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Der Schutz Ihrer Daten

Scarlett Rybarczyk
Datenschutz-Schriftzug mit rotem Vorhängeschloss

GettyImages/8vFanI

Datenschutz und Datensicherheit

In unserer Themenreihe „1x1 des Internets“ möchten wir Neueinsteigern und Gelegenheitsnutzern Tipps zur zielgerichteten Nutzung von Medienangeboten und Onlinediensten geben. Im heutigen Beitrag erklären wir, wie Sie durch Datenschutz und Datensicherheit Ihre Daten schützen können und welche Rechte Sie haben.

Mit der Nutzung von Smartphones, Tablets, PC/Laptop und Internetseiten produzieren Sie eine unüberschaubare Menge an Daten. Zu diesen Daten zählen zum Beispiel Fotos, Dokumente, weniger sichtbare Informationen wie Ihren privaten Suchverlauf im Internet oder persönliche Angaben (Name, Adresse) für die Nutzung eines bestimmten Angebots. Ihre Daten sollten geschützt werden, damit kein Zugang zu diesen durch Unbekannte erfolgt und Sie sollten sich darüber im Klaren sein, wer welche Informationen über Sie besitzt bzw. an Dritte weitergeben darf.

Datenschutz und Datensicherheit sind in diesem Zusammenhang die wichtigsten Begriffe und lassen sich wie folgt unterscheiden: Beim Thema Datenschutz geht es um den Schutz der Menschen, deren Daten erhoben und verarbeitet werden. Es geht um das Recht, darüber zu bestimmen, welche personenbezogenen Daten über Sie existieren, bei wem diese gespeichert sind und zu welchem Zweck bestimmte Informationen benötigt werden. Die Datensicherheit beschäftigt sich dagegen mit dem Schutz vor einem möglichen Verlust von Daten. Hier geht es vor allem um technische Maßnahmen, die vor einem unbefugten Zugriff schützen sollen.

Datenschutz

Das Thema Datenschutz hat erst mit dem Aufkommen der elektronischen Datenverarbeitung eine besonders wichtige Rolle eingenommen. Mittlerweile können Behörden und Unternehmen eine sehr große Menge an Daten erheben und verwalten. Diese können durch das Internet weltweilt ausgetauscht werden.
Bei der Nutzung von unterschiedlichen Angeboten im Internet werden verschiedenste Daten von Ihnen erfasst und weiterverarbeitet, wie zum Beispiel bei der Bestellung von Waren. Hier geben Sie beim Bestellprozess Informationen preis, die als personenbezogene Daten bezeichnet werden. Es handelt sich um Daten wie Namen, Alter, Geschlecht, Adresse und Telefonnummer. Der Nutzung dieser Daten stimmen Sie in den meisten Fällen durch Anhaken der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) zu. Zu den personenbezogenen Daten gehört zudem Ihre IP-Adresse, die ihrem Smartphone, Tablet oder PC/Laptop zugewiesen wird und der Identifizierung Ihres Gerätes dient. Diese Zuordnung ermöglicht wiederum das Senden und Empfangen von Daten.Neben dieser Form der Daten gibt es eine zweite Kategorie von Informationen, die automatisch bei der Interaktion mit einem Dienst im Internet entstehen. Um eine Website nutzen zu können, sind sogenannte Cookies notwendig. Dabei handelt es sich um kleine Textdateien, welche die jeweilige Webseite in Ihrem Browser ablegt. Diese Cookies beinhalten wesentliche Informationen über Ihr Surfverhalten und sind eine Art Gedächtnis des Internets.
Daten sind ein unendlich wertvolles Gut und viele Unternehmen sind bestrebt ein möglichst genaues Interessenprofil zu erhalten, um gezielte Werbung zu schalten. Dabei eröffnen sich mögliche negative Auswirkungen durch die gespeicherten Informationen, wenn der Verwendungszweck vor Augen geführt wird. Zum Beispiel merken sich Anbieter wie oft Sie einen Flug für eine bestimmte Strecke gebucht haben, weshalb es vorkommen kann, dass Sie höhere Preise angezeigt bekommen.

Welche Rechte habe ich?

Die zentrale Aufgabe des Datenschutzes ist es, die Menschen zu schützen, deren Daten erhoben werden, um eine Einschränkung oder Schädigung zu verhindern. Der Datenschutz kann auch als ein grundsätzliches Recht definiert werden. Ein Recht, das jedem Bürger und jeder Bürgerin die Möglichkeit gibt, selbst darüber zu entscheiden, welche persönlichen Daten für wen zugänglich sein sollen. Das sogenannte Recht auf informationelle Selbstbestimmung ist im Grundgesetz verankert. In Deutschland regelt das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) den Umgang mit personenbezogenen Daten. Verordnungen, die auf Ebene der europäischen Union erlassen werden, müssen in dieses Gesetz eingearbeitet werden – wie im Fall der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die am 25. Mai 2018 in Kraft getreten ist. Die neue Verordnung hat vor allem die Stärkung der Verbraucherrechte zum Ziel und soll Anbieter dazu verpflichten, das Einverständnis zur Datennutzung klar und verständlich abzufragen.

Folgende Rechte haben Sie aufgrund aktueller Regelungen zum Datenschutz (Stand: November 2018):

  • Sie müssen aktiv in die Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten einwilligen, zum Beispiel durch das Anhaken eines Kontrollkästchens.
  • Die Weiterverarbeitung von Ihren Daten darf nicht zweckentfremdet werden. Bei der Einwilligung müssen Sie über den Grund informiert werden.
  • Sie können eine Auskunft bei Unternehmen anfordern, welche Daten wo und seit wann von Ihnen gespeichert werden. Innerhalb von 30 Tagen muss diese Anfrage beantwortet werden.
  • Sie haben ein Recht auf Vergessenwerden. Ihre personenbezogenen Daten sind unverzüglich zu löschen, sobald diese zu dem ursprünglichen Verarbeitungszweck nicht mehr notwendig sind oder Sie die Einwilligung aktiv widerrufen.
  • Eine erteilte Einwilligung können Sie jederzeit und unbegründet widerrufen.

Datensicherheit

Oft ist das Thema der Datensicherheit für viele erst dann relevant, wenn bereits eine akute Gefahr besteht, wie der Verlust von gespeicherten Bildern oder unbekannte Abbuchungen vom Bankkonto. Oftmals ist hierfür ein Hackerangriff oder eine Schadsoftware verantwortlich.Hacker sind grundsätzlich Computerspezialisten, die Sicherheitslücken in Systemen von Unternehmen identifizieren und helfen diese zu beseitigen. Ein großer Teil der Hacker hat jedoch kriminelle Hintergedanken und ist dafür bekannt, Sicherheitslücken zu umgehen, Computer- oder Netzwerksysteme zu beschädigen und sensible Daten zu erlangen. Für diese Zwecke verwenden diese Personen unter anderem Schadsoftware wie Trojaner, Würmer oder Viren.Bei der Schadsoftware handelt es sich um unterschiedlichste Programme, die Ihrem Smartphone, Tablet oder PC/Laptop teilweise erheblichen Schaden zufügen können.
Der Virus gehört zu den bekanntesten Formen der Schadsoftware und kann bereits vorhandene Dateien auf Ihrem Gerät identifizieren, um diese zu manipulieren oder zu zerstören. Die Verbreitung erfolgt sehr oft über E-Mails, Internetanwendungen oder Speichermedien wie USB-Sticks. Der größte Anteil neuer Typen von Schadprogrammen fällt jedoch in die Kategorie der Trojaner. Diese Form der Schadsoftware basiert auf der Täuschung ein nützliches Programm zu sein, während im Hintergrund meist schädliche Funktionen ausgeführt werden. Möglich ist zum Beispiel das Ausspionieren von Dateien oder die Aufzeichnung von Tastatureingaben, wodurch bspw. Ihre Passwörter ermittelt werden könnten.
Zudem gibt es eine Form der Internetkriminalität die darauf abzielt Ihre Zugangsdaten zur Bank zu erhalten. Bei dem sogenannten Phishing wird versucht persönliche Daten „abzufischen“. Das beginnt in den meisten Fällen mit einer gefälschten E-Mail von einer Kreditkartenfirma, einer Bank oder einem Online-Shop, die auf den ersten Blick täuschend echt aussehen kann. Der Empfänger wird gebeten, seine Daten zu aktualisieren, die Bankdaten zu bestätigen oder die Sperrung des Kontos aufzuheben. In der E-Mail befindet sich zudem ein Link, welcher zu einer Webseite führt, auf der sich der Nutzer mit seinen Zugangsdaten anmelden soll. Werden an dieser Stelle Benutzername und Passwort eingegeben, gelangen die Informationen direkt in die Hände der Betrüger. Schützen Sie Ihre Accounts und Konten mit gut gewählten Passwörtern, die eine Kombination aus Buchstaben, Zahlen, Sonderzeichen und Groß-und Kleinschreibung sind.

Mehr Informationen zur Nutzung von Medienangeboten und Onlinediensten finden Sie in der Broschüre Treffpunkt Internet.

Scarlett Rybarczyk

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