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Das Metaverse: Fünf Fragen und Antworten

Hand über einem Tablet mit eingeblendetem Globus, um ein Globales Netzwerk zu simulieren.

Globales Netzwerk | globales-netzwerk-NicoElNino-iStock-GettyImages-1060572374

Was ist das Metaverse und wozu dient es?

Der Begriff „Metaverse“ begegnet uns immer häufiger, wenn es um Themen wie Social Media, die Zukunft der Wirtschaft und die Vernetzung von virtuellen und echten Welten geht. Doch was steckt hinter dem Begriff und inwiefern hat diese Entwicklung Auswirkungen auf den (Schul-)Alltag? Wir beantworten die fünf wichtigsten Fragen.

1. Was bedeutet „Metaverse“?

Der Begriff „Metaversum“ (engl. Metaverse) besteht aus der Vorsilbe „meta“ (über etwas hinausgehend, transzendierend) und dem Nomen „Universum“. Gemeint ist ein kollektiver virtueller Raum, der den Lebensraum der Menschen erweitern soll. Das Metaverse besteht aus unzähligen miteinander agierenden Meta-Welten (bzw. Plattformen), die wir durch Avatare (digitale Figuren bzw. Abbilder von uns selbst) auf verschiedenen Ebenen erfahren können. Vereinfacht gesprochen ist das Metaverse also ein dreidimensionaler Nachfolger des Internets.

Was das Metaverse von vielen digitalen Spielen wie Fortnite, Roblox, Minecraft, Minetest oder Animal Crossing abgrenzt, ist die Tatsache, dass es sich bei den genannten um 3D-Welten handelt, die in erster Linie einen Spielezweck haben.

2. Was kann man im Metaverse tun?  

Das Metaverse hat einen sozialen Charakter. Wir können dort also beispielsweise lernen, arbeiten, einkaufen, spielen, reisen oder anderen Freizeitaktivitäten nachgehen. Erfahrungen, die dort gemacht werden, können authentisch sein: So können dort beispielsweise neue Bekanntschaften entstehen, sowohl mit Avataren wie auch den dahinter stehenden Menschen.

Wie ist das Metaverse entstanden und wie sieht dessen Zukunft aus?

3. Wie ist das Metaverse entstanden?

Die Idee des Metaverse geht auf den Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ von Neal Stephenson zurück. In Snow Crash wird das Metaverse zum ersten Mal als ein virtueller Raum beschrieben, in dem Menschen als Avatare miteinander interagieren.  

Ein früher Vorläufer des Metaverse ist die virtuelle Welt Second Life, die bereits 2003 viele Ideen, die heute zum Konzept des Metaverse gehören – zum Beispiel eine eigene Währung oder virtuelle Besitztümer – integriert oder angedacht hatte. Auch das Spiel Fortnite zählt als Wegbereiter des Metaverse. 2018 wurde das Konzept außerdem in dem auf dem gleichnamigen Roman basierenden Film „Ready Player One“ aufgegriffen.  

4. Wem gehört das Metaverse?

Auch wenn das Metaverse momentan vor allem aufgrund von Äußerungen des Meta-Gründers Mark Zuckerberg im Juli 2021 und der Umbenennung von Facebook Inc. in Meta diesem zugesprochen wird, so äußerte Zuckerberg, dass er das Metaverse nicht besitzen möchte. Für ihn ist es der dreidimensionale Nachfolger des mobilen Internets und beinhaltet verschiedene Ebenen der digitalen und der virtuellen Welt. Dieses „neue“ Internet möchte er basierend auf offenen Standards mitgestalten. Das Metaverse selbst und auch die Daten, die dort zirkulieren, sollen jedoch denjenigen gehören, die es gestalten: den Nutzerinnen und Nutzern. Das Metaverse soll unabhängig von großen Technologie-Unternehmen funktionieren. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Avatare sich zwischen verschiedenen virtuellen Welten bewegen können und Assets (z.B. Avatarkleidung, Geld…) nicht an eine einzige Plattform gebunden sind. Auch wenn heute bereits viele Firmen ihr eigenes Metaverse ausrufen, so soll es nur ein zentrales Metaverse geben, das sich jedoch aus unterschiedlichen Meta-Welten, Erfahrungsräumen und Plattformen zusammensetzt, so wie heute das Internet.

5. Wann kommt das Metaverse?

Auch wenn es bereits seit vielen Jahren Vorläufer des Metaverse gibt, so kann davon ausgegangen werden, dass sich das Metaverse als Nachfolger des (mobilen) Internets zunächst langsam entwickeln wird. Ein Metaverse 1.0 gibt es in Ansätzen bereits, doch bis das Ideal des Metaverse Realität sein wird, dürften möglicherweise noch Jahrzehnte vergehen – auch weil sich die Gesellschaft erst einmal darauf einigen muss, wie das Metaverse aussehen soll.  

Es ist anzunehmen, dass sich der momentane Trend noch weiter fortsetzen und es somit viele Branchen geben wird, die sich die Vorteile des Metaverse zu eigen machen wollen. Positive Folgen können beispielsweise die Schaffung neuer Lernräume im Kontext Schule, aber auch neue Arbeitsfelder und -plätze sein. Herausforderungen werden sicherlich im Bereich des gesellschaftlichen Miteinander und im Bereich des Datenschutzes auftreten.  

Nicht zuletzt die weitreichenden Veränderungen der Corona-Pandemie haben den Weg zum Metaverse geebnet. Denn wir sind heute in viele Bereichen mobiler und dezentraler denn je, wir arbeiten von zu Hause oder unterwegs und letztendlich könnte dadurch auch das Thema Barrierefreiheit und Themen wie Gesellschaft, Bildung und Arbeit eine Wende erfahren, sodass sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Hürden dadurch überwunden werden können.

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