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Anonym bleiben und in andere Rollen schlüpfen – das fasziniert viele Kinder und Jugendliche am Chatten. Beim Chatspiel merken Schülerinnen und Schüler, wie leicht es für Erwachsene ist, mit einer falschen Identität Kontakt zu Kindern aufzunehmen. Gleichzeitig entwickeln die Spielenden ein Gespür dafür, welche Infos sie in einem Chat nicht preisgeben und wann sie eine Konversation abbrechen sollten.

Zwei Hände tippen auf einem Laptop

GettyImages/jakkapan21

Vorbereitung

Gegebenenfalls die Tische so zusammenschieben, dass vier Personen sich daran gegenübersitzen und arbeiten können.

Ablauf

Gruppe A schlüpft in die Identität von Melanie, die im Chat Helena kennenlernt. Was Melanie nicht ahnt: Hinter dem Namen „Helena_14“ steckt kein 14-jähriges Mädchen, sondern ein 54-jähriger Mann, der sich in Chats an Mädchen heranmacht.

  • Die Klasse oder Gruppe bildet jeweils Vierergruppen, die wiederum in zwei Zweiergruppen geteilt werden.
  • Jede Zweiergruppe bekommt ein Plakat, einen Stift und einen Kleber.
  • Die Hälfte der Zweiergruppen/Gruppe A bekommt das Arbeitsblatt von Melanie und die entsprechenden Chat-Zettel „Melly2000_HD“.
  • Die andere Hälfte der Zweiergruppe/Gruppe B geht vor die Tür. Dort werden sie aufgeklärt über die wahre Identität von „Helena_14“ und mit der Aufgabe vertraut gemacht, über einen Chat so viel wie möglich über Melly2000_HD herauszubekommen. Auf dem Arbeitsblatt finden diese Gruppen auch Angaben zur falschen Identität, die absichtlich mit einigen Interessen von Melanie/Melly200_HD übereinstimmen.
  • Beide Gruppen setzen sich an einem Tisch gegenüber und haben das Plakat als „Computerbildschirm“ in der Mitte vor sich liegen. Abwechselnd schreiben sie sich nun Nachrichten auf die Chatzettel; wer beginnt, wird ebenfalls durch die Arbeitsblätter festgelegt. Melanie hat dabei die Aufgabe, mehr über Helenas Interessen herauszufinden, weil sie sie sympathisch findet, Helena/Pädophiler will wissen, wo Melanie wohnt und wo man sie antreffen kann.
  • Die Chat-Zettel werden jeweils untereinander auf das Plakat geklebt.
  • Steigt der Unruhepegel oder kommt heraus, wer Helena wirklich ist, wird das Spiel abgebrochen und die Plakate besprochen.
  • Gute Angaben (beispielsweise die Nicht-Preisgabe von Adresse oder Telefonnummer) werden mit einer Go-Hand beklebt; Angaben, die man nicht im Chat machen sollte, werden mit der Stop-Hand versehen.
  • Die Plakate können im Anschluss im Klassenzimmer aufgehängt werden.

Hinweise

  • Gruppengröße: beliebig
  • Zeitrahmen: 45 Minuten bis eine Stunde
  • Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5/Sekundarstufe

Tipp

Zum Einstieg in das Thema Chat eignet sich auch der Film „Masken“ von watch your web.

Jennifer Madelmond

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