Bildungskongress 2016
Informationen zum Bildungskongress 2016.
Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter
Medienbildung wird in Baden-Württemberg ab dem Schuljahr 2016/17 in allen Fächern und Klassenstufen verbindlich. Darüber hinaus wird es mit den neuen Bildungsplänen einen Basiskurs Medienbildung in Klasse 5 geben, der einheitliche Grundlagen in Sachen Medienbildung für alle Schülerinnen und Schüler schaffen soll. Der Bildungskongress „Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter“ am 25. Oktober 2016 in Stuttgart griff die Bedeutung der Medienbildung für Schule und Unterricht auf und vermittelte zentrale Informationen und praxisnahe Umsetzungsmöglichkeiten der Medienbildung für den Unterricht.
Johannes Zylka beim Bildungskongress 2016 | Christian Reinhold
Vorträge
Medienbildung und Nutzung von IT-Technologien in Schule und Unterricht muss kommen und wird kommen. Mit der These „Die Frage ist nicht mehr ‚ob‘, sondern nur noch ‚wie‘? begann Prof. Birgit Eickelmann von der Universität Paderborn, verantwortlich für die ICILS-Studie 2013 und 2018 ihren Vortrag beim Bildungskongress des LMZ.
Den Nachmittag des Bildungskongresses leitete Volker Schebesta, Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport ein. Dabei ging er auf drei zentrale Punkte ein, die für die Digitalisierung im schulischen Bereich von besonderer Bedeutung seien. Hierzu gehöre der methodisch-didaktische Umgang in Hinblick auf das Lehren und Lernen mit und über digitale Medien, wie auch die angemessene Qualifizierung von Lehrkräften. Außerdem müsse die technische Ausstattung der Schulen verbessert und ausgebaut werden.
Media Spots
Die Media Spots boten dem Staatlichen Seminar für Lehrerbildung Karlsruhe, der Ernst-Reuter-Schule Karlsruhe, der Max-Hachenburg-Schule Mannheim und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg die Gelegenheit, in jeweils circa 15 Minuten ihre Projekte vorzustellen.
Media Spot 1
Dirk Zechnall vom Staatlichen Seminar für Lehrerbildung (Gymnasien) Karlsruhe sprach über die Medienbildung in der Lehrerausbildung. Er betonte zunächst die Bedeutung der Medienkompetenz von Referendarinnen und Referendaren, und zwar sowohl wenn es um das Wissen über Medien geht, als auch im Bereich des Lernens durch Medien.
Media Spot 2
Micha Pallesche, Schulleiter der Ernst-Reuter-Schule in Karlsruhe, stellte im zweiten Media Spot eine Schule Baden-Württembergs vor, die über ein Medienprofil verfügt. Bei der Schule handelt es sich um eine Gemeinschaftsschule mit Ganztagesangebot. Er zeigte zu Beginn ein Erklärvideo, das von Schülerinnen und Schülern erstellt worden ist. Darin wird erklärt, dass es nicht darum geht, alles anders zu machen als früher. Vielmehr geht es um eine neue Art des Lernens, die ergänzt wird durch moderne Technik (Activeboards, Tabletklassen, einen digitalen Tisch) und es den Schülerinnen und Schülern auch ermöglicht, sich in vielfältiger Art und Weise gegenseitig zu helfen.
Media Spot 3
Im dritten Media Spot präsentierten Marek Müller und Thomas Schmidt von der Max-Hachenburg-Schule in Mannheim auf sehr unterhaltsame Weise das Konzept ihrer Schule, die als offizielle Tabletschule seit dem Schuljahr 2015/2016 am Schulversuch zum Einsatz von Tablets an beruflichen Schulen teilnimmt.
Media Spot 4
Abschließend präsentierte im letzten Media Spot Uschi Hertweck vom LMZ die SESAM-Mediathek, auf der online und kostenfrei momentan 120 000 urheberrechtlich gesicherte Einzelmedien für die Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg bereitstehen.
Praxisforen
Praxisforum 1
Im Praxisforum Medienbildung in der Grundschule beim Bildungskongress 2016 demonstrierten Mitarbeiter des Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ), wie die Leitperspektive Medienbildung in den Fächern der Grundschule umgesetzt werden kann. Nadine Giebenhain, Anke Leucht, Alexandra Riehl, Daniel Böser und Monika Lüthje-Lenhart (alle LMZ) stellten exemplarisch Umsetzungsbeispiele aus dem Alltagsunterricht vor.
Praxisforum 2
Tablets bieten mit entsprechenden Apps vielfältige Möglichkeiten der individuellen Förderung. Tobias Rodemerk und Jan Hambsch vom Landesinstitut für Schulentwicklung stellten im Forum 2 zum Thema „Individuelles Fördern mit Tablets“ Praxisbeispiele, vor allem aus dem Englischunterricht, vor, die zeigten wie Lernende mit Tablets fachunabhängig in allgemeinbildenden wie beruflichen Schulen individuell gefördert werden können.
Praxisforum 3
Er ist ganz neu, der Basiskurs Medien für die 5. Klasse. In diesem Praxisforum ging es darum, wie er in der Schulpraxis funktioniert. Kein Wunder also, dass schon gleich zu Anfang des Forums die Frage aufkam, welche Fachlehrkräfte den Basiskurs bzw. generell Medienbildung eigentlich unterrichten sollen. Uschi Hertweck und Matthias Rummel, beide pädagogische Referenten am LMZ, erläuterten zunächst, worauf der Basiskurs Medienbildung aufgebaut ist: Er bildet zum einen die medienpädagogischen Kompetenzbereiche gemäß dem LKM-Papier „Kompetenzorientiertes Konzept für die schulische Medienbildung“ ab. Zum anderen setzt er die im Bildungsplan 2016 verankerte Leitperspektive Medienbildung um.
Praxisforum 4
In seiner Einführung ging Norbert Brugger vom Städtetag Baden-Württemberg kurz auf die Multimediaempfehlungen der kommunalen Landesverbände ein, die 2016 aktualisiert und stufenweise verwirklicht werden sollen. Leitbild sei dabei die „medienintegrative Schule“, bei der „Medien als allgegenwärtige Begleiter in allen schulischen Bereichen und Handlungsbezügen vom Unterricht bis zur Schulverwaltung“ Einzug in die Bildungseinrichtungen halten. Zusätzlich zur technischen Ausstattung solle das Land für eine angemessene Qualifikation der Lehrkräfte sorgen und Multimediaberater/-innen kontinuierlich weiterbilden.
Praxisforum 5
Sport, Naturwissenschaften und Fremdsprachen – was muss und kann man in diesen Fächern gemäß des Bildungsplans in Sachen Medienbildung zukünftig tun? Linda Straub, Stephanie Wössner und Dejan Simonovic gaben einen Überblick, was der Bildungsplan in Sachen Medienbildung fordert und vor allem mit welchen Mitteln und welchen Programmen und Tools die medienbezogenen Vorgaben erfüllt werden können.
Praxisforum 6
In ihrem Einstiegsvortrag im Rahmen des Bildungskongresses 2016 stellte Dr. Sabine Hemsing vom Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz den Begriff „Gamification“ ins Zentrum, den Sie als „Einsatz von spielerischen Elementen in einem nicht spielerischen Kontext“ definierte mit dem Ziel, im Unterricht „ein Spielerlebnis zu vermitteln“. Im Folgenden präsentierte Daniel Jurgeleit, Lehrer am Staufergymnasium Pfullendorf, seine Erfahrungen mit dem Lernspiel Classcraft, das er selbst im Deutsch- und Englischunterricht einsetzt. Bei Classcraft handelt es sich um ein Lernspiel, das von Shawn Young, einem amerikanischen High-School Lehrer, entwickelt wurde und sich namentlich und inhaltlich am Online Rollenspiel World of Warcraft orientiert.
Praxisforum 7
Im Praxisforum Lehreralltag digital beim Bildungskongress 2016 präsentierten Mitarbeiter des Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ) welche digitalen Lehrerwerkzeuge für die tägliche Arbeit in der Schule momentan auf dem Markt zur Verfügung stehen. Dabei stellten Simon Kirschner und Benjamin Dorer (beide LMZ) verschiedene Tools vor, die z.B. die Unterrichtsplanung und die Verwaltung von Schüler/-innen erleichtern.
Praxisforum 8
Das Praxisforum 8 „Klassenzimmer neu denken“ widmete sich ganz dem Thema wie die zukünftigen Klassenraumkonzepte aussehen könnten. Einführend stellte Prof. Dr. Richard Stang von der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) aktuelle Forschungsergebnisse zu den modernen Lernräumen vor. Anschließend präsentierten Andreas Weick und Björn Elser sowie Dr. Johannes Zylka von der Alemannenschule Wutöschingen die neuen Lernraumkonzepte ihrer Schule.
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