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Alle hier aufgeführten Medien und Materialien sind von den zuständigen Fachkommissionen der Medienbegutachtung für den schulischen Einsatz besonders empfohlen.

Diese Auflistung stellt nur eine kleine Auswahl der empfohlenen Filme in der SESAM-Mediathek dar. Viele der hier vorgestellten Filme sind landesweit verfügbar – aber leider nicht alle. Es kann also passieren, dass in Ihrem Medienzentrum der ein oder andere Film nicht genutzt werden kann.  

Die Medienlisten erscheinen in einem vereinfachten Format: Nun führt Sie am Ende jeder Rubrik ein Sammellink in die SESAM-Mediathek. Mit einem Klick sehen Sie dort alle empfohlenen Filme auf einen Blick.

Waage mit Licht auf Schrift projeziert

GettyImages/Alengo

Klasse 8–10

 

Hongkong und Taiwan

Seit 2019 erschüttern Demonstrationen und Unruhen die einst so stabile Weltstadt Hongkong. Vor allem junge Hongkonger verlangen mehr demokratische Rechte. Immer mehr Einwohner Hongkongs gehen auf Distanz zur Volksrepublik China und eine Minderheit der Demonstranten provoziert China gar mit der Forderung nach Unabhängigkeit. Die wohl liberalste Gesellschaftsordnung in Asien genießen die 23 Mio. Bürger Taiwans. In den Augen Pekings ist Taiwan nur eine abtrünnige Provinz, die notfalls auch unter Waffengewalt mit dem Festland wiedervereinigt werden muss. Doch die Taiwanesen wollen weder ihre demokratischen Errungenschaften noch ihre Identität verlieren. Bei den Wahlen am 11. Januar 2020 erzielte die Chinakritische Präsidentin Tsai Ingwen einen deutlichen Sieg.

Didaktische Hinweise: Das Medium stellt die demokratischen Bestrebungen Hongkongs und Taiwans dar und stellt die Frage, wie sich demokratische Errungenschaften vor der Bedrohung Chinas retten lassen. Aktivisten aus Hongkong und Taiwan erklären die Angst Chinas vor demokratischen Entwicklungen und Machtverlust. Vor diesem Hintergrund kann im gemeinschaftskundlichen Unterricht die Bedeutung demokratischer Entwicklung diskutiert werden. Was bringt Menschen dazu, hierfür auf die Straße zu gehen und manchmal auch ihr Leben zu riskieren? Das Medium liefert hier gut erklärte Hintergrundinformationen und regt zur Weiterarbeit an. Mit Blick auf die geopolitisch seit Jahren zunehmende Einflussnahme Chinas kann das Medium Ausgang für weiterführende Diskussionen sein.

 

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Ziele für nachhaltige Entwicklung

Im Jahr 2015 beschlossen die Mitgliedsstaaten der UN die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung. Ein Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise ist dringend notwendig. Dazu können wir alle beitragen, indem wir unseren ökologischen Fußabdruck verkleinern. Wir können aber auch unseren Handabdruck vergrößern, indem wir nachhaltiges Verhalten für möglichst viele Menschen einfacher machen. Wie das gelingen kann, zeigt der Film an einem Zero-Waste-Café, einem Unverpacktladen und einer Fairtrade-University.

Didaktische Hinweise: Das Medium ist sehr gut geeignet, die abstrakt erscheinenden Ziele der Agenda 2030 der UN mit konkreten Handlungsmöglichkeiten zu versehen. Dabei sind die vielen positiven Beispiele für nachhaltiges Handeln in Deutschland sehr eindrücklich, die nach der vortragsartigen Vorstellung der Agenda 2030 einen großen Teil des Films ausmachen. Sie helfen dabei, das Thema lebendig und schülerorientiert zu gestalten. Die Verbindung von abstraktem Wissen zum Thema und praktischen Umsetzungsmöglichkeiten für den Alltag ist offenbar auch eine Zielsetzung für die Arbeitsblätter, die oft nach diesem Muster verfahren. Dabei kann der Input der Arbeitsblätter durch Visualisierungen und Texte durchaus motivierend wirken und Schülerinnen und Schüler bei der Ideensuche für eigene Handlungsmöglichkeiten unterstützen. Insgesamt ist das Medium sehr gut geeignet für den Unterricht in den gemeinschaftskundlichen Fächern zum Thema „Nachhaltigkeit“.

 

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Spuren

Zwischen 2000 und 2007 ermordete die rechtsextreme Terrorgruppe NSU zehn Menschen, überwiegend türkische Migranten, die als Kleinunternehmer in Deutschland Fuß gefasst hatten. Der Dokumentarfilm lässt Hinterbliebene der Opfer ihre Erinnerungen teilen und erzählen, welche Spuren die Ermordeten hinterlassen haben.

Didaktische Hinweise: Ein wichtiges Medium, das die Angehörigen der Opfer der NSU-Mordserie zu Wort kommen lässt und somit den Schaden verdeutlicht, den die rechtsextremen Täter in unserer Gesellschaft angerichtet haben. Im Unterricht kann es eingesetzt werden, um aktuelle Probleme unserer Gesellschaft und unseres Rechtsstaates zu thematisieren und zu diskutieren. So lässt sich zum Beispiel aus den Äußerungen der Angehörigen die oft fragwürdige Rolle der Behörden, speziell des Verfassungsschutzes, im Zusammenhang mit der Mordserie des NSU ebenso thematisieren wie die institutionelle Fremdenfeindlichkeit, die lange die Tätersuche bestimmt und auf das Umfeld der Ermordeten eingeschränkt hat (Stichwort „Döner-Morde“). Aufgrund der belastenden Thematik und auch der Länge des Filmes kann es sinnvoll sein, diesen in Abschnitten zu zeigen. Der Film lässt sich thematisch in folgende Abschnitte untergliedern: Vorstellen eines privaten Gedenkortes für Enver Simsek; Reaktionen der Angehörigen nach der Urteilsverkündung; Auswirkung der Morde auf das Leben der Angehörigen in Deutschland. Thematisch folgen diese Abschnitte aufeinander und lassen sich in der Vorführung gut trennen. Didaktisches Begleitmaterial ist vorhanden.

 

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Fakt oder Fake?

Informationen sind dank digitaler Medien überall und jederzeit verfügbar. Doch nicht alles, was geschrieben und gezeigt wird, ist wahr. Willi Weitzel geht der Frage nach, was Fake News sind und wie man sie erkennen kann. Kapitel: Was sind Fake News? Wer macht Fake News? Facebook und Fake News; Fake News in anderen Medien; Mit Falschnachrichten Geld verdienen; Falschnachrichten entlarven.

Didaktische Hinweise: Dem Medium gelingt es, über Fake-News aufzuklären und dabei nicht zusätzlich zu polarisieren. Indem Experten aus verschiedenen Medien und medienanalytischen Berufen zum Thema interviewt werden, werden die Motivationen, Zielsetzungen und der Nutzen der Verbreitung von Falschmeldungen auf einer sehr sachlichen und politisch weitgehend neutralen Ebene untersucht. Außerdem werden professionelle Ratschläge zur Überprüfung des Wahrheitsgehalts von Bildern und Texten gegeben. Der Film macht nicht den Fehler, die interessantesten und unterhaltsamsten Fake-News selbst weiterzuverbreiten. Stattdessen reflektieren relevante Experten im Interview auf einer Meta-Ebene den Umgang mit ausgesuchten Beispielen von Fake-News. Dies versachlicht das politisch oft aufgeheizte Thema und lädt Schülerinnen und Schüler mit den unterschiedlichsten Überzeugungen dazu ein, sich an der Debatte zu beteiligen. Die umfangreichen Arbeitsblätter sind sehr spielerisch gestaltet und lassen sich am PC, wo eine zusätzliche Recherche beispielsweise nach verwendeten Fachbegriffen leicht möglich ist, in handlungsorientierten Unterrichtsphasen einsetzen. Besonders die interaktiven Fragen zum Thema haben einen hohen Aufforderungscharakter und können helfen, das Gelernte zu vertiefen und zu festigen.

 

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Ukraine-Krieg: So erkennt man Russlands Fake Videos

Online-Mediensammlung für die Klassenstufen 8-12

Vor der Invasion in der Ukraine verbreitete Russland zahlreiche gefälschte Videos, deren Inhalte als Kriegsgrund genommen wurden. Der Film zeigt, wie man sie anhand verschiedener Informationen und der Analyse der Metadaten als Fälschungen und Teil der russischen Desinformationskampagne identifizieren kann.

Didaktische Hinweise: Der Film eignet sich gut, um Lernende im Unterricht dafür zu sensibilisieren, dass gerade in kriegerischen Auseinandersetzungen oder Konflikten Fake News bewusst eingesetzt werden, um Tatsachen zu verdrehen, die Bevölkerung zu verunsichern oder gar Kriegsverbrechen zu verschleiern.

Im Film wird anhand von gut ausgewählten Beispielen die russische Desinformationsstrategie im Ukraine-Krieg entlarvt. Im Unterricht kann mit Schülerinnen und Schülern thematisiert werden, welche Ziele die russische Seite damit verfolgt und wie der Wahrheitsgehalt von Videos und Bildern verifiziert werden kann (Quellen überprüfen, Metadaten abfragen, Luftaufnahmen mit Hilfe von Google Earth verorten, zeitlich einordnen etc.).

Der Film entlarvt nur von Russland verbreitete Videos und Aufnahmen von Pressekonferenzen als Fälschungen. Dass aber die Verbreitung von Falschmeldungen und gefälschten Bildern und Videos Teil der Kriegsführung aller Beteiligten ist, kann im Unterricht thematisiert werden. Hilfreich wäre hier nicht nur das Augenmerk auf Russland zu legen, sondern auch weitere Medien hinzuzuziehen, um gerade in heterogenen Klassen nicht den Eindruck einer einseitigen Stellungnahme zu erzeugen.

 

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Krieg in der Ukraine: Warum interessiert sich Russland für die Ukraine?

Online-Mediensammlung für die Klassenstufen 8-13

Um zu verstehen, warum Putin einen Krieg mit der Ukraine führt, muss man die Bedeutung der Ukraine für Russland kennen. Putin sieht sie als festen Teil der russischen Identität und der russischen Sicherheit. Er nutzt den Mythos des „gemeinsamen Volkes“ zur Propaganda und als Rechtfertigung für seine aggressive Außenpolitik.

Didaktische Hinweise: Der Film stellt die historische Beziehung zwischen der Ukraine und Russland dar und die daraus entstehenden beidseitigen Interessen und Deutungsansprüche in Bezug auf Gegenwart und Zukunft. Dabei kommen auch die Belange der Nato zur Sprache und Putins Vorwürfe gegen den Westen sowie die jahrhundertelange Unterwerfung der Ukraine unter fremder Herrschaft. Der Film versucht so in groben Zügen eine Genese des aktuellen Konfliktes darzustellen und schafft es, dabei relativ neutral zu bleiben. Für die Schule eignet er sich, weil er den Interessenskonflikt zwischen Russland und der Ukraine auf den Punkt bringt und damit das Augenmerk auf lösungsorientierte Ansätze wie Dialog und Verständigung richten kann.

 

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Manipulation von Bildern

Online-Mediensammlung für die Klassenstufen 7-13

An historischen und zeitgeschichtlichen Beispielen wird gezeigt, wie Politik und öffentliche Meinung durch die Manipulation von Bildern beeinflusst werden. Der Film geht dabei auf Beispiele aus dem Nationalsozialismus sowie der Sowjetunion und der DDR ein. Er zeigt auch manipulierte Bilder der Neuzeit in Zeitungen und Fernsehen. Ein eigenes Kapitel erläutert, welche Rolle in zwei Golfkriegen Bilder von angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak und ein von einer PR-Agentur inszeniertes Massaker in einem kuwaitischen Krankenhaus spielten. Der Film macht nicht nur Manipulationen sichtbar und sensibilisiert den kritischen Blick, er gibt auch praktische Tipps zur Medienkompetenz: Wer lanciert mit welchem Interesse Bilder? Wie erkenne ich die Seriosität von Quellen?

Didaktische Hinweise: Der Film bietet eine gute Auswahl verschiedener, z.T. aus der jüngsten Geschichte bekannten Manipulationen von Filmen und Bildern (z.B. der Irak-Krieg und die angeblichen Massenvernichtungswaffen, die zur Kriegsentscheidung der USA führten). Anhand dieser Beispiele kann im Unterricht das Thema „Manipulation von Bildern“ vertieft werden.

 

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Lithium und Kobalt

Umweltfreundlich, sauber, nachhaltig: Elektromobilität gilt vielen als „Heilsbringer“. Doch die notwendigen Rohstoffe für die Akkus sind knapp und stammen oft aus zweifelhaften Quellen. Besonders die Förderung der Rohstoffe Lithium und Kobalt ist problematisch. Der Film berichtet aus Chile und der Demokratischen Republik Kongo, um zu zeigen, unter welchen Bedingungen und mit welchen Folgen die Rohstoffe für die „Elektroauto-Revolution“ gewonnen werden.
In Chile stammt das Lithium aus Salzseen, den sogenannten Salares, in der Atacama-Wüste, eine der trockensten Gegenden der Welt. Die Lagunen sind die Heimat der Andenflamingos, die es nur hier gibt. Mit der großflächigen Gewinnung des Lithiums gehen ihre Lebensräume verloren; die Flamingos sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Zudem verbraucht die Gewinnung des Leichtmetalls extrem viel Wasser. Sinkende Grundwasserspiegel machen die Landwirtschaft der indigenen Bauern an den Ufern der Salzseen unmöglich.
In der Demokratische Republik Kongo wird Kobalt vorwiegend in großen Minen von internationalen Rohstoffkonzernen abgebaut. Rund ein Fünftel des Abbaus stammt jedoch aus illegalen, selbst erschlossenen Minen. In diesen Kleinminen, dem sogenannten „artisanalen Bergbau“, sind die Bedingungen oft kritisch: Häufig sind es schmale Schächte, die ohne Sicherung bis zu 45 Meter tief in die Erde gegraben werden. Kinderarbeit ist in vielen Minen alltäglich.
Was aber könnten sinnvolle Alternativen bei der Rohstoffbeschaffung und bei der Produktion von Auto-Akkus sein? Diesen Fragen geht der Film am Ulmer Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung und beim Lithiumabbau im Erzgebirge nach.

Didaktische Hinweise: Das Medium thematisiert den Zusammenhang zwischen der Elektromobilität in den entwickelten Ländern (am Beispiel Deutschland) und der Förderung der für die Akkuproduktion notwendigen Rohstoffe Lithium und Kobalt. Dabei wird das Spannungsfeld deutlich, in dem sich die Absicht zum ökologischen und nachhaltigen Umbau unserer Mobilität auf der einen und die Zerstörung der Umwelt und die Ausbeutung der Menschen in anderen Weltregionen bewegt. Die Filmausschnitte zur Ausbeutung der Ressourcen in Chile und im Kongo sind eindrücklich und aktuell; im Kontrast dazu wird die soziale und ökologische Verantwortung, die „wir“ beziehungsweise die Unternehmen in den entwickelten Ländern tragen durch Stellungnahmen (Bsp. VW/BMW) deutlich. Was fehlt, ist eine Einschätzung und Stellungnahme aus der Politik.
Das Material bietet einige Ansätze zur selbständigen Weiterarbeit, muss allerdings durch die Lehrkraft ergänzt werden.

 

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Werte einer freien, demokratischen Gesellschaft

Frei wählen! Sagen und schreiben, was man denkt! Respekt für sich und für andere! Jugendliche diskutieren in einem Workshop grundlegende Werte und Freiheiten unserer Gesellschaft: Demokratie, Grundrechte und Pluralismus.

Didaktische Hinweise: Die didaktische und medienadäquate Umsetzung ist überzeugend, indem das Medium in seinem Verlauf immer wieder den Workshop einer Schulklasse zum Gegenstand des Mediums thematisiert und damit dem Verlauf des Filmes eine zweite Gliederungsebene gibt. Die dort stattfindende Abfrage und Diskussion von Werten, Demokratieverständnis und Perspektiven einer Systemänderung ist absolut adressatengerecht. Insgesamt überzeugt das Medium mit aktuellen Grafiken, Karten und anschaulichen Animationen. Die Fachsprache wird anhand der behandelten Aspekte vom historischen Rückbezug zum Humanismus bis zum aktuellen EU-Verfahren gegen Polen und Ungarn eher „beiläufig“ eingeführt und damit schülergerecht präsentiert. Die aktuellen Beispiele geben Anstöße zur Diskussion, zur eigenständigen Weiterarbeit und zur Recherche. Das Medium bietet abwechslungsreiche Arbeitsmaterialien mit Texten, Karikaturen, Gruppenarbeitsvorschlägen und Rechercheaufträgen.

 

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Masel Tov Cocktail

Dimitrij Liebermann (19) ist Jude, Sohn russischer Einwanderer und er hat Tobi geschlagen. Dafür soll er sich entschuldigen. Nur leid tut es ihm nicht unbedingt. Auf dem Weg zu Tobi begegnet Dimitrij ein Querschnitt der deutschen Gesellschaft mit Vorurteilen und immer wieder ein Problem, das es auszuhandeln gilt: seine deutsch-jüdische Identität.

Didaktische Hinweise: Das Medium ist in der filmischen Darstellung erfrischend unkonventionell und schafft es, die authentische Sicht eines in Deutschland heranwachsenden russischen Juden so zu vermitteln, dass vorgefasste Meinungen automatisch hinterfragt werden müssen und die Zuschauenden animiert werden, ihre eigene Haltung zu überdenken. Denn im Film wie in den Arbeitsblättern werden nicht nur rechter Antisemitismus, sondern auch eine weit verbreitete Betroffenheitskultur kritisiert, die es beispielsweise schafft, Juden automatisch in die Opferrolle zu drängen, was genauso wie auch positive Diskriminierung neuen Antisemitismus generieren kann. Dies führt das Beispiel des Schülers Tobi vor Augen, dessen anfängliche grobe Beleidigung zwar unentschuldbar ist, der gegen Ende jedoch auch das Argument der positiven Diskriminierung als Argument für seine Antipathie gegen den jüdischen Mitschüler anbringt. Dadurch, dass auch die antisemitische Haltung des Tobi als eine gesellschaftlich provozierte Ablehnung kritisch hinterfragt wird, gewinnt der Film an Tiefe und kann Schülerinnen und Schüler mit den verschiedensten Einstellungen ansprechen und zur Auseinandersetzung mit den vorgeführten Konflikten einladen. Das Arbeitsmaterial bietet gute Ansätze für die Filmbesprechung und einzelne weiterführende Gedanken zum Thema „Antisemitismus“ sowie viele hilfreiche Links.

 

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All inclusive

Urlaub auf Kreuzfahrtschiffen verbindet sorglose Freizeit mit maximalem Reisekomfort. Riesige schwimmende Hotels bringen tausende von Menschen in kurzer Zeit zu weltberühmten Sehenswürdigkeiten und Zielen. Und auch an Bord ist einiges los. Mit Sinn für Humor führt der Film eine straff organisierte Urlaubswelt vor Augen und stellt sie in Frage.

Didaktische Hinweise: Die Filmemacherin hat einen entlarvenden und zugleich sehr ästhetischen Blick auf das Phänomen der Kreuzfahrt. Insofern eignet sich der Film gut als Einstieg in Themen wie Konsum und Umweltschutz, da er zur Kritik reizt, weil er sehr motivierend, aber nicht vordergründig belehrend ist. Für seine Verwendung im Unterricht spricht außer den genannten Gründen auch seine Kürze, die es ermöglicht, die im Film erlangten Eindrücke durch die Schüler bearbeiten zu lassen. Das Arbeitsmaterial liefert viele Anregungen für offene, schüleraktive Verfahren zur Medienkritik und –analyse. Außerdem finden sich im Material belastbare Daten zur kritischen Beschäftigungssituation der Angestellten im Kreuzfahrtgewerbe sowie zu der vor allem durch den Dieselruß der Schiffe verursachten Umweltverschmutzung.

 

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Rechte und Pflichten

In Spielszenen und mit Experteninterviews geht der Film den Fragen der Rechte und Pflichten von Jugendlichen nach: Welche Auswirkungen hat das Jugendschutzgesetz auf Jugendliche, wie lange sie unbegleitet ausgehen, wie lange sie sich in Gaststätten aufhalten dürfen, wann sie einen Mofaführerschein und wann einen PKW-Führerschein erwerben können?

Didaktische Hinweise: Das Medium informiert über die Rechte und Pflichten von Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigten und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu den ersten Stunden innerhalb der gemeinschaftskundlichen Fächer, die sich in der einen oder anderen Form in allen Schularten mit dem Verhältnis der Jugendlichen zur Gesellschaft befassen. Die einzeln anwählbaren Filmkapitel ermöglichen eine enge Verzahnung mit einzelnen Fallbeispielen aus dem Alltag, wobei die Filmbeispiele Alltagsthemen oft nur anschneiden und das Hauptaugenmerk auf dem Erklären der Rechtslage liegt. Die Arbeitsblätter festigen das vermittelte Wissen, indem sie es reorganisieren und zuordnen lassen. Besonders hervorzuheben sind die interaktiven Arbeitsblätter, die sich für die Freiarbeit besonders gut eignen.

 

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Landtagswahlen

Bei den Landtagswahlen stimmen Bürgerinnen und Bürger über die Abgeordneten in ihrem Landesparlament ab. Es wird erklärt, wie eine Landtagswahl in der Regel abläuft und wer wählen darf.

Didaktische Hinweise: Ein guter Überblick über die wesentlichen Grundzüge der Landtagswahlen. Wahlrechtsgrundsätze, Aufbau des Stimmzettels, die 5 %-Hürde, Direkt- und Überhangmandate werden schlüssig und nachvollziehbar erklärt. Motivierend gestaltet regt der Film am Ende mit dem Hinweis auf Ausnahmen in einigen Bundesländern zur eigenen Recherche und Weiterarbeit an.

 

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Geschichte und Gegenwart der UNO

Fast täglich hört, sieht oder liest man in den Medien über die UNO: mal im Zusammenhang mit einer Friedensmission, mal als Initiatorin einer Klimakonferenz oder als Instanz, die Städte zu einem „Weltkulturerbe“ erklären. Die Nachrichten sind voll von Begriffen wie UNESCO, UNO-Blauhelmsoldaten oder UNO-Generalsekretär. Aber was verbirgt sich dahinter? Und wie hängt das alles zusammen?

Didaktische Hinweise: Das Medium bietet solide und aktuelle Informationen zum Thema UNO. Die Darstellung der einzelnen Organe ist grafisch gut aufgearbeitet; die jeweiligen Kurzkapitel erklären die Sachverhalte knapp, aber schlüssig. Die Arbeitsmaterialien sind sehr gut aufbereitet, beziehen sich auf die im Film verwendeten Grafiken und bieten gute methodische Anregungen.

 

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Nationale Identität der Deutschen

Vielen Deutschen fällt es schwer ihre nationale Identität zu beschreiben. Die Produktion lässt hierzu Deutsche mit ganz unterschiedlichem Background zu Wort kommen und regt zur Diskussion an.

Didaktische Hinweise: Das Medium konzentriert sich auf die Hinterfragung der beiden im Titel verwendeten Begriffe „Nation“ und „Identität“ und macht deutlich, dass dies Begriffe sind, die einem kulturellen und politischen Wandel unterworfen sind. All dies wird erfreulich undogmatisch präsentiert und eignet sich daher sehr gut für eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Thematik im Unterricht.

 

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Hasskommentare und falsche Likes

In den sozialen Medien wird kräftig getrickst. Man kann alles kaufen, was Kunden im Netz erfolgreicher erscheinen lässt. Ein Unternehmen aus Hamburg beispielsweise vermittelt Likes, Kommentare und Klicks. Wer viel zahlt, kriegt auch viel künstliche Resonanz. Wenn es besonders schnell gehen soll, werden auch Social Bots eingesetzt.

Didaktische Hinweise: Der Film vernetzt das Thema der Meinungsbeeinflussung durch Social Bots stark mit den Propagandamitteln einzelner politischer Parteien.
Um die Schülerinnen und Schüler gerade der unteren Klassenstufen nicht zu überfordern, ist es ratsam, den Film in einzelnen Sequenzen zielgerichtet einzusetzen. Denkbar wäre es beispielsweise, den Einsatz von Fake-Likes oder Trollen an schülernahen Themen zu thematisieren.

 

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Rechte und Pflichten von Jugendlichen

Die gesetzlich verankerten Rechte und Pflichten Jugendlicher stehen im Zentrum dieser aktualisierten Unterrichtseinheit.

 

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Fake News

Gerade Jugendliche informieren sich häufig in sozialen Netzwerken oder Blogs über aktuelle Ereignisse und stoßen dabei auch auf sogenannte Fake News. Der Begriff ist derzeit in aller Munde – doch um was geht es hier eigentlich? Die Produktion vermittelt, was Fake News, Social Bots und Echokammern sind, wie dieses Prinzip funktioniert und wer davon profitiert. Zudem wird gezeigt, wie man Fake News erkennt und sich vor Manipulation schützen kann.

Zusatzmaterial: 8 Arbeitsblätter in Schüler- und Lehrerfassung [PDF/Word]; 2 Texte; 1 Filmkommentar/Filmtext; Vorschläge zur Unterrichtsplanung.

Didaktische Hinweise: Der Film stellt kurzweilige Beispiele für gern geglaubte Fakenews vor, wie wir sie im Netz finden können. Analyse (bedient unsere Vorurteile, verfolgt eindeutige politische Interessen) und Ratschläge (misstrauisch sein bei allem, was Vorurteile bedient) erfolgen durch Experteninterviews und stellen das Problem in einen größeren, auch historischen Rahmen (retuschierte Lenin- oder Hitlerbilder). Wichtig sind, gerade für die Schüleraktivität, vor allem auch die Anleitungen zur Überprüfung von Falschmeldungen. Hier werden auch die wichtigsten Internetseiten erwähnt. Insgesamt geht der Film über sein Thema hinaus und behandelt mit „Echokammer“ und „Social Bots“ andere Phänomene des Internets, die in manipulativer Absicht genutzt werden können, dies allerdings weniger ausführlich. Hier wäre eine Vertiefung ebenfalls sinnvoll, wenn man beispielsweise an die Diskussionen über die Rolle des Internets bei Wahlentscheidungen, gerade in den USA, denkt. Das Arbeitsmaterial liefert sinnvolle Anregungen zur Weiterarbeit, allerdings sind die Arbeitsaufträge manchmal etwas offen formuliert. Einzelne Arbeitsblätter können mit eindeutigen Linkzuweisungen vielleicht noch zielführender eingesetzt werden.

 

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Bundestagswahl 2017 – BpB

Am 24. September 2017 fand die Wahl zum 19. Deutschen Bundestag statt. 61,5 Millionen Menschen wählten dann ihre Abgeordneten ins Parlament, rund drei Millionen von ihnen zum ersten Mal.

Didaktischer Hinweis: Die Internetseite der Bundeszentrale für politische Bildung zur Bundestagswahl 2017 liefert allgemeingültige Erklärungen sowie aktuelle Beiträge zu den anstehenden Wahlen. Die angebotenen Erklärfilme sind gut strukturiert und reduziert und somit für Schüler gut verständlich. Sie decken die Modalitäten zur Wahl gut ab. Besonders interessant ist der Film des Wahlausschusses. Hierzu werden keine Arbeitsaufträge geliefert; jedoch lohnt es sich, den Film in einzelnen Ausschnitten im Unterricht einzusetzen. Er zeigt sehr anschaulich die Zulassung der Parteien zur Wahl. Die übrigen Arbeits- und Textmaterialien sind umfangreich und vielfältig im Unterricht einsetzbar.

 

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Deutschland – eine Mediendemokratie

Medien erfüllen wichtige Funktionen in der Demokratie und gelten als „vierte Gewalt“ im Staat. Politiker brauchen mediale Darstellung zur Vermittlung ihrer Politik. Doch wie stellen Medien Politik dar? Wer beeinflusst dabei eigentlich wen? Haben Medien zu viel Einfluss? Und ist Politik nur noch Inszenierung und Politainment? Die Produktion vermittelt die Grundlagen dieses Verhältnisses und thematisiert darüber hinaus aktuelle Entwicklungen durch die Neuen Medien.

Zusatzmaterial: 8 Arbeitsblätter in Schüler- und Lehrerfassung [PDF/Word]; 5 Grafiken, Bilder, Karte; Bildbeschreibungen (2 S.) Vorschläge zur Unterrichtsplanung (5 S.) [PDF]; 1 Sprechertext (7 S.).

Didaktischer Hinweis: Der Film beschäftigt sich mit möglichen Definitionen des Begriffs „Mediendemokratie“. Dabei wechselt er zwischen darstellenden Passagen mit Sprechertext und kritisch hinterfragenden oder auch subjektiv wertenden Interviewbefragungen. Gerade diese Interviews mit Journalisten oder anderen Medienexperten und Politikern sind wichtig, um das abstrakte deskriptive Niveau des Sprechertextes zu durchbrechen und den Schülern ein anschauliches Bild der handelnden Personen zu vermitteln. Durch die Absenz eines problematisierenden Falles, bei dem beispielsweise verschiedene Wahrnehmungen von Wirklichkeit eine Rolle spielten, bleibt der Zugang zum Thema jedoch weitgehend ein abstrakter. Es ist nötig, den Film für jüngere Schüler durch den vorangehenden Unterricht stark vorzuentlasten und das Interesse für das Thema vorab zu wecken. Das Arbeitsmaterial ist anschaulich gestaltet und hat einen hohen Aufforderungscharakter. Es kann sinnvoll dazu genutzt werden, die Inhalte des Films im Laufe der Unterrichtseinheit zu vertiefen.

 

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Democracy

Der Film ermöglicht einen Einblick in den Gesetzgebungsprozess auf EU-Ebene. Eine Geschichte über eine Handvoll Politiker, die versucht, die Gesellschaft vor den Gefahren von Big Data und Massenüberwachung in der digitalen Welt zu schützen. Zweieinhalb Jahre lang wurden die Politiker Jan Philipp Albrecht und Viviane Reding begleitet, die sich unermüdlich einem harten, fast undurchdringlichen politischen Machtapparat stellen, der bestimmt wird von Intrigen, Erfolg und Scheitern. Die Dokumentation verdeutlicht die komplexe Mächte-Architektur sowie den Zustand der heutigen Demokratie.

Zusatzmaterial: 7 Bilder; 4 Arbeitsblätter in Schülerfassung für Sekundarstufe I [Word/PDF]; 4 Arbeitsblätter in Schülerfassung für Sekundarstufe II [Word/PDF]; 2 Themenblätter [Word/PDF]; 4 Infoblätter [Word/PDF]; Infos zum Film (6 S.) [PDF]; Vorschläge zur Unterrichtsplanung [PDF]; Medientipps [PDF]; Internet-Links [PDF]; Timetable (14 S.) [PDF]; Stichwortliste A - Z [PDF]; Langfassung der Dokumentation (ca. 105 min).

Didaktischer Hinweis: Der Film kann unter zwei Aspekten im Unterricht Einsatz finden. So kann zum einen der Frage nach dem Politikbetrieb der EU und zum anderen dem Zusammenhang von Datenschutz und Bürgerrechten nachgegangen werden. Da der Film sehr komplex ist, empfiehlt es sich die beiden Themen bereits zur Vorentlastung im Unterricht behandelt zu haben. Der Film kann dies dann konkretisieren und bietet einen guten Einblick in den Gesetzgebungsprozess auf europäischer Ebene. Er schafft es so, die sehr abstrakte Institutionenkunde anschaulich zu machen. Das Arbeitsmaterial gibt gute Anregungen u.a. für Beobachtungsaufträge zum Film. Dabei differenziert es zwischen Sekundarstufe 1 und 2, wobei die Materialien dennoch von der Lehrkraft angepasst werden müssen.

 

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Flucht aus Afrika

Die Flüchtlingskrise hält die Welt in Atem und nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Am Beispiel afrikanischer Flüchtlinge zeigt die Dokumentation, warum bereits Kinder und Jugendliche ihre Heimat verlassen und sich auf eine lebensgefährliche Reise begeben, die sie durch fremde Länder und über das Mittelmeer führt. Die zahllosen Bedrohungen, denen sie dabei ausgesetzt sind, werden vor Augen geführt. Auf diese Weise macht der Film das Ausmaß der Flüchtlingskatastrophe sichtbar und verdeutlicht die Motive der Menschen, die sich voller Hoffnung auf den Weg nach Europa machen.

Zusatzmaterial: Didaktische Material (23 S.); Vorschläge zur Unterrichtsplanung; 13 Arbeitsblätter teilw. in Schüler- und Lehrerfassung (PDF/Word).

Didaktischer Hinweis: Der in seiner Thematik sehr aktuelle Film ist für Schüler zugänglich gestaltet. Warum Menschen (hier vor allem Kinder und Jugendliche) ihre Heimat verlassen und sich auf eine gefährliche Reise begeben kann anhand des Films gut im Unterricht betrachtet werden. Der Film versucht sich weitgehend aus der aktuellen Diskussion der "Flüchtlingsproblematik“ herauszuhalten, stattdessen stehen Fluchtrouten und welche Gefahren mit ihnen verbunden sind im Mittelpunkt. Daneben wird die Aufgabe von Frontex relativ wertfrei geschildert. Hier liegt der Vorteil des Mediums, das somit Raum für eine Auseinandersetzung lässt, aber erst nachdem die Problematik der Flüchtlinge aus einer anderen Perspektive geschildert wurde.

 

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Flüchtlinge in Deutschland

Immer mehr Menschen verlassen ihre Heimat und kommen als Flüchtlinge nach Deutschland. Wie reagieren der Staat und die Menschen in diesem Land? Sechs Kurzfilme dokumentieren die ganze Bandbreite des Themas.

Zusatzmaterial: Begleitheft (23 S.); Didaktischer Kommentar; Vorschläge zur Unterrichtsplanung; 8 Arbeitsblätter.

Didaktischer Hinweis: Der Film bietet eine Auswahl an aktuellen Kurzfilmen, die verschiedenste Aspekte rund um das Thema "Flüchtlinge in Deutschland“ beleuchten. Diese Filme sind von unterschiedlicher Qualität, bieten aber in ihrer Gesamtheit sehr viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten im Unterricht. Der Hintergrund der Situation in Syrien vom Beginn erster friedlicher Demonstrationen bis hin zum brutalen Bürgerkrieg wird ebenso thematisiert wie die Frage, ob ein Bauunternehmer von den steigenden Flüchtlingszahlen profitieren darf. Diese Bandbreite der Themen kann im Unterricht zur Problematisierung und intensiven Auseinandersetzung mit der Thematik genutzt werden. Die Filme bieten also eine gute Voraussetzung, um das Thema schülerorientiert aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.

 

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Extrem Rechts!

Rechtsextremismus zeigt sich in Deutschland längst nicht mehr nur am politisch extremen Rand außerhalb der bürgerlichen Gesellschaft. Der Begriff Neonazismus versucht der Entwicklung gerecht zu werden und diskriminierende politische Bewegungen begrifflich abzubilden und einzuordnen. Hier werden sprachliche Definitionen verdeutlicht, neonazistische Strukturen aufgezeigt und erklärt, wie neonazistisches Gedankengut in der Gesellschaft verbreitet wird und sich so zu einer Bedrohung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung des Staates entwickeln kann.

Zusatzmaterial: Interview Umfrage Arbeitsblätter (PDF/Word) interaktive Arbeitsblätter 10 Bilder

Didaktischer Hinweis: In dem der Hauptfilm die Neonaziszene aus der Sicht eines Betroffenen schildert, wählt er eine ungewöhnliche Perspektive. Für die Schüler ist es einfach sich in die Problematik hinein zu versetzen, da der Betroffene im Schüleralter zum Neonazi wurde. All dies ist geeignet, um Diskussionen zu den im Film angesprochenen Fragen anzuregen, als da wären die gefährliche Attraktivität der Szene, Gruppendruck und mögliche Reaktionen des gesellschaftlichen Umfelds. Die Erklärfilme sind im Vergleich zur Reportage sehr einfach gehalten und können gegebenenfalls durch ein Klassengespräch ersetzt werden. Die Arbeitsblätter geben gute Anregungen zur Textarbeit. Einzelne Kreuzworträtsel sind interaktiv. Die Interaktivität der Reportage beschränkt sich allerdings auf sehr wenige eingeblendete Zwischenfragen ohne Navigationsoption.

 

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Klasse 11–12

 

Hongkong und Taiwan

Seit 2019 erschüttern Demonstrationen und Unruhen die einst so stabile Weltstadt Hongkong. Vor allem junge Hongkonger verlangen mehr demokratische Rechte. Immer mehr Einwohner Hongkongs gehen auf Distanz zur Volksrepublik China und eine Minderheit der Demonstranten provoziert China gar mit der Forderung nach Unabhängigkeit. Die wohl liberalste Gesellschaftsordnung in Asien genießen die 23 Mio. Bürger Taiwans. In den Augen Pekings ist Taiwan nur eine abtrünnige Provinz, die notfalls auch unter Waffengewalt mit dem Festland wiedervereinigt werden muss. Doch die Taiwanesen wollen weder ihre demokratischen Errungenschaften noch ihre Identität verlieren. Bei den Wahlen am 11. Januar 2020 erzielte die Chinakritische Präsidentin Tsai Ingwen einen deutlichen Sieg.

Didaktische Hinweise: Das Medium stellt die demokratischen Bestrebungen Hongkongs und Taiwans dar und stellt die Frage, wie sich demokratische Errungenschaften vor der Bedrohung Chinas retten lassen. Aktivisten aus Hongkong und Taiwan erklären die Angst Chinas vor demokratischen Entwicklungen und Machtverlust. Vor diesem Hintergrund kann im gemeinschaftskundlichen Unterricht die Bedeutung demokratischer Entwicklung diskutiert werden. Was bringt Menschen dazu, hierfür auf die Straße zu gehen und manchmal auch ihr Leben zu riskieren? Das Medium liefert hier gut erklärte Hintergrundinformationen und regt zur Weiterarbeit an. Mit Blick auf die geopolitisch seit Jahren zunehmende Einflussnahme Chinas kann das Medium Ausgang für weiterführende Diskussionen sein.

 

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Ziele für nachhaltige Entwicklung

Im Jahr 2015 beschlossen die Mitgliedsstaaten der UN die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung. Ein Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise ist dringend notwendig. Dazu können wir alle beitragen, indem wir unseren ökologischen Fußabdruck verkleinern. Wir können aber auch unseren Handabdruck vergrößern, indem wir nachhaltiges Verhalten für möglichst viele Menschen einfacher machen. Wie das gelingen kann, zeigt der Film an einem Zero-Waste-Café, einem Unverpacktladen und einer Fairtrade-University.

Didaktische Hinweise: Das Medium ist sehr gut geeignet, die abstrakt erscheinenden Ziele der Agenda 2030 der UN mit konkreten Handlungsmöglichkeiten zu versehen. Dabei sind die vielen positiven Beispiele für nachhaltiges Handeln in Deutschland sehr eindrücklich, die nach der vortragsartigen Vorstellung der Agenda 2030 einen großen Teil des Films ausmachen. Sie helfen dabei, das Thema lebendig und schülerorientiert zu gestalten. Die Verbindung von abstraktem Wissen zum Thema und praktischen Umsetzungsmöglichkeiten für den Alltag ist offenbar auch eine Zielsetzung für die Arbeitsblätter, die oft nach diesem Muster verfahren. Dabei kann der Input der Arbeitsblätter durch Visualisierungen und Texte durchaus motivierend wirken und Schülerinnen und Schüler bei der Ideensuche für eigene Handlungsmöglichkeiten unterstützen. Insgesamt ist das Medium sehr gut geeignet für den Unterricht in den gemeinschaftskundlichen Fächern zum Thema „Nachhaltigkeit“.

 

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Spuren

Zwischen 2000 und 2007 ermordete die rechtsextreme Terrorgruppe NSU zehn Menschen, überwiegend türkische Migranten, die als Kleinunternehmer in Deutschland Fuß gefasst hatten. Der Dokumentarfilm lässt Hinterbliebene der Opfer ihre Erinnerungen teilen und erzählen, welche Spuren die Ermordeten hinterlassen haben.

Didaktische Hinweise: Ein wichtiges Medium, das die Angehörigen der Opfer der NSU-Mordserie zu Wort kommen lässt und somit den Schaden verdeutlicht, den die rechtsextremen Täter in unserer Gesellschaft angerichtet haben. Im Unterricht kann es eingesetzt werden, um aktuelle Probleme unserer Gesellschaft und unseres Rechtsstaates zu thematisieren und zu diskutieren. So lässt sich zum Beispiel aus den Äußerungen der Angehörigen die oft fragwürdige Rolle der Behörden, speziell des Verfassungsschutzes, im Zusammenhang mit der Mordserie des NSU ebenso thematisieren wie die institutionelle Fremdenfeindlichkeit, die lange die Tätersuche bestimmt und auf das Umfeld der Ermordeten eingeschränkt hat (Stichwort „Döner-Morde“). Aufgrund der belastenden Thematik und auch der Länge des Filmes kann es sinnvoll sein, diesen in Abschnitten zu zeigen. Der Film lässt sich thematisch in folgende Abschnitte untergliedern: Vorstellen eines privaten Gedenkortes für Enver Simsek; Reaktionen der Angehörigen nach der Urteilsverkündung; Auswirkung der Morde auf das Leben der Angehörigen in Deutschland. Thematisch folgen diese Abschnitte aufeinander und lassen sich in der Vorführung gut trennen. Didaktisches Begleitmaterial ist vorhanden.

 

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Fakt oder Fake?

Informationen sind dank digitaler Medien überall und jederzeit verfügbar. Doch nicht alles, was geschrieben und gezeigt wird, ist wahr. Willi Weitzel geht der Frage nach, was Fake News sind und wie man sie erkennen kann. Kapitel: Was sind Fake News? Wer macht Fake News? Facebook und Fake News; Fake News in anderen Medien; Mit Falschnachrichten Geld verdienen; Falschnachrichten entlarven.

Didaktische Hinweise: Dem Medium gelingt es, über Fake-News aufzuklären und dabei nicht zusätzlich zu polarisieren. Indem Experten aus verschiedenen Medien und medienanalytischen Berufen zum Thema interviewt werden, werden die Motivationen, Zielsetzungen und der Nutzen der Verbreitung von Falschmeldungen auf einer sehr sachlichen und politisch weitgehend neutralen Ebene untersucht. Außerdem werden professionelle Ratschläge zur Überprüfung des Wahrheitsgehalts von Bildern und Texten gegeben. Der Film macht nicht den Fehler, die interessantesten und unterhaltsamsten Fake-News selbst weiterzuverbreiten. Stattdessen reflektieren relevante Experten im Interview auf einer Meta-Ebene den Umgang mit ausgesuchten Beispielen von Fake-News. Dies versachlicht das politisch oft aufgeheizte Thema und lädt Schülerinnen und Schüler mit den unterschiedlichsten Überzeugungen dazu ein, sich an der Debatte zu beteiligen. Die umfangreichen Arbeitsblätter sind sehr spielerisch gestaltet und lassen sich am PC, wo eine zusätzliche Recherche beispielsweise nach verwendeten Fachbegriffen leicht möglich ist, in handlungsorientierten Unterrichtsphasen einsetzen. Besonders die interaktiven Fragen zum Thema haben einen hohen Aufforderungscharakter und können helfen, das Gelernte zu vertiefen und zu festigen.

 

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The Beauty

Die Fische treiben elegant im Wasser, die Muräne rekelt sich majestätisch in den zerklüfteten Unterwasserfelsen, die Seeanemonen werden von der Strömung hin- und hergetrieben. Der Betrachter wird von einem faszinierenden Unterwasser-Bilderkosmos regelrecht „eingelullt“. Doch ein genauer Blick auf die zu bewahrende „Schönheit“ zeigt, dass ein Fischschwarm nicht zwangsläufig aus Fischen bestehen muss.

Didaktische Hinweise: Der ästhetisch sehr ansprechende Animationsfilm thematisiert die Verschmutzung der Weltmeere. Dem Film gelingt es zum Nachdenken anzuregen, indem er die Schönheit der Unterwasserwelt zeigt, die nach und nach immer mehr durch Plastik- und Verpackungsmüll verschmutzt wird. Der Sprechertext aus dem Off kommentiert die Schönheit der Unterwasserwelt („Jede Kreatur ist frei“) und vermittelt dem Zuschauer ein positives Gefühl („Es liegt nicht in unserer Verantwortung“). Nach und nach verschmelzen jedoch die Lebewesen mit dem Plastikmüll. Im Unterricht der gemeinschaftskundlichen Fächer kann hieran angeknüpft und nachhaltiges Verbraucherverhalten thematisiert werden. Das gute Arbeitsmaterial liefert Angebote für alle Klassenstufen und eignet sich gut zur problemorientierten und handlungsorientierten Beschäftigung mit dem Thema.

 

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Ukraine-Krieg: So erkennt man Russlands Fake Videos

Online-Mediensammlung für die Klassenstufen 8-12

Vor der Invasion in der Ukraine verbreitete Russland zahlreiche gefälschte Videos, deren Inhalte als Kriegsgrund genommen wurden. Der Film zeigt, wie man sie anhand verschiedener Informationen und der Analyse der Metadaten als Fälschungen und Teil der russischen Desinformationskampagne identifizieren kann.

Didaktische Hinweise: Der Film eignet sich gut, um Lernende im Unterricht dafür zu sensibilisieren, dass gerade in kriegerischen Auseinandersetzungen oder Konflikten Fake News bewusst eingesetzt werden, um Tatsachen zu verdrehen, die Bevölkerung zu verunsichern oder gar Kriegsverbrechen zu verschleiern.

Im Film wird anhand von gut ausgewählten Beispielen die russische Desinformationsstrategie im Ukraine-Krieg entlarvt. Im Unterricht kann mit Schülerinnen und Schülern thematisiert werden, welche Ziele die russische Seite damit verfolgt und wie der Wahrheitsgehalt von Videos und Bildern verifiziert werden kann (Quellen überprüfen, Metadaten abfragen, Luftaufnahmen mit Hilfe von Google Earth verorten, zeitlich einordnen etc.).

Der Film entlarvt nur von Russland verbreitete Videos und Aufnahmen von Pressekonferenzen als Fälschungen. Dass aber die Verbreitung von Falschmeldungen und gefälschten Bildern und Videos Teil der Kriegsführung aller Beteiligten ist, kann im Unterricht thematisiert werden. Hilfreich wäre hier nicht nur das Augenmerk auf Russland zu legen, sondern auch weitere Medien hinzuzuziehen, um gerade in heterogenen Klassen nicht den Eindruck einer einseitigen Stellungnahme zu erzeugen.

 

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Krieg in der Ukraine: Warum interessiert sich Russland für die Ukraine?

Online-Mediensammlung für die Klassenstufen 8-13

Um zu verstehen, warum Putin einen Krieg mit der Ukraine führt, muss man die Bedeutung der Ukraine für Russland kennen. Putin sieht sie als festen Teil der russischen Identität und der russischen Sicherheit. Er nutzt den Mythos des „gemeinsamen Volkes“ zur Propaganda und als Rechtfertigung für seine aggressive Außenpolitik.

Didaktische Hinweise: Der Film stellt die historische Beziehung zwischen der Ukraine und Russland dar und die daraus entstehenden beidseitigen Interessen und Deutungsansprüche in Bezug auf Gegenwart und Zukunft. Dabei kommen auch die Belange der Nato zur Sprache und Putins Vorwürfe gegen den Westen sowie die jahrhundertelange Unterwerfung der Ukraine unter fremder Herrschaft. Der Film versucht so in groben Zügen eine Genese des aktuellen Konfliktes darzustellen und schafft es, dabei relativ neutral zu bleiben. Für die Schule eignet er sich, weil er den Interessenskonflikt zwischen Russland und der Ukraine auf den Punkt bringt und damit das Augenmerk auf lösungsorientierte Ansätze wie Dialog und Verständigung richten kann.

 

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Manipulation von Bildern

Online-Mediensammlung für die Klassenstufen 7-13

An historischen und zeitgeschichtlichen Beispielen wird gezeigt, wie Politik und öffentliche Meinung durch die Manipulation von Bildern beeinflusst werden. Der Film geht dabei auf Beispiele aus dem Nationalsozialismus sowie der Sowjetunion und der DDR ein. Er zeigt auch manipulierte Bilder der Neuzeit in Zeitungen und Fernsehen. Ein eigenes Kapitel erläutert, welche Rolle in zwei Golfkriegen Bilder von angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak und ein von einer PR-Agentur inszeniertes Massaker in einem kuwaitischen Krankenhaus spielten. Der Film macht nicht nur Manipulationen sichtbar und sensibilisiert den kritischen Blick, er gibt auch praktische Tipps zur Medienkompetenz: Wer lanciert mit welchem Interesse Bilder? Wie erkenne ich die Seriosität von Quellen?

Didaktische Hinweise: Der Film bietet eine gute Auswahl verschiedener, z.T. aus der jüngsten Geschichte bekannten Manipulationen von Filmen und Bildern (z.B. der Irak-Krieg und die angeblichen Massenvernichtungswaffen, die zur Kriegsentscheidung der USA führten). Anhand dieser Beispiele kann im Unterricht das Thema „Manipulation von Bildern“ vertieft werden.

 

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Lithium und Kobalt

Umweltfreundlich, sauber, nachhaltig: Elektromobilität gilt vielen als „Heilsbringer“. Doch die notwendigen Rohstoffe für die Akkus sind knapp und stammen oft aus zweifelhaften Quellen. Besonders die Förderung der Rohstoffe Lithium und Kobalt ist problematisch. Der Film berichtet aus Chile und der Demokratischen Republik Kongo, um zu zeigen, unter welchen Bedingungen und mit welchen Folgen die Rohstoffe für die „Elektroauto-Revolution“ gewonnen werden.
In Chile stammt das Lithium aus Salzseen, den sogenannten Salares, in der Atacama-Wüste, eine der trockensten Gegenden der Welt. Die Lagunen sind die Heimat der Andenflamingos, die es nur hier gibt. Mit der großflächigen Gewinnung des Lithiums gehen ihre Lebensräume verloren; die Flamingos sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Zudem verbraucht die Gewinnung des Leichtmetalls extrem viel Wasser. Sinkende Grundwasserspiegel machen die Landwirtschaft der indigenen Bauern an den Ufern der Salzseen unmöglich.
In der Demokratische Republik Kongo wird Kobalt vorwiegend in großen Minen von internationalen Rohstoffkonzernen abgebaut. Rund ein Fünftel des Abbaus stammt jedoch aus illegalen, selbst erschlossenen Minen. In diesen Kleinminen, dem sogenannten „artisanalen Bergbau“, sind die Bedingungen oft kritisch: Häufig sind es schmale Schächte, die ohne Sicherung bis zu 45 Meter tief in die Erde gegraben werden. Kinderarbeit ist in vielen Minen alltäglich.
Was aber könnten sinnvolle Alternativen bei der Rohstoffbeschaffung und bei der Produktion von Auto-Akkus sein? Diesen Fragen geht der Film am Ulmer Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung und beim Lithiumabbau im Erzgebirge nach.

Didaktische Hinweise: Das Medium thematisiert den Zusammenhang zwischen der Elektromobilität in den entwickelten Ländern (am Beispiel Deutschland) und der Förderung der für die Akkuproduktion notwendigen Rohstoffe Lithium und Kobalt. Dabei wird das Spannungsfeld deutlich, in dem sich die Absicht zum ökologischen und nachhaltigen Umbau unserer Mobilität auf der einen und die Zerstörung der Umwelt und die Ausbeutung der Menschen in anderen Weltregionen bewegt. Die Filmausschnitte zur Ausbeutung der Ressourcen in Chile und im Kongo sind eindrücklich und aktuell; im Kontrast dazu wird die soziale und ökologische Verantwortung, die „wir“ beziehungsweise die Unternehmen in den entwickelten Ländern tragen durch Stellungnahmen (Bsp. VW/BMW) deutlich. Was fehlt, ist eine Einschätzung und Stellungnahme aus der Politik.
Das Material bietet einige Ansätze zur selbständigen Weiterarbeit, muss allerdings durch die Lehrkraft ergänzt werden.

 

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Climate Warriors

Kriege und humanitäre Notstände stehen immer in Zusammenhang mit dem unstillbaren Energiehunger der Menschheit. Doch „Erneuerbare Energien“ könnten die Basis für ein friedlicheres Miteinander und die Bewahrung des Planeten darstellen. Wie kann man der Gier der Energiekonzerne trotzen und die Zukunft des Planeten sichern?

Didaktische Hinweise: Der Dokumentarfilm stellt verschiedene „Climate warriors“ und ihre Projekte vor. Dabei wird eine sehr breitgefächerte Auswahl an nachhaltigen Projekten (zum Beispiel eine Photovoltaikanlage auf einem ehemaligen Armeegelände, die Herstellung von Pallets oder Car-Sharing-Angebote), aber auch Proteste gegen das Handeln von Politik und Wirtschaft (zum Beispiel gegen die Dakota-Pipeline oder den Abbau von Ölsanden) dargestellt. Der Film zeigt so sehr deutlich auf, dass ein Umdenken stattfinden muss, um dem fortschreitenden Klimawandel entgegenzuwirken und sowohl Ideen im Kleinen und großangelegte Projekte hier einen Beitrag leisten können. Die Inhalte des Films sind sehr breit angelegt und „sprunghaft“ angeordnet, eine direkte Kapitelanwahl ist nicht möglich. Hier bedarf es einer strukturierten Filmerschließung (s. Arbeitsmaterial). Viele Interviewsequenzen sind nur in englischer Sprache vorhanden. Hier empfiehlt es sich Untertitel hinzuzuschalten.
Der Schwerpunkt liegt auf der Bewusstmachung des Problems und dem Aufzeigen von lokalen technischen Möglichkeiten. Eine Nachbereitung im Unterricht ist erforderlich und machbar durch die ergänzenden Links und Arbeitsblätter (Word- und PDF-Format in Deutsch und Englisch) für den Einsatz im Unterricht.

 

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Wirtschaftskreislauf (Fassung 2020)

Die Modulfilme geben einen Einstieg in jeweils einen Teilaspekt des komplexen Kreislaufs der Wirtschaft. Das Medium gibt einen Überblick über die 5 verschiedenen sogenannten Wirtschaftssektoren (4 Inlandssektoren + Sektor „übrige Welt“).
Alle Modulfilme erläutern abstrakte Eigenschaften und Funktionen mit Hilfe von 3D-Computeranimationen, die in illustrierende bzw. beispielhafte Realsequenzen eingebettet sind.

Didaktische Hinweise: Sehr anschauliche Darstellung des Wirtschaftskreislaufs. Entgegen dem Titel werden auch die Zahlungs- und die Leistungsbilanz thematisiert. Animierte Graphiken und kurze Szenen aus dem Wirtschaftsleben mit Off-Kommentar wechseln sich ab und betten so die Realität in die graphische Darstellung ein. Die Komplexität wird geschickt reduziert, indem die Güterströme explizit weggelassen werden, und indem weitgehend auf Zahlen verzichtet wird. Die Module „Leistungsbilanz“ und „Zahlungsbilanz“ weisen einige Erklärungslücken auf bzw. setzen das Verständnis bestimmter Fachbegriffe voraus.
Der Film enthält einen direkten Link zum Begleitmaterial. Ausschnitte aus den animierten Graphiken werden als statische Graphik angeboten.

 

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Werte einer freien, demokratischen Gesellschaft

Frei wählen! Sagen und schreiben, was man denkt! Respekt für sich und für andere! Jugendliche diskutieren in einem Workshop grundlegende Werte und Freiheiten unserer Gesellschaft: Demokratie, Grundrechte und Pluralismus.

Didaktische Hinweise: Die didaktische und medienadäquate Umsetzung ist überzeugend, indem das Medium in seinem Verlauf immer wieder den Workshop einer Schulklasse zum Gegenstand des Mediums thematisiert und damit dem Verlauf des Filmes eine zweite Gliederungsebene gibt. Die dort stattfindende Abfrage und Diskussion von Werten, Demokratieverständnis und Perspektiven einer Systemänderung ist absolut adressatengerecht. Insgesamt überzeugt das Medium mit aktuellen Grafiken, Karten und anschaulichen Animationen. Die Fachsprache wird anhand der behandelten Aspekte vom historischen Rückbezug zum Humanismus bis zum aktuellen EU-Verfahren gegen Polen und Ungarn eher „beiläufig“ eingeführt und damit schülergerecht präsentiert. Die aktuellen Beispiele geben Anstöße zur Diskussion, zur eigenständigen Weiterarbeit und zur Recherche. Das Medium bietet abwechslungsreiche Arbeitsmaterialien mit Texten, Karikaturen, Gruppenarbeitsvorschlägen und Rechercheaufträgen.

 

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Masel Tov Cocktail

Dimitrij Liebermann (19) ist Jude, Sohn russischer Einwanderer und er hat Tobi geschlagen. Dafür soll er sich entschuldigen. Nur leid tut es ihm nicht unbedingt. Auf dem Weg zu Tobi begegnet Dimitrij ein Querschnitt der deutschen Gesellschaft mit Vorurteilen und immer wieder ein Problem, das es auszuhandeln gilt: seine deutsch-jüdische Identität.

Didaktische Hinweise: Das Medium ist in der filmischen Darstellung erfrischend unkonventionell und schafft es, die authentische Sicht eines in Deutschland heranwachsenden russischen Juden so zu vermitteln, dass vorgefasste Meinungen automatisch hinterfragt werden müssen und die Zuschauenden animiert werden, ihre eigene Haltung zu überdenken. Denn im Film wie in den Arbeitsblättern werden nicht nur rechter Antisemitismus, sondern auch eine weit verbreitete Betroffenheitskultur kritisiert, die es beispielsweise schafft, Juden automatisch in die Opferrolle zu drängen, was genauso wie auch positive Diskriminierung neuen Antisemitismus generieren kann. Dies führt das Beispiel des Schülers Tobi vor Augen, dessen anfängliche grobe Beleidigung zwar unentschuldbar ist, der gegen Ende jedoch auch das Argument der positiven Diskriminierung als Argument für seine Antipathie gegen den jüdischen Mitschüler anbringt. Dadurch, dass auch die antisemitische Haltung des Tobi als eine gesellschaftlich provozierte Ablehnung kritisch hinterfragt wird, gewinnt der Film an Tiefe und kann Schülerinnen und Schüler mit den verschiedensten Einstellungen ansprechen und zur Auseinandersetzung mit den vorgeführten Konflikten einladen. Das Arbeitsmaterial bietet gute Ansätze für die Filmbesprechung und einzelne weiterführende Gedanken zum Thema „Antisemitismus“ sowie viele hilfreiche Links.

 

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All inclusive

Urlaub auf Kreuzfahrtschiffen verbindet sorglose Freizeit mit maximalem Reisekomfort. Riesige schwimmende Hotels bringen tausende von Menschen in kurzer Zeit zu weltberühmten Sehenswürdigkeiten und Zielen. Und auch an Bord ist einiges los. Mit Sinn für Humor führt der Film eine straff organisierte Urlaubswelt vor Augen und stellt sie in Frage.

Didaktische Hinweise: Die Filmemacherin hat einen entlarvenden und zugleich sehr ästhetischen Blick auf das Phänomen der Kreuzfahrt. Insofern eignet sich der Film gut als Einstieg in Themen wie Konsum und Umweltschutz, da er zur Kritik reizt, weil er sehr motivierend, aber nicht vordergründig belehrend ist. Für seine Verwendung im Unterricht spricht außer den genannten Gründen auch seine Kürze, die es ermöglicht, die im Film erlangten Eindrücke durch die Schüler bearbeiten zu lassen. Das Arbeitsmaterial liefert viele Anregungen für offene, schüleraktive Verfahren zur Medienkritik und –analyse. Außerdem finden sich im Material belastbare Daten zur kritischen Beschäftigungssituation der Angestellten im Kreuzfahrtgewerbe sowie zu der vor allem durch den Dieselruß der Schiffe verursachten Umweltverschmutzung.

 

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Fakefinder

In einer Spielabfolge werden Nachrichten angezeigt, die unglaublich klingen: Ein Teil davon sind seriös, ein Teil ist Satire, ein Teil aber sind Fakenews.

Didaktische Hinweise: Ein guter Einblick in  reale Fakenews. Durch die gute Verlinkung ist sichergestellt, dass die Beispiele aus dem tagesaktuellen Bereich stammen. Durch die Verknüpfung von existierenden Webseiten mit einem Bewertungs-Quiz, bei dem die Beurteilung des Wahrheitsgehaltes der Webseiten gefragt ist, wird die Urteilskompetenz der Nutzenden in einem hohen Maße gefordert. Indem die abgegebenen Bewertungen von Nutzenden als richtig oder falsch klassifiziert und bepunktet werden, bleibt die Motivation erhalten, sich mit den verschiedenen Nachrichten auseinander zu setzen. Die auf der Spielebene abgegebenen Bewertungskommentare an die Nutzenden sorgen für eine allgemeine Aufklärung über Fakenews und einen Wissenszuwachs zum Thema. Insgesamt gerade durch die Verlinkung eine sehr motivierende und hochinformative Webseite, die sich zum Thema „Medien und Fakenews“ gut für den Unterricht eignet.

 

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Landtagswahlen

Bei den Landtagswahlen stimmen Bürgerinnen und Bürger über die Abgeordneten in ihrem Landesparlament ab. Es wird erklärt, wie eine Landtagswahl in der Regel abläuft und wer wählen darf.

Didaktische Hinweise: Ein guter Überblick über die wesentlichen Grundzüge der Landtagswahlen. Wahlrechtsgrundsätze, Aufbau des Stimmzettels, die 5 %-Hürde, Direkt- und Überhangmandate werden schlüssig und nachvollziehbar erklärt. Motivierend gestaltet regt der Film am Ende mit dem Hinweis auf Ausnahmen in einigen Bundesländern zur eigenen Recherche und Weiterarbeit an.

 

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Massentierhaltung

Der Film geht der Frage nach, unter welchen Bedingungen Tiere für die industrielle Verwertung gehalten werden. Welche Möglichkeiten hat man, auf diese Bedingungen Einfluss zu nehmen?

Didaktische Hinweise: Inhaltlich lassen sich alle Kompetenzen zum Thema Verantwortung für Tiere anschaulich und mithilfe von Interviewsequenzen, u. a. mit der Bundeslandwirtschaftsministerin, fördern. Anhand des ansprechend gestalteten Arbeitsmaterials können die Aspekte operatorengestützt reflektiert und vertieft werden.

 

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Zu gut für den Müll?

18 Millionen Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr in Deutschland auf dem Müll. Im Film wird nachgefragt, warum so viele gute Lebensmittel in den Containern der Supermärkte enden.

Didaktische Hinweise: Das Medium nähert sich exemplarisch der Thematik zum einen und zeigt Praxisbeispiele für den nachhaltigen Umgang mit unseren Lebensmitteln auf, zum anderen weist sie aber auch auf die globalen Folgen unserer Lebensmittelverschwendung hin und zeigt auch auf globaler Ebene Lösungsansätze. Beispiele und Graphiken sind anschaulich gewählt bzw. gestaltet und leisten dadurch bei der jungen Generation – und nicht nur dort – Überzeugungsarbeit. Auch der Hinweis auf die Rechtswidrigkeit des in den letzten Jahren immer häufiger zu beobachtenden Containerns fehlt nicht.

 

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Geschichte und Gegenwart der UNO

Fast täglich hört, sieht oder liest man in den Medien über die UNO: mal im Zusammenhang mit einer Friedensmission, mal als Initiatorin einer Klimakonferenz oder als Instanz, die Städte zu einem „Weltkulturerbe“ erklären. Die Nachrichten sind voll von Begriffen wie UNESCO, UNO-Blauhelmsoldaten oder UNO-Generalsekretär. Aber was verbirgt sich dahinter? Und wie hängt das alles zusammen?

Didaktische Hinweise: Das Medium bietet solide und aktuelle Informationen zum Thema UNO. Die Darstellung der einzelnen Organe ist grafisch gut aufgearbeitet; die jeweiligen Kurzkapitel erklären die Sachverhalte knapp, aber schlüssig. Die Arbeitsmaterialien sind sehr gut aufbereitet, beziehen sich auf die im Film verwendeten Grafiken und bieten gute methodische Anregungen.

 

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Nationale Identität der Deutschen

Vielen Deutschen fällt es schwer ihre nationale Identität zu beschreiben. Die Produktion lässt hierzu Deutsche mit ganz unterschiedlichem Background zu Wort kommen und regt zur Diskussion an.

Didaktische Hinweise: Das Medium konzentriert sich auf die Hinterfragung der beiden im Titel verwendeten Begriffe „Nation“ und „Identität“ und macht deutlich, dass dies Begriffe sind, die einem kulturellen und politischen Wandel unterworfen sind. All dies wird erfreulich undogmatisch präsentiert und eignet sich daher sehr gut für eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Thematik im Unterricht.

 

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Global Player

Was macht einen Konzern zum „Global Player“? Am Beispiel einer multinationalen Firma wird die Entwicklung vom kleinen Familienbetrieb bis zum weltweit tätigen Unternehmen verfolgt und deren Absichten, Vorteile und Schwierigkeiten ebenso wie der Einfluss der Globalisierung – auch für die Beschäftigten – genauer beleuchtet.

Didaktische Hinweise: Das Medium thematisiert die Globalisierung am Beispiel der Firma Fischer aus Baden- Württemberg. Dies macht das Thema für Schülerinnen und Schüler gut nachvollziehbar, da ihnen die Produkte aus ihrem Alltagsleben bekannt sind. Die Firmengeschichte macht die Entwicklung von einem regionalen mittelständischen Unternehmen hin zu einem „global Player“ sehr deutlich und durch die Kommentare der Auszubildenden gut nachvollziehbar.

 

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Hasskommentare und falsche Likes

In den sozialen Medien wird kräftig getrickst. Man kann alles kaufen, was Kunden im Netz erfolgreicher erscheinen lässt. Ein Unternehmen aus Hamburg beispielsweise vermittelt Likes, Kommentare und Klicks. Wer viel zahlt, kriegt auch viel künstliche Resonanz. Wenn es besonders schnell gehen soll, werden auch Social Bots eingesetzt.

Didaktische Hinweise: Der Film vernetzt das Thema der Meinungsbeeinflussung durch Social Bots stark mit den Propagandamitteln einzelner politischer Parteien.
Um die Schülerinnen und Schüler gerade der unteren Klassenstufen nicht zu überfordern, ist es ratsam, den Film in einzelnen Sequenzen zielgerichtet einzusetzen. Denkbar wäre es beispielsweise, den Einsatz von Fake-Likes oder Trollen an schülernahen Themen zu thematisieren.

 

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10 Milliarden

Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf zehn Milliarden Menschen anwachsen. Doch wo soll die Nahrung für alle herkommen? Kann man Fleisch künstlich herstellen? Oder baut jeder bald seine eigene Nahrung an? Wie können wir verhindern, dass die Menschheit durch die hemmungslose Ausbeutung knapper Ressourcen die Grundlage für ihre Ernährung zerstört? Es wird mit Machern aus den gegnerischen Lagern der industriellen und der bäuerlichen Landwirtschaft gesprochen, es werden Biobauern und Nahrungsmittelspekulanten getroffen und Laborgärten und Fleischfabriken besucht.

Didaktische Hinweise: Der Film bezieht eindeutig Stellung zur sehr aktuellen Kernfrage: Wie wollen wir in Zukunft 10 Milliarden Menschen ernähren? Die Haltung des Regisseurs wird klar in den Voice-Over-Kommentaren zum Ausdruck gebracht und ließe sich etwa so zusammenfassen: Nicht die industrielle Landwirtschaft sichert das Überleben der Menschheit, sondern die lokalen Initiativen, die eine Selbstversorgung sicherstellen und im Einklang mit der Natur arbeiten, also keine Abhängigkeiten von profitorientierten Firmen kreieren. (Die Voice-Over-Kommentare sind im Begleitmaterial z.B. zur selbstständigen Gestaltung von Arbeitsblättern abgedruckt.) Dennoch kommen im Film die verschiedensten Vertreter von Zukunftsszenarien zur Ernährungsfrage zu Wort, was ein Gewinn für den Unterricht sein kann, da so Diskussionen ermöglicht werden.
Um die Erarbeitung im Unterricht nicht rein reproduktiv zu gestalten, werden im Begleitmaterial auch Aspekte der Medienanalyse berücksichtigt, indem beispielsweise die Einflussnahme des Regisseurs auch in einzelnen Bild-Einstellungen thematisiert wird. Dies geschieht kapitelweise.
Auch hier wird wieder ein kritischer Umgang mit dem Gezeigten möglich, ein Vergleich mit eigenen Erfahrungen und Wirklichkeiten initiiert.
Indem der ansonsten leichtverständliche Film also das kritische Denken und Urteilsvermögen schult, gleichzeitig viel Fachwissen vermittelt und auch gut dokumentiert und mit sehr brauchbaren Arbeitsblättern versehen ist, ist er gut geeignet für den Unterricht in den gemeinschaftskundlichen Fächern.
10 Fallbeispiele im Zusammenhang mit dem Welternährungsproblem werden einzeln vorgestellt. In den Sequenzen sind Prozesse und Projekte anschaulich illustriert und mit Experteninterviews belegt. Die didaktische Struktur legt hierbei weniger Wert auf Vergleichbarkeit der einzelnen vorgestellten Projekte und Prozesse, vielmehr wird die Beurteilung der einzelnen Konzepte unabhängig voneinander angeregt.

 

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Wie die Digitalisierung unsere Arbeitswelt verändert

Ob auf dem Acker, in der Fabrik, im Büro, im Pflegeheim oder im Operationssaal, kleine, intelligente Roboter und Computer werden zu „smarten“ Assistenten, aber auch zu unseren Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt. Digitale Nomaden und Clickworker haben keine festen Arbeitsorte, Arbeitszeiten oder Arbeitsverträge mehr. Wie können wir unsere künftige Arbeitswelt mitgestalten?

Didaktischer Hinweis: Der Film zeigt nicht nur den Strukturwandel der Arbeitswelt (hier vor allem die Industrie 4.0) in anschaulichen Bildern, sondern er vermitteln den Schülerinnen und Schülern auch einen Eindruck davon, dass Arbeit als solche nicht immer ein zentrales Messinstrument für gesellschaftliche Anerkennung war, sondern dass diese Bewertung der Arbeit seit der Antike einem kulturellen Wandel unterlag.
Der philosophisch-historische Exkurs zu Beginn des Filmes stellt diesen Umstand klar heraus und sollte bei einer weiteren Behandlung der Chancen und Risiken der Industrie 4.0 nicht ganz aus den Augen verloren werden.
Insofern liefert der Film interessante Denkanstöße und Informationen, welche sich durch das gut strukturierte Arbeitsmaterial vertiefen und erarbeiten lassen.

 

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The Cleaners

Bitte um Beachtung: Wir empfehlen der Lehrkraft dringend, vor einem Unterrichtseinsatz den Film selbst anzusehen!

Der Film macht auf die Schattenindustrie digitaler Zensur in Manila, dem größten Outsourcing-Standort für Content Moderation, aufmerksam. Dort löschen zehntausend Menschen in 10-Stunden-Schichten belastende Fotos und Videos von Facebook, YouTube, Twitter & Co. Die Aufgaben dieser „Content Manager“ werden überwiegend von Arbeitern auf den Philippinen ausgeführt. In Sekundenschnelle müssen sie entscheiden welche Inhalte auf Internetplattformen veröffentlicht werden dürfen oder gegen die Richtlinien verstoßen.

Hinweise zum Jugendmedienschutz:
Der eindrucksvolle Dokumentarfilm „The Cleaners“ zeigt den bisher noch unbeachteten Beruf des Content-Moderators, der für die Internetdienste Facebook, Twitter und YouTube die hochgeladenen, oft zweifelhaften Videos und Bilder prüft. Hierbei bestimmen Content-Moderatoren maßgeblich mit, was die User dieser Seiten letztendlich zu sehen bekommen. Die Content-Moderatoren sichten dafür mitunter stundenlang pornographisches, gewaltverherrlichendes und hetzerisches Film- und Bildmaterial, was sich letztendlich auch auf ihre Psyche auswirkt. Der Film enthält daher Material, das für Schülerinnen und Schüler sehr verstörend wirken könnte: Bilder einer Enthauptung, Bilder von ertrunkenen Kindern, Videos von körperlicher Gewalt, Videos einer nachgestellten Kreuzigung und detailreiche Beschreibungen von sexuellen Übergriffen. Bereits die FSK Freigabe ab 16 Jahren erlaubt nur einen Einsatz in der Oberstufe. Aufgrund der intensiven Bilder wäre auch ein Einsatz des Filmes ausschließlich mit volljährigen Schülern bzw. nur ausgewählter Szenen denkbar."

Zusatzmaterial: Deleted scenes: – Unsichtbare Wunden (05:13 min); – Opfere dich (03:58 min); – Outsourcing paradise (03:05 min); – Make America great again (04:15 min); Begleitheft: Pädagogisches Begleitmaterial (19 S.) [PDF]: Credits; Aufbau und Ziel dieser Begleitmaterialien; Inhalt; Filmische Gestaltung und Dramaturgie; Themen und Ausblick auf die Arbeitsblätter; 4 Aufgabenblöcke.

Didaktische Hinweise: Mit diesem Medium können die wesentlichen Punkte des Artikels fünf des Grundgesetzes aufgegriffen und aktuell diskutiert werden: die Garantie der Meinungsfreiheit und deren Grenzen sind die wesentliche Pole, zwischen welchen sich die Content Moderatoren bewegen. Während es zunächst so aussieht, als bestünde deren Aufgabe darin, eine breite Öffentlichkeit vor Diffamierungen oder beispielsweise gewaltverharmlosenden Inhalten zu schützen, so kommen im Film mehr und mehr die Manipulationsmöglichkeiten und Techniken einer politischen Zensurmaschine zur Sprache. Interessant ist der Film dadurch, dass er hohe Anforderungen an die Bewertungskompetenz des Zuschauers stellt und Raum gibt für Diskussionen, die weiter angesprochene Themen wie beispielsweise Mikrotargeting in einen aktuellen politischen Kontext stellen. Das Arbeitsmaterial ist anspruchsvoll und liefert weitere sinnvolle Hinweise für eine Erarbeitung des Films. Der Film ließe sich gut in einzelne inhaltliche Sequenzen unterteilen und dies würde in Anbetracht seiner Länge auch Sinn für den Einsatz im Unterricht machen. Allerdings ist das Medium selbst nicht in Kapitel mit Inhaltsüberschriften unterteilt. Insofern müsste sich die Lehrkraft bei der Sichtung selbst die Mühe machen, den Film sinnvoll zu untergliedern, vielleicht auch um bestimmte schwer erträgliche Bilder mit Gewaltdarstellungen von der Vorführung auszunehmen. Bitte beachten: FSK 16!

 

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Fake News

Gerade Jugendliche informieren sich häufig in sozialen Netzwerken oder Blogs über aktuelle Ereignisse und stoßen dabei auch auf sogenannte Fake News. Der Begriff ist derzeit in aller Munde – doch um was geht es hier eigentlich? Die Produktion vermittelt, was Fake News, Social Bots und Echokammern sind, wie dieses Prinzip funktioniert und wer davon profitiert. Zudem wird gezeigt, wie man Fake News erkennt und sich vor Manipulation schützen kann.

Zusatzmaterial: 8 Arbeitsblätter in Schüler- und Lehrerfassung [PDF/Word]; 2 Texte; 1 Filmkommentar/Filmtext; Vorschläge zur Unterrichtsplanung.

Didaktische Hinweise: Der Film stellt kurzweilige Beispiele für gern geglaubte Fakenews vor, wie wir sie im Netz finden können. Analyse (bedient unsere Vorurteile, verfolgt eindeutige politische Interessen) und Ratschläge (misstrauisch sein bei allem, was Vorurteile bedient) erfolgen durch Experteninterviews und stellen das Problem in einen größeren, auch historischen Rahmen (retuschierte Lenin- oder Hitlerbilder). Wichtig sind, gerade für die Schüleraktivität, vor allem auch die Anleitungen zur Überprüfung von Falschmeldungen. Hier werden auch die wichtigsten Internetseiten erwähnt. Insgesamt geht der Film über sein Thema hinaus und behandelt mit „Echokammer“ und „Social Bots“ andere Phänomene des Internets, die in manipulativer Absicht genutzt werden können, dies allerdings weniger ausführlich. Hier wäre eine Vertiefung ebenfalls sinnvoll, wenn man beispielsweise an die Diskussionen über die Rolle des Internets bei Wahlentscheidungen, gerade in den USA, denkt. Das Arbeitsmaterial liefert sinnvolle Anregungen zur Weiterarbeit, allerdings sind die Arbeitsaufträge manchmal etwas offen formuliert. Einzelne Arbeitsblätter können mit eindeutigen Linkzuweisungen vielleicht noch zielführender eingesetzt werden.

 

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Bundestagswahl 2017 – BpB

Am 24. September 2017 fand die Wahl zum 19. Deutschen Bundestag statt. 61,5 Millionen Menschen wählten dann ihre Abgeordneten ins Parlament, rund drei Millionen von ihnen zum ersten Mal.

Didaktischer Hinweis: Die Internetseite der Bundeszentrale für politische Bildung zur Bundestagswahl 2017 liefert allgemeingültige Erklärungen sowie aktuelle Beiträge zu den anstehenden Wahlen. Die angebotenen Erklärfilme sind gut strukturiert und reduziert und somit für Schüler gut verständlich. Sie decken die Modalitäten zur Wahl gut ab. Besonders interessant ist der Film des Wahlausschusses. Hierzu werden keine Arbeitsaufträge geliefert; jedoch lohnt es sich, den Film in einzelnen Ausschnitten im Unterricht einzusetzen. Er zeigt sehr anschaulich die Zulassung der Parteien zur Wahl. Die übrigen Arbeits- und Textmaterialien sind umfangreich und vielfältig im Unterricht einsetzbar.

 

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Democracy

Der Film ermöglicht einen Einblick in den Gesetzgebungsprozess auf EU-Ebene. Eine Geschichte über eine Handvoll Politiker, die versucht, die Gesellschaft vor den Gefahren von Big Data und Massenüberwachung in der digitalen Welt zu schützen. Zweieinhalb Jahre lang wurden die Politiker Jan Philipp Albrecht und Viviane Reding begleitet, die sich unermüdlich einem harten, fast undurchdringlichen politischen Machtapparat stellen, der bestimmt wird von Intrigen, Erfolg und Scheitern. Die Dokumentation verdeutlicht die komplexe Mächte-Architektur sowie den Zustand der heutigen Demokratie.

Zusatzmaterial: 7 Bilder; 4 Arbeitsblätter in Schülerfassung für Sekundarstufe I [Word/PDF]; 4 Arbeitsblätter in Schülerfassung für Sekundarstufe II [Word/PDF]; 2 Themenblätter [Word/PDF]; 4 Infoblätter [Word/PDF]; Infos zum Film (6 S.) [PDF]; Vorschläge zur Unterrichtsplanung [PDF]; Medientipps [PDF]; Internet-Links [PDF]; Timetable (14 S.) [PDF]; Stichwortliste A - Z [PDF]; Langfassung der Dokumentation (ca. 105 min).

Didaktischer Hinweis: Der Film kann unter zwei Aspekten im Unterricht Einsatz finden. So kann zum einen der Frage nach dem Politikbetrieb der EU und zum anderen dem Zusammenhang von Datenschutz und Bürgerrechten nachgegangen werden. Da der Film sehr komplex ist, empfiehlt es sich die beiden Themen bereits zur Vorentlastung im Unterricht behandelt zu haben. Der Film kann dies dann konkretisieren und bietet einen guten Einblick in den Gesetzgebungsprozess auf europäischer Ebene. Er schafft es so, die sehr abstrakte Institutionenkunde anschaulich zu machen. Das Arbeitsmaterial gibt gute Anregungen u.a. für Beobachtungsaufträge zum Film. Dabei differenziert es zwischen Sekundarstufe 1 und 2, wobei die Materialien dennoch von der Lehrkraft angepasst werden müssen.

 

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Das System Milch

Fast auf jeder Milchpackung sieht man das Bild glücklicher Kühe, doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Milch ist Big Business: hinter dem unschuldig anmutenden Lebensmittel verbirgt sich ein milliardenschweres Industriegeflecht. Der Film über die Welt der Milch wirft einen Blick hinter die Kulissen. Landwirte, Industrielle und Wissenschaftler beantworten, welch weitreichende Folgen das große Geschäft mit der Milch hat – auf die Tiere, die Umwelt und auf den Menschen. Besonders kleine Betriebe sind stark abhängig vom Milchpreis. Landwirte kämpfen ums Überleben, während globale Großkonzerne profitieren. Gleichzeitig werden Kühe durch Zucht immer weiter zweckoptimiert – bis hin zur Grenze der ethischen Vertretbarkeit. Diese Umstände werden angeprangert. Alternativen zu diesem ausbeutenden System werden aufgezeigt.

Zusatzmaterial: Der Gen-Food-Wahnsinn (01:53 min); Gastons Küche (02:27 min); Hope for all (02:10 min) Food inc. (02:08 min); Wölfe (02:02 min); Pädagogisches Begleitmaterial (27 S.) [PDF].

Didaktische Hinweise: Der Film zeigt in beeindruckenden Bildern die verschiedenen Ausprägungen der Landwirtschaft (Kleinbauerntum versus Agrarindustrie) und arbeitet die komplexen Beziehungen zwischen globaler Milchindustrie, EU-Politik und Welternährung sehr gut heraus. Dabei geht er problemorientiert, weil kontrastiv vor: Kontrastierend werden die Bilder von komplett maschinengesteuerten riesenhaften Anlagen gegen die Aufnahmen von bäuerlichen Familienbetrieben gestellt. Aussagen von Biobauern zur Nachhaltigkeit stehen den profitorientierten Ausführungen von Konzernchefs gegenüber. Die Filmwerbung für Milch seit den fünfziger Jahren kontrastiert mit den Aussagen von Medizinern zu den Risiken von zu hohem Milchkonsum. Die Schüler werden durch diesen komplexen Rundumblick zum eigenen Nachdenken angeregt, vor allem, da der Film sehr gut gegliedert ist und bei aller Komplexität stets übersichtlich und auf eine (von Abschnitt zu Abschnitt variierende) Fragestellung bezogen ist. Die Lehrkraft sollte aber diese Gliederung durch abschnittsweise Vorführung und Impulsfragen unterstützen, da Arbeitsmaterialien fehlen.

 

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Konjunktur

Wirtschaftswachstum ist eine Voraussetzung für Vollbeschäftigung und der Königsweg in eine glückliche Wohlstandsgesellschaft, während andere vor den Folgen der mit dem Wachstum einhergehenden Lebens- und Konsumstile warnen. Die Kritiker beziehen sich auf den Begriff eines rein quantitativen Wachstums, das durch Steigerung des Konsums erreicht wird. Wachstum bedeutet zwar mehr Produktion, mehr Umsatz und mehr Gewinn, aber auch mehr Rohstoffverbrauch und mehr Umweltverschmutzung. Ein deutliches Zeichen für diese Art des Wirtschaftswachstums ist der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts, was wiederum meist positive Auswirkungen auf die Beschäftigung hat, leider aber ohne Rücksicht auf die soziale und natürliche Umwelt zustande kommt.

Zusatzmaterial: 22 Arbeitsblätter in Schüler- und Lehrerfassung; 20 Testaufgaben; 8 interaktive Arbeitsblätter; 5 MasterTool-Folien.

Didaktischer Hinweis: Der Film bietet in seinen Unterkapiteln viele verschiedene Zugänge zum Verständnis des Begriffes „Konjunktur“. Da sowohl nationale deutsche als auch internationale Entwicklungen beleuchtet werden, ergibt sich die Möglichkeit, den Begriff der Konjunktur an vielen Beispielen problemorientiert und mit Aktualitätsbezug zu erarbeiten. Ergänzt werden die aktuellen Bezüge durch die historische Betrachtung der Konjunkturzyklen, die jeweils mit den politischen Ereignissen der Zeit ergänzt und verglichen werden. Dies kann, wie am Beispiel der ersten Ölkrise und dem damit zusammenhängenden Abschwung und dem Sonntagsfahrverbot auf Autobahnen, das Verständnis der wirtschaftlich- politischen Zusammenhänge erleichtern. Die Lehrkraft bleibt gefordert, Fragen des qualitativen Wachstums, die im Film angerissen werden, zu vertiefen und dabei deutlich zu machen, dass stetiges Wirtschaftswachstum zunehmend kritisch hinterfragt wird. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ kommt in diesem Zusammenhang im Film nur am Anfang vor. Das Unterrichtsmaterial beschränkt sich größtenteils auf klassische Arbeitsblätter mit Lückentext, Wiederholung des Filminhaltes und Sortieraufgaben.

 

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