Historisches Bild des Monats Juni
Jeden Monat ein neues Foto aus dem Bildarchiv
Das Bild des Monats Juni zeigt die Tänzerin Yoko Ichino des Württembergischen Staatstheaters beim Training im Jahr 1982.
Yoko Ichino wurde 1954 in Los Angeles, Kalifornien, geboren und begann ihre Tanzkarriere 1972 beim Joffrey Ballet in Chicago. Bereits in den folgenden Jahren erhielt sie ein Engagement beim Stuttgarter Ballett, das unter der Leitung des renommierten Choreographen John Cranco zu internationalem Ruhm gelangte, so dass man vom „Stuttgarter Wunder“ sprach. Das Ensemble wurde nach Crancos Tod ab 1973 von Anne Wooliams und Glen Tetley geleitet.
Das Foto zeigt die junge Tänzerin bei der Ausführung der Übung „relevé lent“, die am Ende der festgelegten Übungsreihe „á la barre“, an der Stange, stattfindet.
Es wurde von Rudolf René Gebhardt (*1942) aufgenommen, der seit Anfang der 1970er Jahre als freiberuflicher Fotograf Fotostudien von Mitgliedern des Stuttgarter Balletts anfertigte und damit seine fotografische Laufbahn begründete. Hier interessierte er sich für die Übungen und Proben, die im Ballettsaal hinter den Kulissen stattfanden. Er schuf eine Reihe von Fotostudien, die die Künstler/-innen bei ihrer täglichen Arbeit zeigen und damit die Entstehung der Stücke ungeschminkt und hautnah darstellen. Schon damals arbeitete er fast ausschließlich in Schwarz-Weiß. Diesem Thema widmete er seinen ersten Bildband „Ballet exercises; Das Stuttgarter Ballett“, der 1976 erschien. Ab 1975 verlagerte sich seine fotografische Tätigkeit mehr und mehr ins Ausland und wurde später vor allem für seine meditativen Oasen- und Landschaftsbilder bekannt.
Auch Yoko Ichino blickt auf eine erfolgreiche künstlerische Karriere zurück, in deren Verlauf sie das Publikum in renommierten Ensembles wie z. B. dem American Ballet Theatre oder dem Ballett der Deutschen Oper Berlin begeisterte.
Weitere Fotostudien von Rudolf René Gebhardt zu diesem Thema finden Sie hier:
Viele digitalisierte Aufnahmen des Bildarchivs sind in der SESAM-Mediathek integriert und können dort recherchiert werden.
Hier geht's zur SESAM-Mediathek