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#wirfürschule: Gewinner des Schul–Hackathons

Ulrike Boscher
Gesicht einer jungen Frau, das mit digitalen Zeichen und Linien überlagert ist.

Wir müssen Schule neu denken

Mitte Juni endete der erste bundesweite Hackathon mit dem Titel #wirfürschule. Über 6000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen hatten sich zu dem digitalen Großevent angemeldet, darunter viele Lehrkräfte, Schüler/innen, Schulleitungen, Designer und Entwickler. Im Mittelpunkt des Ideenwettbewerbs stand die Frage: Welche Verbesserungen brauchen wir, um das neue Schuljahr, auch in Zeiten von Corona, besser meistern zu können? Was können wir aus der Krise lernen und wie können wir die hybride Schule (mit ihren wechselnden Phasen aus Präsenz- und Fernunterricht) in Zukunft besser gestalten?

Zum Auftakt des Hackathons erklärte die Mit-Initiatorin Verena Pausder (von Digitale Bildung für Alle e.V.): „Bei allem Engagement […] haben die letzten Monate die Schwächen unseres Schulsystems aufgezeigt. Wir brauchen nicht nur eine verbesserte technische Ausstattung, sondern auch schlanke Prozesse, neue pädagogische Ansätze und clevere didaktische Konzepte.“ Bei Forderungen dürfe es aber nicht bleiben, viel wichtiger sei es, nun aus der Krise zu lernen, Probleme zu benennen und konkrete Lösungen aufzuzeigen. Und genau darum ging es beim Hackathon!

Die Wortschöpfung aus „Hack“ und „Marathon“ steht für eine Methode, bei der in Teams unter Hochdruck an kreativen Lösungen gearbeitet wird. Dabei war es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern freigestellt, ob sie an digitalen oder analogen Konzepten arbeiteten. Am Ende der Woche mussten noch keine fertigen Produkte vorliegen, gefordert waren aber Prototypen oder möglichst konkrete Vorgaben für eine realisierbare Umsetzung.

Die Zukunftsschule muss mehr neue Themen abdecken

Insgesamt standen neun Themenfelder zur Auswahl:

  1. Verzahnung von Präsenz- und Fernunterricht
  2. Feedback und Lernerfolg
  3. Fächerübergreifende Projektideen für die hybride Schule
  4. Ideen für den FREI DAY – den Lernbereich der Zukunft
  5. Zukunftskompetenzen
  6. Soziale Gerechtigkeit
  7. Schulentwicklung und Schulmanagement
  8. Technische Ausstattung
  9. Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften

Gewinner mit vielen tollen Ideen

Aufgrund des breiten Themenspektrums war die Vielfalt der abgegebenen Projekte groß: 250 Projekte wurden eingereicht und von einer unabhängigen Jury nach fünf Kriterien bewertet: Gesellschaftliche Relevanz, Innovationsgrad, Umsetzbarkeit, Fortschritt während des Hackathons und Skalierbarkeit. Am 23.6.2020 standen die Gewinner fest und wurden live über YouTube bekanntgegeben.

Die Bandbreite der prämierten Projekte reichte von Austauschplattformen für Lehrkräfte (Cooperation Café), über Online-Wegweiser für digitale Lernangebote, die sich bewerten und filtern lassen (Schulentwickler) bis hin zu Matching-Plattformen für Sofort-Nachhilfe im Fernunterricht (naklar.io). Dabei können sich Schüler/-innen mit Tutoren vernetzen, die kostenlos und per Knopfdruck weiterhelfen. Das Projekt My Badges setzt auf ein Feedbacksystem, das weit mehr Schlüsselkompetenzen erfassen kann als reine Noten. Dabei werden Lernerfolge über sog. „Badges“ sichtbar gemacht und zurückgemeldet, sodass Schüler/-innen eine realistische Einschätzung über ihren Lernstand bekommen. Das soll Motivation und Anerkennung stärken.

Prämiert wurden auch neue Lernformate mit fächerverbindenden Online-Kursen (Digital Sparks) und eine „Superhelden-App“ für Projektmanagement und Design Thinking an der hybriden Schule (Smart Natives). In der Kategorie „Soziale Gerechtigkeit“ überzeugte der Chatbot Botty, der Kindern und Jugendlichen professionell und anonym weiterhelfen soll, wenn sie in Notsituationen (z.B. häusliche Gewalt, Missbrauch) geraten. Mit technischen Herausforderungen beschäftigte sich das Team von Scrollytelling. Sie konzipierten einen Online-Konfigurator, mit dem man den IT-Bedarf an einer Schule evaluieren und zu einem Report zusammenfassen kann.

Hier finden Sie alle Gewinner (nach Kategorien) im Überblick:

Gewinner #wirfürschule: Projektbeschreibung, Kurzfilme und Begründung der Jury

Ideen dürfen nicht verpuffen, sondern sollen an die Schule.

Und wie geht es weiter? Auf Wunsch der Initiatoren (von Digitale Bildung für Alle e.V. und lehrermarktplatz.de) sollen die Ideen nicht verpuffen, sondern an die Schule kommen. Deswegen werden auch die 15 Gewinner in der Fortführung weiter betreut, um in der Umsetzung voranzukommen. Einige Gewinner–Projekte sollen auch den Schirmherrinnen des Hackathons, Anja Karliczek (Bundesministerin für Bildung und Forschung), Dorothee Bär (Staatsministerin für Digitalisierung) und Dr. Stefanie Hubig (Präsidentin der Kultusministerkonferenz) präsentiert werden. Dann bleibt abzuwarten, ob diese Ideen für die Zukunftsschule den Rückenwind bekommen, den sie für eine zügige Umsetzung im neuen Schuljahr brauchen.

#wirfürschule

Ulrike Boscher

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