Ausgangslage

Die Entwicklung unserer Gesellschaft zu einer Mediengesellschaft macht Medienbildung zu einer grundlegenden Bildungsaufgabe. Die Beschäftigung mit Medienbildung im Unterricht trägt entscheidend dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler Freude am Lernen entwickeln und Schule als einen Ort erfahren, der ihre Bedürfnisse, Erfahrungen und Interessen aufgreift. Sie ermöglicht außerdem einen direkten Bezug zur Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen, was sich unter anderem positiv auf ihre Lernmotivation auswirkt.

Kinder und Jugendliche sollen durch die schulische Medienbildung darin bestärkt werden, dass sie den Anforderungen und Herausforderungen in einer Mediengesellschaft selbstbewusst und selbstbestimmt begegnen können. Dazu gehören eine bedürfnisorientierte, reflektierte, ethisch und sozial verantwortliche Nutzung der Medien sowie die Fähigkeit, mit analogen und digitalen Medien zu lernen, Medien selber zu gestalten und angemessen mit diesen zu kommunizieren.

Schüler mit Tablets und Laptops

GettyImages/mediaphotos

Rahmenbedingungen

Um diese gesellschaftliche Entwicklung aufzugreifen, wurde mit der Einführung der neuen Bildungspläne zum Schuljahr 2016/17 in Baden-Württemberg Medienbildung spiralcurricular und fächerintegrativ verankert. Ein Basiskurs Medienbildung in Klasse 5 schafft einheitliche Voraussetzungen für eine spätere Medienbildung für alle Schülerinnen und Schüler.

Der Basiskurs Medienbildung umfasst in der Summe 35 Unterrichtsstunden, wovon 30 Stunden auf das Kerncurriculum entfallen. Die restlichen fünf Stunden können von der Schule im Rahmen ihres Schulcurriculums für medienbildnerische Vertiefungen genutzt werden. Die Stunden werden aus der bestehenden Kontingentstundentafel entnommen.
Die Schulen entscheiden individuell über die Durchführungsart des Basiskurses. Es empfiehlt sich, den Basiskurs bald nach Beginn des Schuljahres umzusetzen, damit die einzelnen Fächer von einer grundlegenden medienbildnerischen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler ausgehen und auf dieser spiralcurricular aufbauen können.

Um eine effektive, fokussierte und zielgerichtete Erarbeitung der Basiskursinhalte zu ermöglichen, bietet sich eine Kompaktwoche rund um das Thema „Medienbildung“ an. In dieser Woche widmen sich die fünften Klassen der Medienbildung und die Lehrerinnen und Lehrer verschiedenster Fächer erarbeiten mit den Schülerinnen und Schülern die Inhalte des Basiskurses. Als Alternative zu einer Kompaktwoche kann der Basiskurs auch auf mehrere Projekttage verteilt werden.

Als weitere Durchführungsvariante kann der Basiskurs auch wöchentlich unterrichtet werden. Die Schule sollte den Basiskurs allerdings mindestens zweistündig im ersten Schulhalbjahr ansetzen: Recherchieren die Schülerinnen und Schüler beispielsweise oder produzieren ein eigenes Medienprodukt, wird eine Stunde kaum ausreichend sein. Jede Schule sollte daher die Inhalte des Basiskurses sinnvoll an ihre jeweilige Stundenorganisation anpassen.

Medienpass zum Basiskurs Medienbildung

Der Medienpass orientiert Schülerinnen und Schüler ebenso wie deren Eltern über ihren Kenntnisstand im sinnvollen Umgang mit Medien. Er bietet eine Orientierungshilfe zu den inhaltlichen Anforderungen des Basiskurses Medienbildung der Bildungspläne 2016: alle Teilkompetenzen werden aufgegriffen und in einer altersangemessenen Sprache wiedergegeben. Dadurch ist der Medienpass für die Schülerinnen und Schüler ein Instrument zur Selbstreflexion und Selbstevaluation. Die Eltern wiederum finden im Medienpass den medienbildnerischen Lernfortschritt ihrer Kinder dokumentiert.

Der Medienpass ist jetzt in der Medienrecherche zum Download verfügbar.

Übrigens: Wer die Umsetzungsbeispiele zum Basiskurs Medienbildung nutzt, bekommt den Medienpass automatisch, da er in jedes Umsetzungsbeispiel integriert ist.

Zum Medienpass

Umsetzungsbeispiele

Eine erfolgreiche Umsetzung des Basiskurses Medienbildung hängt in hohem Maße von geeigneten Arbeitsmaterialien ab. Das Landesmedienzentrum hat daher für die Durchführungsvariante des Basiskurses in einer Projektwoche und als Doppelstundenmodell verschiedene Vorschläge in Form von möglichen Unterrichtsabläufen erarbeitet und stellt diese den Schulen online in Form von Unterrichtsmodulen zur Verfügung. Diese Vorschläge enthalten auch alle erforderlichen Arbeitsblätter, Medien und Materialien, die für die Umsetzung notwendig sind.

Die Umsetzungsbeispiele erfüllen die im Basiskurs geforderten Standards und bieten den Schulen zusätzlich die Möglichkeit, das für sie am besten geeignete Beispiel auszuwählen. Sie sind als Anregung und Vorschlag gedacht und können durch ihren modularen Aufbau frei variiert werden.

Folgende Umsetzungsbeispiele stehen bisher zur Verfügung:

Basiskurs Medienbildung: Grundlagen schaffen im Fach Deutsch

SESAM-Mediathek

Basiskurs Medienbildung: Die Medien und ich (Projektwoche)

SESAM-Mediathek

Basiskurs Medienbildung: Medien machen Megastars (Projektwoche)

SESAM-Mediathek

Basiskurs Medienbildung: Durchstarten in Klasse 5 (Projektwoche)

SESAM-Mediathek

Basiskurs Medienbildung: Durchstarten in Klasse 5 (Projektwoche, Libre Office)

SESAM-Mediathek

Basiskurs Medienbildung: Durchstarten in Klasse 5 (Doppelstunden)

SESAM-Mediathek

Basiskurs Medienbildung: Mit Minetest

Zum Umsetzungsbeispiel

Häufig gestellte Fragen

Das Landesmedienzentrum hat eine Liste mit häufig gestellten Fragen zum Basiskurs Medienbildung zusammengestellt und beantwortet. Zu den Fragen und Antworten gelangen Sie hier.

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