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VR, AR und Co: Begriffe kurz erklärt

Extended Reality (abgekürzt „XR“), zu deutsch „erweiterte Realität“, ist der Oberbegriff für die Technologien „Augmented Reality“ (AR, „angereicherte Realität“), „Mixed Reality“ (MR, „gemischte Realität“) und „Virtual Reality“ (VR, „virtuelle Realität“).

Augmented Reality

Bei AR wird die reale Welt durch virtuelle Inhalte angereichert: Wie eine Folie liegen sie über dem realen Abbild – sichtbar auf einem Bildschirm, über den die Nutzenden mit diesen Inhalten interagieren, etwa in Games wie Pokémon GO oder in der Google Maps Live-View-Funktion. Die AR-Inhalte dienen dabei vor allem der eindrücklicheren Veranschaulichung und Visualisierung von Sachverhalten und Inhalten.

Mixed Reality

Bei MR liegen virtuelle Inhalte ebenfalls wie eine Folie über dem Abbild der realen Welt. Die Interaktion geschieht aber nicht via Bildschirm, sondern durch Aktionen in der realen Welt. Die Hololens von Microsoft etwa, ein visierartiges, holografisches Gerät, erlaubt eine Interaktion mittels Gesten. Während diese Art von MR vor allem für die Industrie interessant ist, bietet sich für den Bildungsbereich eher der „Merge Cube“ an: ein Würfel aus Papier oder Schaumstoff, auf den ein mobiles Gerät virtuelle Inhalte projiziert. Die Interaktion findet mit dem Würfel statt, den man in der Hand hält und drehen kann – also direkt statt mittelbar über einen Bildschirm.

Merge Cube

Ein Merge Cube ist ein Würfel aus Papier (kostenfrei) oder Schaumstoff (kostenpflichtig), mit dem multisensorische Lernerfahrungen möglich sind. Mithilfe mobiler Geräte (z.B. Tablets oder Smartphones) und unterschiedlichen Apps, wie z.B. der CoSpaces Edu App, können vorgefertigte Inhalte abgerufen oder eigene entwickelt werden, die jeweils visuelle, auditive und auch die taktilen Sinne ansprechen. In der Hand, dort wo der Würfel liegt, können somit einzigartige Welten erzeugt und näher untersucht werden.

Zahlreiche Youtube-Tutorials und passende Apps finden Sie im Internet.

Hier können Sie die kostenlose Merge Cube-Papierversion downloaden.

Virtual Reality

VR ist definiert durch zwei grundlegende Eigenschaften: Immersion (sprich das Eintauchen bzw. Versinken in eine virtuelle Welt) und Interaktion. Aus deren Kombination entsteht das Gefühl, Teil dieser virtuellen Welt zu sein. Die Interaktionsniveaus sind mehrstufig:

Je umfassender die Interaktion, desto stärker das Gefühl der Immersion. Weniger ausgeprägt ist die Interaktion bei 360°-Fotos und -Videos. Sie beruht hier auf drei Freiheitsgraden (3 degrees of freedom, kurz: 3DOF), weil man in alle Richtungen ein Blickfeld von 360° hat. Dies bedeutet, dass man an einem Ort verweilt und seinen Blick in alle Richtungen schweifen lassen kann. Somit interagiert man v.a. mit dem Blick und kann ggf. Hotspots aktivieren, die eine Aktion auslösen.  

Je vielfältiger die Interaktions- und Handlungsmöglichkeiten, desto näher kommen die Nutzenden der „richtigen“ virtuellen Realität, die auf sechs Freiheitsgraden (6 degrees of freedom – 6DOF) beruht: Man ist nicht nur mit dem Blick mobil, sondern auch mit dem Körper, und kann sich im Raum bewegen. All dies braucht jedoch nicht zwingend eine VR-Brille, da man auch mit virtuellen Welten am Bildschirm interagieren und in sie eintauchen kann, so etwa in Spielen wie Minecraft oder Minetest.

Mann mit VR-Brille

GettyImages/Deagreez

Stephanie Wössner

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