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Zur Kasse, bitte: Facebook und Instagram erhalten Bezahlmodell

Madeleine Hankele-Gauß
Das Foto zeigt in der oberen Hälfte Daumen- und Herzchen-Symbole von sozialen Netzwerken, die nach unten fallen und sich in Dollarscheine im unteren Teil des Fotos verwandeln.

Foto: MARHARYTA MARKO/iStock/Getty Images Plus via Getty Images | Likes und Dislikes zu Geld machen oder doch lieber für den Datenschutz bezahlen? Vor dieser Entscheidung stehen derzeit Facebook- und Instgram-Nutzer/-innen in der EU.

Europäer/-innen haben die Wahl: Daten schützen oder Geldbeutel schonen?

Datenschutz hat bei Facebook und Instagram nun einen Preis: 9,99 Euro im Monat. Im Gegenzug wird volljährigen Nutzer/-innen aus der EU keine personalisierte Werbung mehr angezeigt. Für Minderjährige pausiert die Anzeige personalisierter Werbung vorerst.

Daten schützen oder Geldbeutel schonen? Vor dieser Frage stehen derzeit alle Facebook- und Instagram-Nutzer/-innen in der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island, Liechtenstein und der Schweiz. Sie können entweder weitermachen wie bisher und zustimmen, dass ihr persönliches Nutzungsverhalten zu Werbezwecken ausgewertet wird: Dann bleiben ihre Social-Media-Profile kostenlos. Oder sie können ihre persönlichen Daten schützen, indem sie ein kostenpflichtiges Abonnement für die sozialen Netzwerke abschließen: Dann erhalten sie keine personalisierte Werbung mehr. Letztere basiert darauf, das Verhalten von Nutzerinnen und Nutzern aufzuzeichnen und Profile über sie anzulegen.

Was kostet Datenschutz bei Facebook und Instagram?

Der monatliche Preis des Abos variiert:

  • 9,99 Euro bezahlen alle User/-innen, die ihr Abonnement über einen Browser direkt auf der Facebook- oder Instagram-Website abschließen. Ein Abonnement ist dabei zunächst für alle Accounts einer Nutzerin bzw. eines Nutzers gültig, also zum Beispiel für einen Facebook- und einen Instagram-Account.
  • 12,99 Euro bezahlen alle User/-innen, die das Bezahlmodell in der Android- oder iOS-App wählen. Meta gibt die in den App-Stores anfallenden Kosten für einen Aboabschluss unmittelbar an die Kundinnen und Kunden weiter.
  • Ab März 2024 werden für jeden zusätzlichen Account 6 Euro via Browser bzw. 8 Euro via App fällig. Wer ab diesem Zeitpunkt Facebook und Instagram werbefrei nutzen möchte, muss mit 15,99 Euro bzw. 20,99 Euro also tief in die Tasche greifen.

Warum ändert Meta sein Geschäftsmodell?

Meta änderte sein Geschäftsmodell auf Druck desEuropäischen Datenschutzausschusses (EDSA) hin. Dieser verbot dem Konzern Ende Oktober auf Basis der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), persönliche Daten ohne Einwilligung der Social-Media-User/-innen für Werbezwecke zu verarbeiten. Um das Verbot umzusetzen, nahm der Ausschuss die irische Datenschutzbehörde in die Pflicht. Der europäische Sitz von Meta liegt in Irland. Unklar bleibt zum aktuellen Zeitpunkt, ob die irische Datenschutzbehörde das neue Bezahlangebot als rechtskonform einstuft.

Das sogenannte Pur-Abo richtet sich ausschließlich an Volljährige. Kinder und Jugendliche bekommen vorerst auf Facebook und Instagram gar keine Werbung mehr angezeigt. Hintergrund für diese Änderung ist der Ende August in Kraft getretene Digital Services Act. Er untersagt es unter anderem, umfassende Persönlichkeitsprofile für Minderjährige anzulegen, um zielgerichtet Werbung für sie zu schalten. Wie in Zukunft Werbung für Teenager auf Facebook und Instagram aussehen soll, prüft der Konzern laut eigener Aussage derzeit.

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Madeleine Hankele-Gauß

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