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Zwischen Fern- und Präsenzunterricht – Online-Materialien und Konzepte aus dem Kanton Zug 

Corinna Kirstein
Berglandschaft

GettyImages/extravagantni

Weitblick

Sehnsucht nach Sommerfrische? In diesen Tagen lohnt sich der Blick über die schönen Schweizer Alpen, zumal Lehrkräfte zurzeit coronabedingt besonders gefordert sind, ihre Schüler/-innen zwischen Fern- und Präsenzunterricht zu erreichen. Die Schweiz hat vorausschauend geplant und wir erlauben uns einen neugierigen Blick hinter die Bergkulisse. 


Die Krise als Chance begreifen

Das Amt für gemeindliche Schulen im schweizerischen Zug hatte seinen Schulleitenden und „Lehrpersonen“ pünktlich zum 19. März 2020 ein Feinkonzept für den Fernunterricht an die Hand gegeben, das laut Presseberichten durchaus erfolgreich startete. Nach den ersten beiden Anwendungswochen wurde dieses mit genauem Änderungsprotokoll zum 8. April aktualisiert und muss auch jetzt noch fortlaufend geprüft und weiterentwickelt werden. (Die anfangs gesammelten Hinweise stützten sich übrigens u.a. auf Erfahrungen australischer „Flying Schools“.) Der Abgleich mit den Erfahrungen in den ersten Wochen musste rasch erfolgen: Das Amt für gemeindliche Schulen hat für die Zusammenstellung mit Verlagen und Lernprogramm-Anbietenden verhandelt und schlägt Programme vor, die von Schulen in seinem Betreuungsbereich kostenlos genutzt werden können. Die „Handreichung Fernunterricht“ und die Verwendung ihrer Inhalte sind primär dem darin angesprochenen Adressatenkreis vorbehalten, aber im Internet einsehbar. Da sich darunter auch grenzüberschreitende Anregungen finden, machen wir darauf aufmerksam. „Der Einsatz von digitalen Medien in der Fernlernphase ist ein ,Kollateralschaden’ mit positivem Einfluss auf das weitere Lernen. Niemand hat sich gewünscht, dass die Digitalisierung in der Schule auf diese Art vorangetrieben wird, sie kann aber als Lichtschimmer in einer anspruchsvollen Zeit betrachtet werden“, so die Autoren der Handreichung. 


Ressourcen aufzeigen
Bedarfsgerecht hat das Amt für gemeindliche Schulen zudem Online-Materialien in Ergänzung zu den im Kanton eingesetzten laufenden Lehrmitteln zusammengestellt, darunter nach eigenen Worten innovative Webprodukte, die von Fachgruppen des Kantons Zug und „Dozierenden“ der Pädagogischen Hochschule Zug geprüft seien. Sie sollen bei der Unterrichtsvorbereitung und Durchführung des Fernunterrichts unterstützen, zugleich aber auch für Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts hilfreich sein. Enthalten sind konkrete Planungshilfen, die auch im künftigen Präsenzunterricht eingesetzt werden können. Auch diese Handreichung zeichnet sich wie schon die vorhergehende durch das Eingehen auf die jeweiligen Fächer, Schularten, Lernziele, Klassenstufen und die verschiedenen Altersgruppen der Lernenden aus. Ein Pluspunkt ist aus unserer Sicht auch, dass die vorgeschlagenen Übungen auf Motivation ausgerichtet sind. 


Nachhaltigkeit
Auf die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichtes bzw. den Übergang vom Fern- zum Präsenzunterricht hat der Kanton Zug die Lehrenden mit einem ergänzenden Konzept vorbereitet, das weiterhin eingesetzt werden kann. Geplant ist, es stetig zu prüfen und fortzuentwickeln, nicht nur für die Coronazeit, sondern auch in Hinblick auf fortschrittliche Lehr- und Lernphasen, die digitalen Unterricht mit persönlicher Betreuung ideal verweben, Schülerinnen und Schüler auf die berufliche Zukunft vorbereiten sowie ihre Kreativität und Persönlichkeit fördern: Die Handreichung „Wiederaufnahme Präsenzunterricht“ geht insbesondere auch auf die psychologischen Aspekte ein, indem sie neben dem Thema Corona auch die Probleme, die Kinder und Jugendliche bisher noch mit dem Fernlernen hatten, konsequent als Unterrichtsstoff mit thematisiert. 


Auf der Internetseite des Amts für gemeindliche Schulen stehen zudem Ratschläge für Eltern und andere Erziehungsberechtigte zur Begleitung junger Menschen in Zeiten des Fernunterrichts oder während der Ferien bereit, natürlich in erster Linie kantonsbezogen, vieles davon aber durchaus international übertragbar.  
 

Corinna Kirstein

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