gesund und digital @Ländlicher Raum
Das LMZ bildet digitale Gesundheitsbotschafterinnen und -botschafter aus. Diese geben ihr Wissen an Mitmenschen weiter, damit sie digitale Gesundheitsangebote souverän nutzen können.
Zu Gesundheitsbotschaftern ausbilden lassen und Wissen weitergeben
Die Digitalisierung wirkt in alle Lebensbereiche und davon betroffen sind Menschen aus allen Generationen. In der digitalen Welt den Anschluss zu behalten, ist deshalb ein zentraler Aspekt, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
An der digitalen Welt teilzuhaben, heißt aber auch sich mit digitalen Anwendungen und Dienstleistungen im Gesundheitswesen auseinanderzusetzen und diese selbstbestimmt nutzen zu können. Vorwiegend ältere Menschen fühlen sich jedoch oft unsicher oder können auf wenig Erfahrung zurückgreifen, insbesondere beim Umgang mit den neuen digitalen Entwicklungen in Gesundheit, Medizin oder Pflege.
Ältere Menschen im ländlichen Raum sind dabei in mehrfacher Hinsicht besonders in den Blick zu nehmen. So kann die Nutzung digitaler Gesundheitsangebote eine Verbesserung der individuellen Versorgungslage bewirken und beispielsweise Defizite der Mobilität kompensieren. Auch die Bewältigung des Alltags kann angesichts geringerer Infrastruktur durch digitale Dienstleistungen erleichtert werden.
Das durch das Ministerium für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) über den Kabinettsausschuss Ländlicher Raum geförderte Projekt erarbeitet Konzeptionen, die insbesondere auf die spezifischen Bedürfnisse des ländlichen Raums zugeschnitten sind. Seit Juli 2022 wurden in vier Modellregionen Konzeptionen zur digitalen Teilhabe im Gesundheitswesen erarbeitet. Nun werden die Angebote bis zum 31. Dezember 2024 auf den gesamten ländlichen Raum Baden-Württembergs ausgeweitet.
Die zentralen Ziele des Projekts gesund und digital im Ländlichen Raum:
- Chancen der digitalen Gesundheitsversorgung in den ländlichen Raum bringen
- Insbesondere ältere Bürgerinnen und Bürger selbstbestimmte, digitale Teilhabe durch Medienkompetenz ermöglichen
Das Projekt richtet sich auch an Angehörige, Betreuende und Verantwortliche der entsprechenden Bereiche bei Kommunen und Institutionen.
Das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ) bildet Ehrenamtliche vor Ort zu digitalen Gesundheitsbotschafterinnen und -botschaftern (dGB) aus. Diese können anschließend selbst Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen zu Themen der Internetnutzung und der Nutzung digitaler Gesundheitsanwendungen beraten und begleiten, um so die Digitalisierung im Gesundheitswesen verständlich und greifbar zu machen. Die dGB werden fortlaufend durch das LMZ betreut und erhalten weitere Informationen und Fortbildungen zu den aktuellen Entwicklungen im digitalen Gesundheitswesen sowie die Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung mit anderen dGB. Als Vermittlerinnen und Vermittler zu Fragen der digitalen Transformation im Gesundheitswesen stehen die dGB ihren Kommunen und anderen Institutionen vor Ort zur Seite.
Online-Vortragsreihe
Einmal im Monat findet online ein Expertenvortrag zu Themen aus dem digitalen Gesundheitswesen statt. Die Anmeldung zu den Veranstaltungen erfolgt über den jeweiligen Veranstaltungslink. Die Teilnahme ist kostenfrei.
28.02.2024, 18:00–19:30 Uhr Digitales Gesundheitswesen (Prof. Dr. Oliver G. Opitz)
Digitales Gesundheitswesen – Welche Rahmenbedingungen braucht eine erfolgreiche Umsetzung?
Die potenziellen Vorteile der Digitalisierung im Gesundheitswesen sind immens. Die Digitalisierung kann dessen Effektivität und Effizienz erhöhen, so dass die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen letztlich mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten haben, diese schnelleren Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten und digitale Unterstützungsmaßnahmen sowie intelligente Datennutzung die Qualität der Versorgung insgesamt verbessern. So viel zum Potenzial, angesichts dessen sich vor allem zwei Fragen stellen: Warum geht es mit der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens nur so schleppend voran? Und warum dauert es häufig so lange, bis digitale Innovationen zur Anwendung kommen und Akzeptanz finden?
Prof. Dr. Oliver G. Opitz
Leiter, KTBW Bosch Digital Innovation Hub
27.03.2024, 18:00–19:30 Uhr Gesundheit, Internet und Datenschutz (Dr. Thilo Weichert)
Gesundheit, Internet und Datenschutz
Es gibt immer mehr Online-Gesundheitsangebote: Ärztebewertungen, Terminvermittlungen, Gesundheits-Apps, Video-Konsultation, Messenger für den Austausch mit Ärzten, Online-Gesundheitsdokumentationen… Manches ist seriös, vieles ist problematisch. Der Vortrag beschreibt Angebote, Chancen und Risiken für Patientinnen und Patienten.
Dr. Thilo Weichert
Vorstandsmitglied der Deutschen Vereinigung für Datenschutz e. V.
24.04.2024, 18:00–19:30 Uhr Roboter als Pflegekraft und KI als Psychotherapeut/-in (Prof. Dr. Claudia Paganini)
ROBOTER ALS PFLEGEKRAFT UND KI ALS PSYCHOTHERAPEUT/-IN
Wohin entwickelt sich die Digitalisierung des Gesundheitssystems?
Die Digitalisierung des Gesundheitssystems schreitet in großen Schritten voran und betrifft mittlerweile alle Ebenen: die Verwaltung, die technische Ausstattung, medizinische und psychotherapeutische Tätigkeiten sowie die Pflege. Manche sehen in den Neuerungen eine große Chance, anderen machen sie Angst. Deshalb fragen wir: In welche Richtung führt der Fortschritt? Und: Wird er unser Gesundheitssystem besser oder schlechter machen?
Prof. Dr. Claudia Paganini
Professorin für Medienethik, Hochschule für Philosophie, München
29.05.2024, 18:00–19:30 Uhr EPa + E-Rezept – Alles was Sie wissen müssen (Lisa Fritzsche)
EPA UND E-REZEPT – ALLES WAS SIE WISSEN MÜSSEN
Einführung in die elektronische Patientenakte (ePA) und das E-Rezept: Wichtige Informationen für Sie.
Dieses Jahr wurde endlich die elektronische Patientenakte (ePA) und das elektronische Rezept (E-Rezept) als Standard im medizinischen Alltag eingeführt. Mit der elektronischen Patientenakte erhalten Sie einen transparenten Überblick über Ihre Gesundheitsdaten. Mit Hilfe des E-Rezeptes sollen Rezepte einfacher empfangen und verwaltet werden. Um ausführlich zu informieren, gibt dieser Vortrag einen Überblick über Aufbau, Inhalte und Funktionen der elektronischen Patientenakte und des E-Rezepts.
Lisa Fritzsche
Produktmanagerin elektronische Patiententakte, gematik
26.06.2024, 18:00–19:30 Uhr Leben mit digitaler Assistenz: Intelligentes Wohnen & AAL (Thomas Heine)
LEBEN MIT DIGITALER ASSISTENZ: INTELLIGENTES WOHNEN & AAL
Wohnen in den eigenen vier Wänden: Die Entwicklung der Gesellschaft im Wandel
Im Wandel der gesellschaftlichen Entwicklung wollen, müssen und können wir immer länger in unseren eigenen vier Wänden wohnen. Wie können innovative Lösungen als Zusammenspiel aus Technik und Dienstleistung uns dazu befähigen, möglichst lange daheim zu leben. Die Lösungsvielfalt reicht vom SmartHome und dem intelligenten Fernseher bis hin zu sicherheitsfördernden Lösungen wie Herdabschaltungen. Lassen Sie sich von Ideen, Erfahrungen und Lösungen inspirieren um im Nachgang das Thema zu diskutieren.
Thomas Heine
Leitung Landeskompetenzzentrum Pflege & Digitalisierung Baden-Württemberg
24.07.2024, 18:00–19:30 Uhr KI im Gesundheitswesen (Prof. Dr. med. Jochen A. Werner)
KI IM GESUNDHEITSWESEN
Künstliche Intelligenz: Die Zukunft der Medizin
Künstliche Intelligenz wird nicht nur helfen, durch präzise Diagnosen und personalisierte Therapien die Medizin auf ein neues Niveau zu heben. Noch sträflich unterschätzt wird das Potenzial für eine signifikant effizientere Gesundheitsversorgung – angesichts des demographischen Wandels eine zentrale Herausforderung. Vom automatisch generierten Arztbrief in verschiedenen Sprachen über eine Bot-basierte Patientenkommunikation bis hin zur für den ländlichen Raum wichtigen Telemedizin wird KI zunehmend unverzichtbar werden, um in Kliniken, Arztpraxen und dem gesamten Gesundheitssystem besser, schneller und menschenzentrierter zu arbeiten.
Prof. Dr. med. Jochen A. Werner
Universitätsklinikum Essen, Ärztlicher Direktor
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