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LMZ unterstützt Schulträgerpersonal mit IT-Intensivkurs

Ulrike Boscher
Porträt von Ulrich Hollritt

Ulrich Hollritt arbeitet als Schulnetzberater, Referent und Coach. | Copyright Ulrich Hollritt

Sehr beliebt: IT-Intensivkurse für Schulträgerpersonal

Die IT-Intensivkurse für Schulträgerpersonal sind sehr gefragt. Wir haben den Schulnetzberater, Coach und Fortbildner Ulrich Hollritt gefragt, warum die Nachfrage in Zeiten von Corona so groß ist. Was lernt man in dieser Fortbildung? Was bringen sie in der Praxis?

Du bist Initiator und Teil des Referententeams der Schulträger-Intensivkurse. Dabei geht es um IT-Konzeptionen, Best-Practice-Lösungen für Schulen und Möglichkeiten der Unterstützung. Kannst Du das konkretisieren?

Die Teilnehmenden sollen ein Verständnis dafür bekommen, wie gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Schulträger funktionieren kann und welcher Mehrwert dadurch entsteht. In der Schule sind viele Abläufe und Zuständigkeiten anders. Hinzu kommt die Besonderheit der Finanzierung von Schulen durch das Kultusministerium auf der einen und den Schulträger auf der anderen Seite. Beide Ressourcen müssen zusammengeführt und optimal aufeinander abgestimmt werden. Das ist in einer heterogenen Schullandschaft nicht immer einfach. Da gibt es die kleine Grundschule mit 60 Schüler/-innen und fünf Lehrkräften und das Berufsschulzentrum mit 5000 Schüler/-innen und mehreren hundert Lehrkräften. Finanzielle Möglichkeiten, pädagogische Konzepte, Hardware-Ausstattung, Netzwerkstrukturen, Betreuung und Wartung variieren von Schule zu Schule. In dieser Situation ist es Aufgabe des Schulträgers, gemeinsam tragfähige Lösungen für die Schulen im Zuständigkeitsbereich zu entwickeln.

An wen richtet sich der Intensivkurs für Schulträgerpersonal?

Das sind in erster Linie IT-Verantwortliche, Administratoren von Schulträgern, die Schulsysteme betreuen sowie Personen, die geeignete IT-Konzepte für Schulen entwickeln sollen. Zum Kreis der Teilnehmenden gehören auch Kämmerer und verantwortliche Personen für Ausschreibungen. Mitarbeitende, die gemeinsam mit Schulen an Konzepten arbeiten, können ebenfalls teilnehmen.

Brücke zwischen Technik und Verwaltung

Der Kurs ist also keine reine IT- und Technikschulung?

Mit dieser Veranstaltung bilden wir die Brücke zwischen Technik und Verwaltung. Wir erörtern IT- Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel den Netzbrief des Kultusministeriums, erklären Anforderungen an schulische Netzwerke und stellen Best-Practise-Lösungen vor. Wir zeigen Kosteneinsparmöglichkeiten durch Standardisierung auf, informieren zu Förderprogrammen und offiziellen Unterstützungsangeboten des Landes Baden-Württemberg. Wir erklären aber nicht, wie man den Funktionsknopf einer bestimmten Lernplattform bedient.


Wieviel Veranstaltungen habt Ihr im Jahr 2021 durchgeführt?

Sieben, jeweils mit 10-15 Teilnehmer/innen, je nach Inzidenz und verfügbaren Raumgrößen.

Die Intensivkurse waren schnell ausgebucht. Wie erklärst Du Dir die hohe Nachfrage?

Schulträger sind gerade sehr stark gefordert, durch die Dynamik der Förderprogramme und durch den wachsenden Druck, die Digitalisierung an Schulen schneller voranzutreiben. Pandemie-Maßnahmen sitzen im Nacken und fordern geeignete IT-Systeme für den Wechselunterricht. Parallel dazu werden die Schulleitungen mit kommerziellen Angeboten und neuen Produkten überschüttet. Dabei den Überblick zu behalten, neben all den tagesaktuellen Themen, ist manchmal schwierig.

Welchen Hauptnutzen haben die Teilnehmenden nach dem Kurs?

Zu Beginn des Kurses fragen wir: „Was wünschen Sie sich, damit Sie heute Abend zufrieden aus der Veranstaltung gehen können?“ Wir nehmen die Punkte auf und arbeiten sie im Verlauf des Tages in die Agenda ein. Die meisten Teilnehmenden wünschen sich einen Überblick und stellen zum Beispiel Fragen wie: Welche gut funktionierenden Lösungen gibt es? Welche besonderen Herausforderungen bringen sie mit? Andere haben bereits Angebote zu technischen IT-Lösungen eingeholt, können diese aber nicht vollständig beurteilen. Wir zeigen dann anhand der „paedML für schulische Computernetze“, auf was sie achten müssen. Diese Kriterien gelten sowohl für geförderte Produkte des Landes als auch für kommerzielle Angebote. Wir besprechen Themen wie Datenschutz, Administration, Kosten für IT-Dienstleister und Schulungen sowie organisatorische und strukturelle Konzepte. Wer sich für ein Produkt entscheidet, sollte auch eine gute Einarbeitung und Schulung der Lehrkräfte sicherstellen können. Diese versteckten Kosten werden in der Gesamtplanung zu wenig berücksichtigt.

„In unserer Veranstaltung bündeln wir alle wichtigen Informationen, die es gibt und stellen sie kompakt an diesem Tag vor. Dabei konzentrieren wir uns auf die offiziellen Lern- und Unterstützungsangebote des Landes Baden-Württemberg. Wir geben aber auch Hinweise zu verschiedenen Angeboten am Markt.“

Ausblick 2022

Sind im Jahr 2022 weitere Intensivkurse geplant?

Ja, aufgrund der Nachfrage sind weitere Termine geplant. Zusätzlich wollen wir weiterführende Kurse mit Schwerpunktthemen wie „Mobile Device Management“, „Ausschreibungen“, „Vergabeverfahren“ behandeln. Diese und weitere Themen wurden von den bisherigen Teilnehmenden mehrfach nachgefragt.

Das deutet auf eine hohe Zufriedenheit. Wie war Dein Eindruck?

Wir holen nach jeder Veranstaltung ein schriftliches Feedback ein. Die bisherigen Rückmeldungen sind nahezu alle sehr positiv und decken sich mit unserer Einschätzung bei den durchgeführten Kursen. Der Tenor lautete: „Sofort wieder!“

Mit Beginn der Corona-Pandemie musste das LMZ viele Veranstaltungen auf online umstellen. Der Intensivkurs für Schulträger wurde hingegen in Präsenz abgehalten. Warum?

Wenn es das Infektionsgeschehen zulässt, wird die Veranstaltung weiterhin in Präsenz stattfinden, denn der informelle Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der Teilnehmenden untereinander ist enorm wichtig. Das geht online leider nur bedingt.

 

Herzlichen Dank für das Gespräch.

Intensivkurs für Schulträger: Für die nächste Veranstaltung ist sicher ein Platz für Sie frei.

Anmeldung und Termine

Ulrike Boscher

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