbärmlichsten Bedingungen. Der Steyler Missionar Pater Heinz Kulüke engagiert sich seit vielen Jahren für diese Menschen am Rande der Gesellschaft, die im und vom Müll leben müssen. Zusammen mit den Steyler Ordensleuten hat er zahlreiche Projekte initiiert, um die von extremer Armut geprägten Lebensbedingungen zu verbessern und Auswege aus dem sozialen Elend zu ermöglichen.
Zusatzmaterial: 8 Arbeitsblätter teilw. in Schüler- und Lehrerfassung [PDF/Word]; 1 Filmtext (6 S.) [PDF]; Vorschläge zur Unterrichtsplanung (5 S.) [PDF]; Begleitheft.
Didaktischer Hinweis: Drastisch wird das Leben auf dem Müll geschildert; seine Auswirkungen sind empörend und können dabei sehr konkret in einen Zusammenhang mit Lebensgewohnheiten hierzulande (Konsum, Abfall, Sextourismus) gestellt werden. Der überzeugende Pater brandmarkt dies auch sehr deutlich. Das gezeigte christliche Hilfsprojekt kann nicht nur als anschauliches Beispiel christlicher Nächstenliebe dienen, sondern vermittelt die deutliche Botschaft, dass etwas gegen Ungerechtigkeit getan werden kann. Die Arbeitsblätter sind konzentriert und niveauvoll, man kann fragen, ob vom Film aus gesehen die (unzweifelhaft vorhandene) Problematik des westlich geprägten Missionsbegriffes zu thematisieren wirklich nahegelegenen hätte.
Unterrichtsidee
Smartphone-Schnitzeljagd Klosterinsel
Mit den mitgebrachten Smartphones (BYOD) und der App „Actionbound“ wird das kulturelle Erbe der Klosterinsel Reichenau (Bodensee) erschlossen.
Klasse 9–10
Speechless
Ein kleiner Junge verliert in einer Einkaufspassage seinen Vater und irrt durch einen großen Spielzeugladen. Angezogen von all den Spielzeugen vergisst er für einen Moment seine Situation und trifft dort auf eine Mutter, die mit ihrer Tochter einkauft. Aus der Perspektive des Jungen erscheint die Sprache aller ihn umgebenden Personen seltsam unreal und unverständlich und schnell wird klar, dass der Junge eine andere Sprache spricht – alles ist fremd. Ohne Worte versucht die Mutter deshalb mit ihm zu kommunizieren und wird dabei einfallsreich. Mit Hilfe von Spielzeugen finden die beiden einen Weg „sprachlos“ zu kommunizieren. Doch aus der anfänglichen Leichtigkeit wird schnell ernst, als die Mutter erkennt, welche Lebenssituation ihr das Kind darzustellen versucht.
Didaktische Hinweise: Die Irritation einer unverständlichen Sprache kann der Kurzfilm kongenial mit dem Problem von Migration und Fremdsein zusammenbringen. Die Sprache, die man wie das Kind gerne verstehen möchte, stellt sich als eine Kunstsprache heraus, die es nicht gibt. Da ist die Beschämung und die Befremdung beim Publikum wie bei dem Kind aber schon geschehen. Eine weitere zielsichere Regieidee betrifft das Bild von dem Spielzeug-Boot, das sich zunächst nur in den Augen der bemühten Mutter als Entsetzen über das Fluchtschicksal spiegelt. Hier ist eine didaktisch sinnvolle „Sollbruchstelle“ für Filmstopp und klärendes Gespräch. Gerade seine „fremdsprachlich“-unverständliche Machart regt ganz im Gegensatz zum Titel gerade das Sprechen und das Nachdenken über Kommunikation allgemein sehr an. Die Unterrichtsmaterialien sind sehr breit angelegt und greifen viele Aspekte mit wertvollen Zusatzmaterialien auf. Sie ergeben dazu sehr viel Stoff für ausführliche Unterrichtsstrecken.
Masel Tov Cocktail
Dimitrij Liebermann (19) ist Jude, Sohn russischer Einwanderer und er hat Tobi geschlagen. Dafür soll er sich entschuldigen. Nur leid tut es ihm nicht unbedingt. Auf dem Weg zu Tobi begegnet Dimitrij ein Querschnitt der deutschen Gesellschaft mit Vorurteilen und immer wieder ein Problem, das es auszuhandeln gilt: seine deutsch-jüdische Identität.
Didaktische Hinweise: Masel Tov Cocktail begleitet Dimi, 16 Jahre, Sohn russischer Einwanderer und Jude und zeigt auf unterhaltsame Weise, wie junge Jüdinnen und Juden in Deutschland leben. Der Film vermittelt einen authentischen Einblick über das, was in Deutschland über das Judentum gedacht oder leise gesagt wird. Wir begegnen Klischees und Vorurteilen, Antisemitismus, aber auch übertriebenen Betroffenheitssympathien. Dabei werden nebenbei durch das Stilmittel des Lehrfilms Informationen zum Judentum vermittelt und damit gängige Vorurteile richtiggestellt. An anderer Stelle spricht der Protagonist die Zuschauerinnen und Zuschauer direkt an und zeigt so ihre Verantwortung auf.
Der Tatortreiniger
Der Chef einer Consulting-Firma findet ein sadistisches Vergnügen daran, seine Mitarbeiter zu demütigen. Schotty gerät mit dem Chef aneinander und wird in eine Diskussion über Arbeit und Würde verwickelt. Zunächst wird Schotty verunsichert – bis er den Spieß umdreht.
Didaktische Hinweise: Rationalisierungsprozesse und Unternehmensconsulting bieten den Hintergrund für eine beißende Satire, die den Missbrauch von Macht über Menschen anprangert. Dabei wird gerade durch Übertreibung in den psychologisch gut beobachteten Dialogen des intensiven „Kammerspiels“ eine Fragehaltung angestoßen, die Schülerinnen und Schüler an der Suche nach gerechten und gelingenden Verhältnissen und Beziehungen in der Arbeitswelt beteiligt.
#Female pleasure
Offen zeigt der Film die unterschiedlichen Lebenswelten von fünf Frauen aus New York, Somalia, Japan, Deutschland und Indien, die sich mutig, klug und lustvoll gegen strukturelle sexualisierte Gewalt und Diskriminierung zu Wehr setzen. Der Film spürt den Fragen nach: Wie werden Frauen, wie wird weibliche Sexualität, wie wird der weibliche Körper heute auf der ganzen Welt dargestellt?
Didaktische Hinweise: Die fünf porträtierten Frauen beeindrucken durch ihre analytische Schärfe, mit der sie die Mechanismen der Unterdrückung freilegen. Der Film ist aufgrund seiner hohen Informationsdichte in der Kursstufe im Zusammenhang mit Gerechtigkeit, Recht, Zusammenleben sowie Religionskritik einsetzbar. Der Materialteil bietet Arbeitsblätter zur diskursiven Positionierung.
Hasskommentare und falsche Likes
In den sozialen Medien wird kräftig getrickst. Man kann alles kaufen, was Kunden im Netz erfolgreicher erscheinen lässt. Ein Unternehmen aus Hamburg beispielsweise vermittelt Likes, Kommentare und Klicks. Wer viel zahlt, kriegt auch viel künstliche Resonanz. Wenn es besonders schnell gehen soll, werden auch Social Bots eingesetzt.
Didaktische Hinweise: Die ZDF-Dokumentation von 2016 beschäftigt sich mit politischer Einflussnahme in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter. Dabei werden Manipulationen investigativ aufgedeckt (oder zumindest aufzudecken versucht). Auch wenn Schülerinnen und Schüler sich zumeist nicht in diesen Netzwerken aufhalten, kann eine dem Grunde nach aufklärerische Wirkung allgemein erzielt werden. Zustimmung zu Meinungen und Haltungen kann gekauft werden. Zwischen Betrug und intensiver persönlich überzeugter Einflussnahme kann bei dieser Darstellung immerhin noch bei genauer Betrachtung (wozu auch die Arbeitshilfe dankenswerterweise anleitet) unterschieden werden. Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler nicht automatisiert erzeugten Fake-News aufsitzen, deren Wahrheit man durch manipulierte Massenzustimmung erzeugen will. Die Gefahr der Beeinflussung der öffentlichen Meinung wird hier allerdings doch deutlich aus dem Blickwinkel der herkömmlichen mainstream-Medien gebrandmarkt. Diese selbst werden mit ihrem eigenen Beitrag zur „politischen Willensbildung“ nicht thematisiert. Deren Darstellungsmacht ist aber genau das Problem aus der Sicht der rechtsgerichteten Gegenseite. Der arbeitslose Ostdeutsche, der mit hyperaktivem Posten und Liken politisch im Sinne der Populisten Einfluss nimmt, ist ein hervorragendes Beispiel: er erfährt sich als wirksam, und die Mainstream-Medien sollten ihm dies auch nicht absprechen wollen. Dass seine Aktivität die öffentliche Meinung zu verzerren droht, ist vor allem eine Angst des etablierten Journalismus, der seine eigenen Felle wegschwimmen sieht. Die Arbeitshilfe macht korrekterweise solche Widersprüche des Films in pädagogische kreativer und informativer Weise thematisierbar, wie sie auch zur Aktualisierung (Stand 05/2018) beiträgt.
Der Sinn des Lebens
Die Nachricht vom nahen Weltende verändert das eintönige Leben eines älteren Paares grundlegend. Mit einem Mal sieht der Protagonist Walter die Welt neu und sich selbst mit existenziellen Fragen konfrontiert. Wie sollen er und seine Frau ihre letzten Stunden verbringen? Welche Lebenschancen haben sie verpasst?
MEGATRICK (ca. 2 min): Der Film zeigt, dass die eigenen Lebensziele nur allzu oft vom Leben selbst konterkariert werden.
Zusatzmaterial: 6 Arbeitsblätter; 2 Filmtexte; Vorschläge zur Unterrichtsplanung; 1 Begleitheft.
Didaktische Hinweise: Zwei sehr unterschiedliche Kurzfilme erlauben hilfreiche und anregende Perspektiven auf die klassische Herausforderung für den Religionsunterricht, Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens zu ermöglichen. Dabei ist die Kompetenzorientierung in besonderer Weise ausgeprägt, denn die eigene Stellungnahme der Schülerinnen und Schüler ist auf attraktive Weise bei beiden Filmen im Spiel. Beim Kurzspielfilm ARMADINGEN sind sie zusätzlich zum Perspektivwechsel eingeladen, denn ein altes Ehepaar spielt die Hauptrolle. Das Arbeitsmaterial macht durchaus auch anspruchsvolle philosophische Textarbeitsvorschläge und fällt besonders durch das Angebot multireligiöser Zugänge zur Sinnfrage angenehm auf.
Die Welt als Gottes Schöpfung
SCHÖNHEIT DER SCHÖPFUNG: Ausgehend von Versen aus 1. Mose 1 zeigt der Film die Einzigartigkeit der Schöpfung.
GEFÄHRDETE SCHÖPFUNG: Gegeben werden Informationen zur alltäglichen Umweltgefährdung in den Bereichen „Landwirtschaft – Luftschadstoffe – Lärmbelastung – Massentierhaltung“.
DIE WELT RETTEN: Zu den Themen „Naturnaher Garten – Müll vermeiden – Umweltfreundlich mobil – Artgerechte Tierhaltung“ werden Anregungen gegeben, wie und wo man im persönlichen Bereich etwas für die Schöpfung bewahren kann.
Didaktischer Hinweis: Wie schon in der Inhaltsübersicht des Mediums zu sehen, liegt der Schwerpunkt beim Ethischen, dem Umgang mit der Schöpfung (zwei von drei Filmen). Die beeindruckenden stimmungsvollen Naturaufnahmen wirken leicht idyllisiert, nur am Rande angedeutet sind Raubtiere bei der Jagd im Bild. Die Filme zur Umweltverantwortung sprechen eine jugendnahe Sprache mit für die Altersstufe leicht fasslichen und anschaulichen bekannten Beispielen, die mit dem Lebensalltag zu tun haben. Das Arbeitsmaterial wartet mit einem erfreulichen Aufwand für interaktive Lernspiele (Verständnissicherung) etc. auf (per QR-Code als App). Daneben gibt es herkömmliche Arbeitsblätter mit Angeboten zur Weiterarbeit.
Die-Bibel.de [App – Android]
Zur Lektüre angeboten werden Lutherbibel 2017, Lutherbibel 1984, Gute Nachricht Bibel und die BasisBibel in einer App.
Didaktischer Hinweis: Die Lutherübersetzung der Bibel (2017) ist der maßgebliche offizielle Text für Gottesdienste und Verlautbarungen der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und für den Religionsunterricht in allen Schularten und Klassen unverzichtbar. Als App der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG) ist er gratis verfügbar und beim Laden vorinstalliert.
Die Kreuzzüge
„Gott will es!“ – Mit dieser Begründung zogen tausende Soldaten aus zahlreichen Ländern Europas Richtung Jerusalem, um dieses von der Herrschaft der aus ihrer Sicht ungläubigen Muslime zu befreien. In mehreren Kreuzzügen vom 11. bis zum 13. Jahrhundert lieferten sie sich erbitterte Kämpfe um die Heilige Stadt, die sie letztlich doch nicht in ihrem Besitz halten konnten. Neben religiösen Motiven schlossen sich viele Menschen auch aus wirtschaftlichen Gründen den Kreuzzügen an, da sie hofften, neues Land für sich gewinnen zu können. Aber nicht nur Tod und Verwüstung sind das Ergebnis der Kreuzzüge, sondern auch ein intensiver Kultur- und Warenaustausch zwischen Ost und West.
Zusatzmaterial: 7 Arbeitsblätter in Schüler- und Lehrerfassung [PDF/Word]; 6 Bilder; 1 Filmkommentar/Filmtext; Vorschläge zur Unterrichtsplanung.
Didaktischer Hinweis: EVANG. RELIGIONSLEHRE: Der Lehrfilm informiert sachlich und dabei anschaulich über die Hauptaspekte der Kreuzzüge. Auch der Zusammenhang mit mittelalterlichen Judenpogromen wird nicht ausgespart. Emotional erlebbar, wenn auch nicht vollständig nachzuvollziehen ist das Phänomen einer Massenbewegung. Hierzu werden immerhin entscheidende religiöse Motive genannt, was bei der Aufgabe der Immunisierung gegen Fanatismus hilfreich ist. Das didaktisch durchdachte Arbeitsmaterial wendet sich an die Sekundarstufe 1.
Freiheit und Selbstbestimmung
Freiheit und Selbstbestimmung sind eng mit dem neuzeitlichen Menschenbild verknüpft. Zwei Kurzfilme greifen diese Thematik auf: „Mrs McCutcheon“ erzählt die Geschichte eines Jungens, der sich im falschen Körper geboren fühlt. Gegen zahlreiche innere und äußere Widerstände muss er sich entscheiden, wer er wirklich ist. In „Follow the Frog“ gibt der Protagonist einem falsch verstandenen Drang nach, sich selbst als „guten Menschen“ zu verwirklichen – mit drastischen Folgen …
Zusatzmaterial: 5 Arbeitsblätter [PDF/Word]; 2 Filmtexte (deutsch/englisch); 1 Filmkommentar/Filmtext; Vorschläge zur Unterrichtsplanung; 1 Begleitheft.
Didaktischer Hinweis: EVANG. RELIGIONSLEHRE: Die beiden unterschiedlichen intensiv wirkenden Kurzfilme decken jeweils weitaus mehr an Aspekten ab, als ihre Zusammenordnung unter der Freiheitsthematik vermuten lässt: Bei „Mrs McCutcheon“ (16min) steht Transgender im Mittelpunkt, bei „Follow the Frog“ (3min) Eine Welt und Freiwilligen-Einsatz. Das Arbeitsmaterial deckt konsequent „Freiheit und Selbstbestimmung“ philosophisch und theologisch (auch interreligiös) ab, für etwas Jüngere sind auch gute Anteile zur Erarbeitung des längeren Films dabei. Insgesamt entsteht so mit dem Medienangebot eine Auseinandersetzungsmöglichkeit mit eigenen Lebensentscheidungen von Mitte Sekundarstufe 1 bis Ende Sekundarstufe 2/Erwachsene anhand sehr wirkungsvoll und jeweils altersgerecht in Szene gesetzter Identifikation. Zu „Mrs Mc Cuthceon“ ist bei der durchaus heiklen Phase der geschlechtlichen Orientierung Jugendlicher positiv zu vermerken, dass mit der „Schulball/Tanzstundensituation“ die gesellschaftliche Geschlechtsrollenerwartung erstmal deutlich wird, ohne dass es in der Beziehung der beiden Freunde schon im eigentlichen Sinne „sexuell“ wird. Die Schlusssituation mit vielen gleichgeschlechtlichen Tanzpaaren löst die genannte Rollenerwartung erleichternd und mit deutlichem Plädoyer für Toleranz Akzeptanz von Vielfalt (BTV-Leitperspektive) auf, was für gerade dem Kindesalter entwachsende Jugendliche hilfreich ist. „Follow the Frog“ greift (wenn auch etwas desillusionierend, dafür aber sicher lehrreich) Weltverbesserungs- und Hingabebereitschaft junger Erwachsener gegen Ende ihrer Pflichtschulzeit auf und kann Impulse für die folgenden Lebensentscheidungen klären helfen.
Linda fragt – Ev. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen
Kurzvideos mit Informationen zu unterschiedlichen Weltanschauungsfragen mit einer Einschätzung aus evangelischer Sicht.
Didaktischer Hinweis: Die Website der „Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen“ stellt ihre Sammlung von Erklärvideos (im Aufbau) so vor: „Linda ist ein aufgewecktes junges Mädchen. Sie geht mit offenen Augen durch ihre Welt. Dabei begegnen ihr ganz verschiedene Angebote aus dem religiösen Markt. Vieles kennt sie nicht und darum fragt sie sich: Was ist das? Was begegnet mir da? Und sie kennt Tom. Den kann sie fragen. Tom ist Weltanschauungsbeauftragter und steht Menschen beratend zur Seite. In seinem Job schaut er sich an, welchen Glauben Menschen haben. Besonders ist Tom auf religiöse Gruppen spezialisiert, die viele Menschen gar nicht kennen. Zum Beispiel neue Religionen oder Psychogruppen oder solche, die „Sekten“ genannt werden. Tom ist evangelischer Pfarrer. Deswegen ordnet er das, was er sieht, auch aus einer evangelischen Sicht ein.“ In kindgerechter Sprache und einfach gezeichneten Bildern werden in den erfreulich knappen und konzentrierten Clips nicht nur Informationen über religiöse Sondergemeinschaften vermittelt, sondern es wird auch eine Haltung dazu angeboten, die sich aus einer evangelischen Sicht heraus an Menschenrechten und Werten der Humanität und Selbstverantwortung orientiert. Die Richtung ist durch Lindas Fragen und Toms Antworten dialogisch klar vorgezeichnet, die Clips sind für den Offline-Gebrauch herunterladbar und ausdrücklich für die Nutzung in der Schule freigegeben.
Von Aristoteles bis Habermas – Grundpositionen der Ethik
Auf dem Weg zum Erwachsensein erfahren Jugendliche: Es gibt Situationen, in denen gibt es kein eindeutiges „Richtig“ oder „Falsch“. Gleichzeitig trägt es zum gelingenden Zusammenleben in der Gesellschaft bei, die Begründungsmuster hinter dem Handeln anderer zu reflektieren und Taten vor diesem Hintergrund einzuordnen. In der Produktion wird deutlich, dass unterschiedliche Grundpositionen philosophischer Ethik dabei zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Ob Aristoteles, Immanuel Kant, Jeremy Bentham, John Stuart Mill und Jürgen Habermas sich als gute Ratgeber für die Praxis erweisen? Mithilfe ihrer Ansätze können eigene Maßstäbe bewusstgemacht und durch Hinterfragung die eigene moralische Entwicklung gefördert werden.
Zusatzmaterial: 10 Arbeitsblätter in Schüler- und Lehrerfassung [PDF/Word]; 1 Filmtext; 1 Filmkommentar/Filmtext; Vorschläge zur Unterrichtsplanung; 1 Begleitheft.
Didaktischer Hinweis: Die attraktive gestaltete Animation wartet mit einer zielgruppennahen Dilemmasituation aus dem Schulalltag auf. Die knappe und konzentrierte Form der Vermittlung anspruchsvoller philosophischer Sachverhalte zeigt in ihrer anschaulichen Verdeutlichung Lehrfilm „at its best“. Die Arbeitsmaterialien vertiefen mit sorgfältig gestalteter Textarbeit und vielen zusätzlichen Lernanlässen auf gymnasialem Niveau.
Warum so viele Menschen fliehen
Ob durch Flüchtlingskinder in der Schule oder eine Flüchtlingsunterkunft im Ort: Auch Kinder sind in ihrer Umgebung mit Flüchtlingen konfrontiert. Checker Tobi informiert sich in Deutschland, parallel dazu reist Willi in den Libanon und lernt das Leben in einer Flüchtlingssiedlung kennen.
Zusatzmaterial: 12 Arbeitsblätter teilweise in Schüler- und Lehrerfassung binnendifferenziert [PDF/Word]; Vorschläge zur Unterrichtsplanung; 1 Filmtext; 1 Begleitheft.
Didaktischer Hinweis: Die Themen Flucht und Flüchtlinge sind in Deutschland allgegenwärtig. Die Produktion greift die Zusammenhänge und Begriffe adressatengerecht auf. Im Film werden neben Betroffenen auch Experten befragt, Fachbegriffe mit einfachen Worten erklärt und dabei durch grafische Animationen unterstützt. Umfangreiches Arbeitsmaterial, differenziert nach Jahrgangsstufen, rundet das Medium ab.
Mission gegen die Armut
Auf den Mülldeponien der philippinischen Insel Cebu leben Tausende von Menschen unter erbärmlichsten Bedingungen. Der Steyler Missionar Pater Heinz Kulüke engagiert sich seit vielen Jahren für diese Menschen am Rande der Gesellschaft, die im und vom Müll leben müssen. Zusammen mit den Steyler Ordensleuten hat er zahlreiche Projekte initiiert, um die von extremer Armut geprägten Lebensbedingungen zu verbessern und Auswege aus dem sozialen Elend zu ermöglichen.
Zusatzmaterial: 8 Arbeitsblätter teilw. in Schüler- und Lehrerfassung [PDF/Word]; 1 Filmtext (6 S.) [PDF]; Vorschläge zur Unterrichtsplanung (5 S.) [PDF]; Begleitheft.
Didaktischer Hinweis: Drastisch wird das Leben auf dem Müll geschildert; seine Auswirkungen sind empörend und können dabei sehr konkret in einen Zusammenhang mit Lebensgewohnheiten hierzulande (Konsum, Abfall, Sextourismus) gestellt werden. Der überzeugende Pater brandmarkt dies auch sehr deutlich. Das gezeigte christliche Hilfsprojekt kann nicht nur als anschauliches Beispiel christlicher Nächstenliebe dienen, sondern vermittelt die deutliche Botschaft, dass etwas gegen Ungerechtigkeit getan werden kann. Die Arbeitsblätter sind konzentriert und niveauvoll, man kann fragen, ob vom Film aus gesehen die (unzweifelhaft vorhandene) Problematik des westlich geprägten Missionsbegriffes zu thematisieren wirklich nahegelegenen hätte.
Drogen und Komasaufen
Die Gefahren legaler und illegaler Drogen sind vielfältig, deren Wirkung gerade für Jugendliche oft zu verlockend. Der Film begleitet Dennis und seine Freunde beim nächtlichen Feiern und beobachtet, wie der Gruppenzwang einen dazu drängt, mit den anderen mitzutrinken und die eigenen Grenzen aus den Augen zu verlieren. Dass dieser Kontrollverlust auch negative Auswirkungen für andere haben kann, wird zu oft ignoriert. Dabei sind Trunkenheitsfahrten junger Menschen leider keine Seltenheit immer wieder mit verheerenden Folgen. In einem Experiment werden Probanden auf ihre Fahrtauglichkeit unter erschwerten Umständen geprüft: simulierter Alkohol- und Drogeneinfluss oder auch nur betrunkene Mitfahrer das Ergebnis ist für alle erschreckend!
Zusatzmaterial: 14 Bilder; 12 Arbeitsblätter in Schüler- und Lehrerfassung (PDF); 5 Ergänzungsblätter in Schüler- und Lehrerfassung (PDF); Farbfolie; Glossar (2 S.); 5 interaktive Arbeitsblätter; 20 Multiple Choice Testaufgaben in Schüler- und Lehrerfassung (PDF); Sprechertext; 5 Mastertool-Folien; Internet-Links.
Didaktischer Hinweis: Die einzeln ansteuerbaren Kapitel des Films thematisieren für ältere Jugendliche problematisierend und aufklärend verschiedene Aspekte des Alkoholkonsums: übermäßiges Trinken und seine Auswirkungen auf Jugendliche, Gruppenzwang, Autofahren unter Alkoholeinfluss. Dabei wird im Test besonders die Reaktion der Umgebung (verantwortungsbewusstes Eingreifen) hervorgehoben, sinnvolle Hilfsmittel sind Simulationsbrillen zur Verdeutlichung der gefährlichen Wahrnehmungs- und Reaktionseinschränkung. Einen (offenbar volljährigen) Jugendlichen im Vollrausch zu zeigen, bleibt hier noch vertretbar, weil ihm die Gelegenheit zur Stellungnahme in nüchternem Zustand gegeben wird. Die Arbeitsmaterialien sind wissensbetont, was der Strategie entspricht, zur Prävention durch Aufklärung beizutragen.
Die Dimension des Bösen
Ist das Böse Ausdruck einer psychischen Erkrankung, ein notwendiges Übel in einer turbokapitalistischen Welt oder gar ein Fingerzeig Satans? Dämonisch sind die Gesichter des Bösen ohne Frage. Doch bei Licht betrachtet sind es äußerst relative Phänomene, abhängig von politischen oder strategischen Gegebenheiten. Wer ist wann ein Terrorist, oder ein Freiheitskämpfer, wer ein menschenverachtender Diktator und wer ein strategischer Verbündeter? Und wer entdeckt in sich selbst nicht ein klammheimliches Verständnis für Folter, wenn Terrorakte verhindert werden können? Wer kokettiert nicht mit inhumanen Strafen, um Pädophile oder psychisch gestörte Sexualstraftäter für immer aus dem Leben zu verbannen? Wie bereitwillig setzt man Bedürfnis nach Sicherheit über die Freiheits- und Menschenrechte Dritter?
Zusatzmaterial: Infos zum Film und den Materialien; Vorschläge zur Unterrichtsplanung; Textblätter; 6 Infoblätter (Word/PDF); 6 Arbeitsblätter (Word/PDF); 8 Bilder; 2 Textblätter; Making of; Medientipps; Internet-Links; Themen A-Z.
Didaktische Hinweise: Anschauliche und aktuelle Beispiele (z.B. rechtsextreme und islamistische Terrorverbrechen) sind in dieser Dokumentation begleitet von einem der Herausforderung des Themas angemessen niveauvollen Kommentar, der das Zielpublikum wohl eher auf die Sekundarstufe II beschränkt. Sozialpsychologische und philosophisch-theologische Erklärungsversuche durch Experten lassen gleich mehrere Dimensionen erkennen, die für die Beschäftigung mit dem Bösen entscheidend sind und gut ausgewählt wurden. Das Begleitmaterial bemüht sich, niveaudifferenziert Aufgaben und Quellentexte auch für jüngere Schülerinnen und Schüler (Ende Sekundarstufe I) bearbeitbar zu machen.
Kinder des Kalifats
Der Film untersucht an ausgewählten Beispielen, die Motive und Beweggründe junger Menschen, die sich dem islamistischen Terror verschreiben und den bewaffneten Kampf aufnehmen. Vor allem aus Österreich kommen viele Jugendliche, die sich dem „Islamischen Staat“ anschließen und im Nahen Osten als Terror-Kämpfer operieren. Dabei handelt es sich meist um Einwanderer aus Tschetschenien und dem Balkan, die mit Krieg und Terror aufgewachsen sind und auf diese Weise in den Krieg zurückkehren. Allein in Syrien und im Irak befinden sich Hunderte von ihnen im „Heiligen Krieg“. Um die 2000 junge Österreicher sympathisieren mit den radikalen Dschihad-Kämpfern. Der Berliner Islamwissenschaftler Guido Steinberg kommentiert das Ausmaß dieser erschreckenden Entwicklung in Österreich und – im direkten Vergleich – in Deutschland.
Zusatzmaterial: Didaktisches Material (34 S.) (Word/PDF); Thematische Einführung (3 S.); Didaktische Einführung (1 S.); 11 Arbeitsblätter in Schüler- und Lehrerfassung (Word/PDF).
Didaktische Hinweise: Der Film schildert mit vielen aktuellen Bezügen das Phänomen, dass die Teilnahme am „Dschihad“ für etliche junge Menschen aus europäischen Staaten „attraktiv“ geworden ist. Anlässe für Medienbildung ergeben gezeigte Beispiele von Fan-Chats und YouTube-Propaganda-Filmen der Extremisten. Die Beispiele und Interviews haben im Wesentlichen einen Bezug zu Österreich und der dortigen, spezifischen Situation mit vielen Flüchtlingen aus Tschetschenien und Ex- Jugoslawien, die prozentual einen hohen Anteil der in den „Dschihad“ reisenden Jugendlichen ausmachen. Der Bezug zur deutschen Situation ist aber herstellbar, zumal das überlegt und gut gearbeitete Arbeitsmaterial dazu Hilfestellungen anbietet. So kann der Film im Unterricht ab Bildungsstandard 10 im Zusammenhang mit dem Thema Gewalt und Gewaltlosigkeit eingesetzt werden.
Salafismus: Terror, Taliban, Twitter
In der Dokumentation wird der Frage nachgegangen, was junge Menschen am Salafismus fasziniert: Was sind die Einstiegsgründe, was zieht junge Menschen hin zu einer sektenähnlichen, religiös-antidemokratischen Bewegung, die Musik, Kunst, Liberalität und die Gleichheit der Menschen ablehnt und bekämpft? Im Interview berichten vier junge Männer von ihren persönlichen Beweggründen, sich den Salafisten anzuschließen. Die Motive reichen von Diskriminierungs- und Benachteiligung-Erfahrungen über eine allgemeine Sinnsuche bis hin zu Schicksalsschlägen. Die salafistische Bewegung verspricht Stärke, Stolz und eine feste Gemeinschaft. Der offenen Frage, ob sich junge Migranten der zweiten oder dritten Generation als Deutsche, Araber oder Türken fühlen dürfen, setzt sie eine neue, elitäre Gemeinschaft der Muslime entgegen. Salafismus setzt mit seinen Antworten bei den jungen, am Rand der Gesellschaft stehenden Einwandererkids an, vermittelt ihnen Werte und Stolz und zieht so auch immer wieder junge Deutsche an.
Zusatzmaterial: 2 Arbeitsblätter (PDF); 4 Informationsblätter (PDF); 7 Bilder; Vorschläge zur Unterrichtsplanung (3 S.); Informationen zum Film (4 S.); Making of; Medienliste; Internet-Links (2 S.); Islamismus (07:45 min).
Didaktische Hinweise: Die auffallende Nähe zur Sinnfrage in den Antworten der jungen Islamisten und Konvertiten zeigt zurück auf eine Gesellschaft im Umbruch, die besonders jungen Männern offenbar keine hinreichende Selbstfindung und Orientierung mehr ermöglicht. Damit ist im „Rückspiegel“ einer im Grunde konservativen Lebenseinstellung für Schülerinnen und Schüler auch bildungsferner Milieus ein wertvoller Lernanlass gesetzt, eigene Zukunftsvorstellungen und Orientierungen zu klären und aufzuarbeiten. Die Bearbeitung des Gewaltthemas wird im schulischen Kontext (Islamunterricht) gezeigt, und das bietet nicht nur gute Gelegenheiten zur Fragestellung, was der Koran zu Gewaltanwendung sagt und wie er ausgelegt werden muss (Methode der Kontextualisierung), sondern regt überhaupt dazu an, den Stellenwert von Bildung im Bereich der Religionen zu überprüfen (wie ist das z.B. mit dem Wörtlich nehmen der Bibel?). Die Auskunft der Lehrkraft im Film zum Verhältnis von Koran und Gewalt könnte etwas differenzierter ausfallen, auch im Arbeitsmaterial vermisst man dazu Hinweise. Dieses bietet zusätzlich einen nützlichen, weil informativen, wenn auch eher politikfokussierten Erklärfilm an.
Unterrichtsidee/Unterrichtsmodul
Evangelisten-Quartett
Die vier Evangelisten und ihre kanonische Bedeutung werden anhand von Bildern aus mittelalterlichen Handschriften von der Klosterinsel Reichenau erarbeitet.
Didaktischer Hinweis: Mit Hilfe des Unterrichtsmoduls „Evangelisten-Quartett“ erschließen sich Schülerinnen und Schüler die vier Evangelisten und ihre kanonische Bedeutung. Mit den künstlerisch beeindruckenden Bildern aus den Evangelien-Prachthandschriften der Klosterinsel Reichenau wird die althergebrachte Evangelistensymbolik erarbeitet und durch das Quartettspiel vertieft. Es kann auf dem Tablett oder als Kartenspiel ausgedruckt gespielt werden.
Bonhoeffer – Theologe und Widerstandskämpfer
Dietrich Bonhoeffers Rolle im Widerstand gegen den NS-Staat steht im Mittelpunkt dieses Moduls, das sich auf Filmmaterial und Texte stützt.
Klasse 11–12
Speechless
Ein kleiner Junge verliert in einer Einkaufspassage seinen Vater und irrt durch einen großen Spielzeugladen. Angezogen von all den Spielzeugen vergisst er für einen Moment seine Situation und trifft dort auf eine Mutter, die mit ihrer Tochter einkauft. Aus der Perspektive des Jungen erscheint die Sprache aller ihn umgebenden Personen seltsam unreal und unverständlich und schnell wird klar, dass der Junge eine andere Sprache spricht – alles ist fremd. Ohne Worte versucht die Mutter deshalb mit ihm zu kommunizieren und wird dabei einfallsreich. Mit Hilfe von Spielzeugen finden die beiden einen Weg „sprachlos“ zu kommunizieren. Doch aus der anfänglichen Leichtigkeit wird schnell ernst, als die Mutter erkennt, welche Lebenssituation ihr das Kind darzustellen versucht.
Didaktische Hinweise: Die Irritation einer unverständlichen Sprache kann der Kurzfilm kongenial mit dem Problem von Migration und Fremdsein zusammenbringen. Die Sprache, die man wie das Kind gerne verstehen möchte, stellt sich als eine Kunstsprache heraus, die es nicht gibt. Da ist die Beschämung und die Befremdung beim Publikum wie bei dem Kind aber schon geschehen. Eine weitere zielsichere Regieidee betrifft das Bild von dem Spielzeug-Boot, das sich zunächst nur in den Augen der bemühten Mutter als Entsetzen über das Fluchtschicksal spiegelt. Hier ist eine didaktisch sinnvolle „Sollbruchstelle“ für Filmstopp und klärendes Gespräch. Gerade seine „fremdsprachlich“-unverständliche Machart regt ganz im Gegensatz zum Titel gerade das Sprechen und das Nachdenken über Kommunikation allgemein sehr an. Die Unterrichtsmaterialien sind sehr breit angelegt und greifen viele Aspekte mit wertvollen Zusatzmaterialien auf. Sie ergeben dazu sehr viel Stoff für ausführliche Unterrichtsstrecken.
Masel Tov Cocktail
Dimitrij Liebermann (19) ist Jude, Sohn russischer Einwanderer und er hat Tobi geschlagen. Dafür soll er sich entschuldigen. Nur leid tut es ihm nicht unbedingt. Auf dem Weg zu Tobi begegnet Dimitrij ein Querschnitt der deutschen Gesellschaft mit Vorurteilen und immer wieder ein Problem, das es auszuhandeln gilt: seine deutsch-jüdische Identität.
Didaktische Hinweise: Masel Tov Cocktail begleitet Dimi, 16 Jahre, Sohn russischer Einwanderer und Jude und zeigt auf unterhaltsame Weise, wie junge Jüdinnen und Juden in Deutschland leben. Der Film vermittelt einen authentischen Einblick über das, was in Deutschland über das Judentum gedacht oder leise gesagt wird. Wir begegnen Klischees und Vorurteilen, Antisemitismus, aber auch übertriebenen Betroffenheitssympathien. Dabei werden nebenbei durch das Stilmittel des Lehrfilms Informationen zum Judentum vermittelt und damit gängige Vorurteile richtiggestellt. An anderer Stelle spricht der Protagonist die Zuschauerinnen und Zuschauer direkt an und zeigt so ihre Verantwortung auf.
Der Tatortreiniger
Der Chef einer Consulting-Firma findet ein sadistisches Vergnügen daran, seine Mitarbeiter zu demütigen. Schotty gerät mit dem Chef aneinander und wird in eine Diskussion über Arbeit und Würde verwickelt. Zunächst wird Schotty verunsichert – bis er den Spieß umdreht.
Didaktische Hinweise: Rationalisierungsprozesse und Unternehmensconsulting bieten den Hintergrund für eine beißende Satire, die den Missbrauch von Macht über Menschen anprangert. Dabei wird gerade durch Übertreibung in den psychologisch gut beobachteten Dialogen des intensiven „Kammerspiels“ eine Fragehaltung angestoßen, die Schülerinnen und Schüler an der Suche nach gerechten und gelingenden Verhältnissen und Beziehungen in der Arbeitswelt beteiligt.
#Female pleasure
Offen zeigt der Film die unterschiedlichen Lebenswelten von fünf Frauen aus New York, Somalia, Japan, Deutschland und Indien, die sich mutig, klug und lustvoll gegen strukturelle sexualisierte Gewalt und Diskriminierung zu Wehr setzen. Der Film spürt den Fragen nach: Wie werden Frauen, wie wird weibliche Sexualität, wie wird der weibliche Körper heute auf der ganzen Welt dargestellt?
Didaktische Hinweise: Die fünf porträtierten Frauen beeindrucken durch ihre analytische Schärfe, mit der sie die Mechanismen der Unterdrückung freilegen. Der Film ist aufgrund seiner hohen Informationsdichte in der Kursstufe im Zusammenhang mit Gerechtigkeit, Recht, Zusammenleben sowie Religionskritik einsetzbar. Der Materialteil bietet Arbeitsblätter zur diskursiven Positionierung.
Hasskommentare und falsche Likes
In den sozialen Medien wird kräftig getrickst. Man kann alles kaufen, was Kunden im Netz erfolgreicher erscheinen lässt. Ein Unternehmen aus Hamburg beispielsweise vermittelt Likes, Kommentare und Klicks. Wer viel zahlt, kriegt auch viel künstliche Resonanz. Wenn es besonders schnell gehen soll, werden auch Social Bots eingesetzt.
Didaktische Hinweise: Die ZDF-Dokumentation von 2016 beschäftigt sich mit politischer Einflussnahme in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter. Dabei werden Manipulationen investigativ aufgedeckt (oder zumindest aufzudecken versucht). Auch wenn Schülerinnen und Schüler sich zumeist nicht in diesen Netzwerken aufhalten, kann eine dem Grunde nach aufklärerische Wirkung allgemein erzielt werden. Zustimmung zu Meinungen und Haltungen kann gekauft werden. Zwischen Betrug und intensiver persönlich überzeugter Einflussnahme kann bei dieser Darstellung immerhin noch bei genauer Betrachtung (wozu auch die Arbeitshilfe dankenswerterweise anleitet) unterschieden werden. Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler nicht automatisiert erzeugten Fake-News aufsitzen, deren Wahrheit man durch manipulierte Massenzustimmung erzeugen will. Die Gefahr der Beeinflussung der öffentlichen Meinung wird hier allerdings doch deutlich aus dem Blickwinkel der herkömmlichen mainstream-Medien gebrandmarkt. Diese selbst werden mit ihrem eigenen Beitrag zur „politischen Willensbildung“ nicht thematisiert. Deren Darstellungsmacht ist aber genau das Problem aus der Sicht der rechtsgerichteten Gegenseite. Der arbeitslose Ostdeutsche, der mit hyperaktivem Posten und Liken politisch im Sinne der Populisten Einfluss nimmt, ist ein hervorragendes Beispiel: er erfährt sich als wirksam, und die Mainstream-Medien sollten ihm dies auch nicht absprechen wollen. Dass seine Aktivität die öffentliche Meinung zu verzerren droht, ist vor allem eine Angst des etablierten Journalismus, der seine eigenen Felle wegschwimmen sieht. Die Arbeitshilfe macht korrekterweise solche Widersprüche des Films in pädagogische kreativer und informativer Weise thematisierbar, wie sie auch zur Aktualisierung (Stand 05/2018) beiträgt.
Der Sinn des Lebens
Die Nachricht vom nahen Weltende verändert das eintönige Leben eines älteren Paares grundlegend. Mit einem Mal sieht der Protagonist Walter die Welt neu und sich selbst mit existenziellen Fragen konfrontiert. Wie sollen er und seine Frau ihre letzten Stunden verbringen? Welche Lebenschancen haben sie verpasst?
MEGATRICK (ca. 2 min): Der Film zeigt, dass die eigenen Lebensziele nur allzu oft vom Leben selbst konterkariert werden.
Zusatzmaterial: 6 Arbeitsblätter; 2 Filmtexte; Vorschläge zur Unterrichtsplanung; 1 Begleitheft.
Didaktische Hinweise: Zwei sehr unterschiedliche Kurzfilme erlauben hilfreiche und anregende Perspektiven auf die klassische Herausforderung für den Religionsunterricht, Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens zu ermöglichen. Dabei ist die Kompetenzorientierung in besonderer Weise ausgeprägt, denn die eigene Stellungnahme der Schülerinnen und Schüler ist auf attraktive Weise bei beiden Filmen im Spiel. Beim Kurzspielfilm ARMADINGEN sind sie zusätzlich zum Perspektivwechsel eingeladen, denn ein altes Ehepaar spielt die Hauptrolle. Das Arbeitsmaterial macht durchaus auch anspruchsvolle philosophische Textarbeitsvorschläge und fällt besonders durch das Angebot multireligiöser Zugänge zur Sinnfrage angenehm auf.
Wundererzählungen
Kranke werden geheilt, Tote zum Leben erweckt, wenige Brote reichen für eine große Menschenmenge und ein Sturm hört plötzlich auf zu toben – manche Erzählungen in der Bibel sind kaum zu glauben. Dabei erheben die Wundererzählungen gar keinen historischen Wahrheitsanspruch. Sie haben ihren Ursprung in Glaubenserfahrungen und wollen vermitteln: Hier wirkt Gott, mitten unter den Menschen. Die Menschen der Antike waren mit der Sprachform der Wundererzählungen vertraut. Die Produktion zeigt, wie wir sie heute verstehen und auf unser Leben beziehen können.
Didaktischer Hinweis: Die Produktion schreitet zuverlässig die heutigen Verstehensherausforderungen für die Wunder des Neuen Testamentes ab. Die Sequenzen sind dankenswerterweise auch als Versionen in einfacher Sprache verfügbar. Heutige Bezüge werden durch authentische Protagonisten z.B. in der Krankenhausseelsorge hergestellt. Bibelwissenschaft kommt in hilfreichen Einordnungen des Experten zu Wort, der auch deutlich den Unterschied zum damaligen Wirklichkeitsverständnis markiert. Das Arbeitsmaterial setzt durchaus Ansprüche an literarisch-analytische Fertigkeiten, bemüht sich aber auch, für Jüngere Angebote zu machen.
Die-Bibel.de [App – Android]
Zur Lektüre angeboten werden Lutherbibel 2017, Lutherbibel 1984, Gute Nachricht Bibel und die BasisBibel in einer App.
Didaktischer Hinweis: Die Lutherübersetzung der Bibel (2017) ist der maßgebliche offizielle Text für Gottesdienste und Verlautbarungen der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und für den Religionsunterricht in allen Schularten und Klassen unverzichtbar. Als App der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG) ist er gratis verfügbar und beim Laden vorinstalliert.
Die Kreuzzüge
„Gott will es!“ – Mit dieser Begründung zogen tausende Soldaten aus zahlreichen Ländern Europas Richtung Jerusalem, um dieses von der Herrschaft der aus ihrer Sicht ungläubigen Muslime zu befreien. In mehreren Kreuzzügen vom 11. bis zum 13. Jahrhundert lieferten sie sich erbitterte Kämpfe um die Heilige Stadt, die sie letztlich doch nicht in ihrem Besitz halten konnten. Neben religiösen Motiven schlossen sich viele Menschen auch aus wirtschaftlichen Gründen den Kreuzzügen an, da sie hofften, neues Land für sich gewinnen zu können. Aber nicht nur Tod und Verwüstung sind das Ergebnis der Kreuzzüge, sondern auch ein intensiver Kultur- und Warenaustausch zwischen Ost und West.
Zusatzmaterial: 7 Arbeitsblätter in Schüler- und Lehrerfassung [PDF/Word]; 6 Bilder; 1 Filmkommentar/Filmtext; Vorschläge zur Unterrichtsplanung.
Didaktischer Hinweis: EVANG. RELIGIONSLEHRE: Der Lehrfilm informiert sachlich und dabei anschaulich über die Hauptaspekte der Kreuzzüge. Auch der Zusammenhang mit mittelalterlichen Judenpogromen wird nicht ausgespart. Emotional erlebbar, wenn auch nicht vollständig nachzuvollziehen ist das Phänomen einer Massenbewegung. Hierzu werden immerhin entscheidende religiöse Motive genannt, was bei der Aufgabe der Immunisierung gegen Fanatismus hilfreich ist. Das didaktisch durchdachte Arbeitsmaterial wendet sich an die Sekundarstufe 1.
Freiheit und Selbstbestimmung
Freiheit und Selbstbestimmung sind eng mit dem neuzeitlichen Menschenbild verknüpft. Zwei Kurzfilme greifen diese Thematik auf: „Mrs McCutcheon“ erzählt die Geschichte eines Jungens, der sich im falschen Körper geboren fühlt. Gegen zahlreiche innere und äußere Widerstände muss er sich entscheiden, wer er wirklich ist. In „Follow the Frog“ gibt der Protagonist einem falsch verstandenen Drang nach, sich selbst als „guten Menschen“ zu verwirklichen – mit drastischen Folgen …
Zusatzmaterial: 5 Arbeitsblätter [PDF/Word]; 2 Filmtexte (deutsch/englisch); 1 Filmkommentar/Filmtext; Vorschläge zur Unterrichtsplanung; 1 Begleitheft.
Didaktischer Hinweis: EVANG. RELIGIONSLEHRE: Die beiden unterschiedlichen intensiv wirkenden Kurzfilme decken jeweils weitaus mehr an Aspekten ab, als ihre Zusammenordnung unter der Freiheitsthematik vermuten lässt: Bei „Mrs McCutcheon“ (16min) steht Transgender im Mittelpunkt, bei „Follow the Frog“ (3min) Eine Welt und Freiwilligen-Einsatz. Das Arbeitsmaterial deckt konsequent „Freiheit und Selbstbestimmung“ philosophisch und theologisch (auch interreligiös) ab, für etwas Jüngere sind auch gute Anteile zur Erarbeitung des längeren Films dabei. Insgesamt entsteht so mit dem Medienangebot eine Auseinandersetzungsmöglichkeit mit eigenen Lebensentscheidungen von Mitte Sekundarstufe 1 bis Ende Sekundarstufe 2/Erwachsene anhand sehr wirkungsvoll und jeweils altersgerecht in Szene gesetzter Identifikation. Zu „Mrs Mc Cuthceon“ ist bei der durchaus heiklen Phase der geschlechtlichen Orientierung Jugendlicher positiv zu vermerken, dass mit der „Schulball/Tanzstundensituation“ die gesellschaftliche Geschlechtsrollenerwartung erstmal deutlich wird, ohne dass es in der Beziehung der beiden Freunde schon im eigentlichen Sinne „sexuell“ wird. Die Schlusssituation mit vielen gleichgeschlechtlichen Tanzpaaren löst die genannte Rollenerwartung erleichternd und mit deutlichem Plädoyer für Toleranz Akzeptanz von Vielfalt (BTV-Leitperspektive) auf, was für gerade dem Kindesalter entwachsende Jugendliche hilfreich ist. „Follow the Frog“ greift (wenn auch etwas desillusionierend, dafür aber sicher lehrreich) Weltverbesserungs- und Hingabebereitschaft junger Erwachsener gegen Ende ihrer Pflichtschulzeit auf und kann Impulse für die folgenden Lebensentscheidungen klären helfen.
Von Aristoteles bis Habermas – Grundpositionen der Ethik
Auf dem Weg zum Erwachsensein erfahren Jugendliche: Es gibt Situationen, in denen gibt es kein eindeutiges „Richtig“ oder „Falsch“. Gleichzeitig trägt es zum gelingenden Zusammenleben in der Gesellschaft bei, die Begründungsmuster hinter dem Handeln anderer zu reflektieren und Taten vor diesem Hintergrund einzuordnen. In der Produktion wird deutlich, dass unterschiedliche Grundpositionen philosophischer Ethik dabei zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Ob Aristoteles, Immanuel Kant, Jeremy Bentham, John Stuart Mill und Jürgen Habermas sich als gute Ratgeber für die Praxis erweisen? Mithilfe ihrer Ansätze können eigene Maßstäbe bewusstgemacht und durch Hinterfragung die eigene moralische Entwicklung gefördert werden.
Zusatzmaterial: 10 Arbeitsblätter in Schüler- und Lehrerfassung [PDF/Word]; 1 Filmtext; 1 Filmkommentar/Filmtext; Vorschläge zur Unterrichtsplanung; 1 Begleitheft.
Didaktischer Hinweis: Die attraktive gestaltete Animation wartet mit einer zielgruppennahen Dilemmasituation aus dem Schulalltag auf. Die knappe und konzentrierte Form der Vermittlung anspruchsvoller philosophischer Sachverhalte zeigt in ihrer anschaulichen Verdeutlichung Lehrfilm „at its best“. Die Arbeitsmaterialien vertiefen mit sorgfältig gestalteter Textarbeit und vielen zusätzlichen Lernanlässen auf gymnasialem Niveau.
Kinder des Kalifats
Der Film untersucht an ausgewählten Beispielen, die Motive und Beweggründe junger Menschen, die sich dem islamistischen Terror verschreiben und den bewaffneten Kampf aufnehmen. Vor allem aus Österreich kommen viele Jugendliche, die sich dem „Islamischen Staat“ anschließen und im Nahen Osten als Terror-Kämpfer operieren. Dabei handelt es sich meist um Einwanderer aus Tschetschenien und dem Balkan, die mit Krieg und Terror aufgewachsen sind und auf diese Weise in den Krieg zurückkehren. Allein in Syrien und im Irak befinden sich Hunderte von ihnen im „Heiligen Krieg“. Um die 2000 junge Österreicher sympathisieren mit den radikalen Dschihad-Kämpfern. Der Berliner Islamwissenschaftler Guido Steinberg kommentiert das Ausmaß dieser erschreckenden Entwicklung in Österreich und – im direkten Vergleich – in Deutschland.
Zusatzmaterial: Didaktisches Material (34 S.) (Word/PDF); Thematische Einführung (3 S.); Didaktische Einführung (1 S.); 11 Arbeitsblätter in Schüler- und Lehrerfassung (Word/PDF).
Didaktische Hinweise: Der Film schildert mit vielen aktuellen Bezügen das Phänomen, dass die Teilnahme am „Dschihad“ für etliche junge Menschen aus europäischen Staaten „attraktiv“ geworden ist. Anlässe für Medienbildung ergeben gezeigte Beispiele von Fan-Chats und YouTube-Propaganda-Filmen der Extremisten. Die Beispiele und Interviews haben im Wesentlichen einen Bezug zu Österreich und der dortigen, spezifischen Situation mit vielen Flüchtlingen aus Tschetschenien und Ex- Jugoslawien, die prozentual einen hohen Anteil der in den „Dschihad“ reisenden Jugendlichen ausmachen. Der Bezug zur deutschen Situation ist aber herstellbar, zumal das überlegt und gut gearbeitete Arbeitsmaterial dazu Hilfestellungen anbietet. So kann der Film im Unterricht ab Bildungsstandard 10 im Zusammenhang mit dem Thema Gewalt und Gewaltlosigkeit eingesetzt werden.
Unterrichtsidee/Unterrichtsmodul
Bonhoeffer – Theologe und Widerstandskämpfer
Dietrich Bonhoeffers Rolle im Widerstand gegen den NS-Staat steht im Mittelpunkt dieses Moduls, das sich auf Filmmaterial und Texte stützt.
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